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Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Titel: Die Söhne der Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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romantische Stimmung aufkommen soll.«
    Ein verstohlener Blick zu Saber verriet Kelly, dass dieser leicht errötet war. Ein Blick zu ihr verriet ihm, dass ihr gleichfalls das Blut in die Wangen gestiegen war. Um ihre Verlegenheit zu überspielen begannen sie erneut, sich gegenseitig mit Wasser zu bespritzen.
    Endlich widmeten sie sich der Mahlzeit, die Trevan und Koranen ihnen gebracht hatten. Nachdem ihr ärgster
Hunger gestillt war, bemerkte Kelly plötzlich, dass sich irgendetwas seltsam anfühlte. Sie stellte ihren zur Hälfte geleerten Becher beiseite, tastete sich dann durch die durchweichte Bluse ab und ließ die Finger unter den Saum gleiten.
    Obwohl sie bis zum Hals im Wasser lag, war die Innenseite ihres Korsetts trocken.
    »Was zum Henker hat denn das nun wieder zu …«
    »Was ist denn?« Saber, der gerade seine Suppe schlürfte, hielt inne und sah sie an.
    »Mein Korsett ist knochentrocken! Direkt auf der Haut, meine ich. Du hast doch gesagt, das Wasser müsse durch die Poren der Haut dringen, um das Gift aus dem Körper zu schwemmen, oder?« Sie wälzte sich auf die andere Seite und sah ihn fragend an.
    Saber schüttelte den Kopf, bemüht, nicht eingehender über ihr Korsett und das, was sich darunter befand, nachzudenken. »Du … äh … du solltest es ausziehen. Es lässt wahrscheinlich nicht genug Wasser durch, um das Gift zu neutralisieren, daher trocknet deine Haut aus.«
    Errötend kehrte sie ihm den Rücken zu und schob ihre im Wasser treibende Bluse weg, die jedoch immer wieder in ihr Blickfeld geriet, während sie mit den Schnüren des starren Mieders kämpfte. »Ich kann nicht …ich muss zuerst mein Hemd ausziehen.«
    »Dann sollte ich wohl besser …« Saber brach abrupt ab.
    Kelly spähte über ihre Schulter hinweg zu ihm hinüber. Ein eigenartiger Ausdruck lag auf seinem Gesicht. »Entschuldige mich«, krächzte er.
    Verdutzt sah sie zu, wie er die Vase packte, die auf dem Wannenrand stand, und damit im Zickzack auf die Tür zur Abtrittkammer zuschoss, ohne auf das Wasser zu achten, das er auf dem Boden verschüttete. Ooh. Vermutlich kündigte sich der Durchfall an, vor dem er sie gewarnt hatte. Sie wartete, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte,
dann tauchte sie unter, um ihren zu trocknen beginnenden Kopf erneut zu benetzen, und wand sich aus der Bluse heraus. Sowie sie diese abgestreift hatte, war es nicht mehr schwer, das Korsett abzulegen. Sie warf es über den Wannenrand, zog sich die Bluse wieder über den Kopf, wrang dann das Korsett aus und breitete es zum Trocknen auf den Stufen der Wanne aus.
    Wenigstens musste sie sich nicht um die Wäsche kümmern, das erledigte für gewöhnlich Dominor. Einmal pro Woche ging er durch die Burg, holte bei jedem seiner Brüder einen Korb voll Schmutzwäsche ab, benutzte eine Wanne wie die, in der sie gerade lag, in der Wäschekammer im Keller, um sie einzuweichen, fügte etwas Seife hinzu und rührte unter gemurmelten Zaubersprüchen einige Male mit einem Stab darin herum, bis alles frisch und sauber war. Dann zog er jedes einzelne Kleidungsstück aus dem Wasser, um es mittels weiterer Zauber zu trocknen, zu bügeln und ihm einen angenehmen Duft zu verleihen.
    Kelly war überrascht gewesen, als sie erfuhr, dass ausgerechnet Dominor diese Aufgabe übernommen hatte. Doch nach einigem Nachdenken und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er derjenige der acht war, der den größten Wert auf elegante Kleidung legte und kostbare, silberund golddurchwirkte Stoffe bevorzugte, kam sie zu dem Schluss, dass er wohl nur verhindern wollte, dass einer seiner Brüder unbeabsichtigt eine seiner Tuniken oder Hosen durch einen falschen Zauberspruch verdarb. Da ihr selbst keine magischen Hilfsmittel zur Verfügung standen, hatte niemand sie gebeten, ihm diese Arbeit abzunehmen.
    Kelly hatte auch nicht die Absicht, das zu ändern. Waschen und Bügeln war ihr seit jeher verhasst gewesen, obwohl sie es liebte, die Sachen anzufertigen, die dann unweigerlich früher oder später in einem Wäschekorb landeten – das ewige Dilemma jeder begeisterten Hobbyschneiderin.
    Saber kam ein paar Minuten später zurück. Er wirkte verhärmt, seine Haut trocken und rissig, obwohl er sich während seiner Abwesenheit zumindest einmal mit dem Inhalt der Vase übergossen hatte. Nach einem Blick auf die Wasserpfützen auf dem Boden verzog er das Gesicht und schnippte mit den Fingern, woraufhin das Wasser kleine Säulen bildete und plätschernd in die Wanne

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