Die Söhne der Sieben
war deshalb so gekränkt und wütend, dass er auch zu mir, da ich Lilium ähnlich sehe, nie ein normales Verhältnis aufbauen wollte. Er hat mir verboten seine Hallen zu betreten und geschworen auch nie in meine zu kommen. Wenn wir uns auf den Versammlungen der Fürsten treffen, hält er sich stets fern von mir.“
„Aber ich sehe euch auch ähnlich.“ wandte ich nachdenklich an „Und an meinem Äußeren hat er nichts auszusetzen.“
„Warum sollte er auch, wenn er nun einmal eine Schwäche dafür hat?“ fragte mein Vater amüsiert „Außerdem ist es lange her. Die Feindschaft zu mir ist langsam abgekühlt. Zudem wenn er es geschafft hat, Lilium doch noch zu verführen und sei es durch seinen Sohn… Seine Wut sollte inzwischen verblasst sein.“
„Aber er mag es nicht, dass Inkubus mit Lilium zusammenlebt.“
„Natürlich nicht, sicher wollte er, dass Inkubus dem Engel das Herz bricht. Das wäre typisch für Asmodi. Er selbst ist nicht mehr so niedlich, dass Lilium ihm erneut verfallen könnte, aber Inkubus ist es. Er hat ihn sicherlich darauf angesetzt.“
„Aha.“ machte ich und kuschelte mich in das weiche Bett meines Vaters. Ich dachte darüber nach, was ich erfahren hatte, wurde aber von meinem Vater unterbrochen, der sich neben mich legte und mir aus kurzer Distanz in die Augen schaute: „Was hat Asmodi mit dir angestellt?“
„Kannst du dir das nicht denken?“ fragte ich zurück und spürte die Hitze im Gesicht.
„Nein.“ gestand mein Vater und gähnte müde „Ich habe keine Lust darüber nachzugrübeln, also erzähl es mir einfach. Er hat deine Kräfte gebannt, dein Äußeres gemocht und sicherlich hat er mit dir geschlafen, wenn auch nicht so freiwillig von deiner Seite, wie es scheint, sonst hätte er deine Kräfte nicht bannen müssen. Aber wieso du deshalb so aufgewühlt bist und in mein Bett kommst, verstehe ich nicht und wie du Lilium dabei begegnet bist auch nicht.“
Ich zögerte ein wenig, doch dann erzählte ich ihm doch fast alles. Mein Vater schlief dabei fast ein, doch immerhin war er noch so aufmerksam, dass er es verstand. Er nickte schläfrig: „Dann hast du dich also in ihn verliebt und bist wütend darüber, dass er dich niemals lieben wird, weil er nur dein Äußeres beachtet? Du bist ein Dummerchen. Asmodi ist zwar ein lüsterner Bock, aber er hat ein Herz wie alle anderen. Nur das er das niemals zugeben würde, besonders nicht wegen der Sache mit Lilium. Wenn er so einen Aufwand betreibt, damit du bei ihm bleibst und er sogar mein Schloss betritt, ist er schon längst in dich verliebt.“
„Meinst du wirklich?“ platzte es aus mir heraus, ehe ich mich besann „Ich bin nicht in ihn verliebt!“
„Ich bin zu müde für so etwas…“ seufzte mein Vater schleppend „Jedenfalls habe ich noch eine Botschaft für Asmodi, die du ihm überbringen könntest. Aber diesmal lass dir nicht die Kräfte einfrieren.“
„Ich geh da nicht wieder hin!“ wehrte ich entrüstet ab.
„Oh doch, du wirst.“ entgegnete mein Vater „Du musst mir gehorchen, sonst nehme ich deine Kräfte für immer fort! Ich schreibe sie gleich auf. Du bist mir ohnehin etwas zu wach, schlafen kannst du doch nicht.“
„Wie jetzt? Es ist Nacht.“ wandte ich ein.
„Ich musste eine Woche auf dich warten, es duldet keinen Aufschub!“ erklärte Belphegor ungewohnt standhaft und für mich zutiefst unlogisch, doch ich konnte mich noch so sehr wehren, mir bleib keine andere Wahl. Also wartete ich bis er seine Nachricht niedergeschrieben hatte und machte mich damit wieder auf den Weg. Ich wusste nun immerhin schon, wie es in Asmodis Hallen aussah und konnte mich gleich in sein Gemach manifestieren, in das er mich in der ersten Nacht hatte bringen lassen. Es lag jemand in dem Bett. Allein, deshalb war ich mir nicht gleich sicher, ob es wirklich Asmodi sein konnte. Doch als er meine Anwesenheit spürte und sich verschlafen, aber wachsam aufsetzte, gab es keinen Zweifel mehr. Die weiche Bettdecke glitt über seine seidige Haut in seinen Schoß und seine goldenen Augen schimmerten animalisch in der Dunkelheit. Mein Herz begann augenblicklich schneller zu klopfen, als sein Blick über mich huschte.
„Hast du es dir anders überlegt?“ brummte er ohne sich die Blöße zu geben überrascht zu wirken. Ich zog einen Schmollmund und warf ihm das Schreiben meines Vaters aufs Bett. Er runzelte die Stirn und griff danach: „Seit wann ist dein Vater nur so mitteilsam?“
Seine schmalen tiefschwarzen
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