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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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bereiten.“
    „Mit anderen Worten: Ihr wollt mit mir schlafen.“ versuchte ich mühsam auf ihn einzugehen „Doch wenn ich es nicht will, bedeutet das eine Qual für mich.“
    „Nun, in dem Fall solltest du an deiner Einstellung feilen.“ fand der Dämonenfürst ignorant „Warum willst du denn nicht?“
    „Zum Beispiel, weil Ihr mir meine Kräfte versiegelt hattet, mich in Eurem Reich gefangen halten wolltet und mich mit Eurem Speichel gefügig gemacht habt.“ zählte ich schneidend auf. Asmodis linke Braue hob sich: „Du hast einen sehr eingeschränkten Blickwinkel: Erstens hättest du deine Kräfte, wie dein Vater schon sagte, selbst befreien können, du warst nur zu faul, zweitens hätte ich dich demnach gar nicht in meinem Reich gefangen halten können und drittens kann… nun… das mit dem Speichel war ein nicht ganz feiner Trick, aber ich bin eben ein Dämon und du hattest doch deinen Spaß, - dreimal.“
    „Eben, allmählich solltet Ihr auch genug haben.“ fand ich nur, weil ich keine Lust hatte mit ihm über die verbliebenen zwei Punkte zu diskutieren „Ihr seid doch für Eure Flatterhaftigkeit bekannt. Gibt es keinen anderen Dämonen, den Ihr beglücken könnt!?“
    „Nein, ich will dich.“ enttäuschte mich Asmodi bestimmt „Und ich bin es nicht gewohnt, über das Für und Wider zu streiten.“
    „Ich will Euch nicht.“ behauptete ich ebenso bestimmt „Und jetzt verlasst mein Gemach!“
    Draußen vor dem Fenster scharten sich die blutdurstigen Flughunde. Sie hatten die angespannte Atmosphäre im Zimmer gewittert und hofften das Opfer des Disputs zu erwischen. Bald würden auch andere im Schloss seine Anwesenheit bemerken. Asmodi blieb keine Zeit, wenn er ungesehen bleiben wollte. Er zischte ungeduldig und verschwand dann tatsächlich. Er wusste, dass er keine Macht mehr über mich hatte. In dem Reich meines Vaters konnte er nicht seine volle Macht ausüben und ich hatte meine wiedererlangt, womit wir in etwa ebenbürtige Gegner waren. Dazu kam allerdings, dass er mir nichts antun konnte, ohne den Zorn meines Vaters auf sich zu ziehen. Mich aus dem Reich meines Vaters zu entführen, hätte einen Krieg heraufbeschwören können, auch wenn mein Vater träge war, so hatte er doch einen gewissen Grad an Stolz.
    Er war fort und ich wollte endlich in meinen geliebten Schlummer fallen, doch es gelang mir nicht meine Augen zu schließen. Ich war zum ersten Mal in meinem Leben hellwach. In meinem Kopf rasten die Gedanken und fanden keine Ruhe. Ich hätte meine Kräfte alleine wiedererlangen können, wenn ich nur gewollt hätte. Hatte ich nicht gewollt? Doch natürlich hatte ich das und ich war auch nicht zu faul, um es zu tun. Ich war mehrere Stunden durch einen unterirdischen Bach geschwommen, um meine Freiheit wiederzuerlangen. Das war doch Schwachsinn, wenn ich meine Kräfte wirklich selbst befreien hätte können. Anderseits hatte ich es gar nicht richtig probiert. Ich hatte mich einfach damit abgefunden, dass Asmodi mich gefangen hielt und innerlich hatte es mir sogar geschmeichelt. Asmodi war ein Dämonenfürst von einem so hohen Rang wie mein Vater. Über ihnen kamen nur noch Luzifer und Satan, die um den Höllenthron rangen. Außerdem war Asmodi ein unglaublich anziehendes Geschöpf, dessen Reizen niemand entging und natürlich auch ich nicht. Also es hatte mir geschmeichelt, dass er mich wollte. Warum also wehrte ich mich so dagegen? Weil mir die Art missfiel, die er an den Tag legte, um mich zu bekommen. Er fragte mich nicht, sah in mir keinen ernstzunehmenden Gegner und versuchte mich mit dummen Tricks zu erobern.
    Hätte er mich einfach umworben, statt gleich zu sagen ‚Komm!’ vielleicht wäre ich mitgegangen. Sicherlich wäre ich mitgegangen. Es war seine eigene Schuld. Trotzig rollte ich mich auf die andere Seite und schloss abermals die Augen, um sie gleich wieder zu öffnen. Es gefiel mir auch nicht, dass er die Anziehungskraft, die von mir ausgehen sollte, nur an meinem Äußeren festmachte. Blonde Gestalten fand er auch in der Hölle nicht selten. Sollte er sich doch einen anderen suchen.
    Plötzlich fiel mir das gerade Gehörte wieder ein. Dieser Engel Lilium, der ja eigentlich fast so etwas wie mein Onkel war, er hatte Asmodi vorgeworfen, dass er mich nur wollte, um allen eins auszuwischen. Ihm, Inkubus und meinen Vater. Ein gar nicht einmal so abwegiger Gedanke, auch wenn Asmodi ihn geleugnet hatte. Wenn er damals, als alle Drei noch Engel waren, diesen Lilium gewollt oder

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