Die Söhne der Sieben
begleitete. Da lag etwas viel tiefer verborgen, was er krampfhaft geheim zu halten versuchte. Er war nämlich gar nicht der oberflächliche Sexgott, für den ihn alle hielten. Er war verletzlich und hatte einen zutiefst gekränkten Stolz. Es fiel ihm schwer Gefühle zu zeigen, denn die einzigen Personen, denen sie bisher gegolten hatten, hatten ihn von sich gestoßen: Lilium und sein eigener Sohn Inkubus. Jetzt hatte er mir etwas von seinen verletzten Stolz geschenkt und wenn ich es zurückwies, würde ich ihn noch mehr verletzen und vielleicht das letzte Bisschen, was noch nicht der dämonischen Seite in ihm geopfert worden war, vernichten. Das wäre doch verdammt schade, denn dieses letzte Bisschen von ihm selbst, zog mich so sehr in seinen Bann.
„Hm.“ machte ich noch einmal, diesmal weniger trotzig „Na gut, vielleicht mag ich dich auch.“
„Aha…“ machte er mit einem scheinbar so selbstbewussten Lächeln wie eh und je „Dann gibt es doch gar keinen Grund, nicht hier bleiben zu wollen.“
Langsam kam er mir entgegen und wollte mich küssen. Instinktiv wich ich davor zurück und stieß mit den Kniekehlen an sein Bett, wodurch ich das Gleichgewicht verlor und unversehens in die weichen Laken fiel. Asmodi war augenblicklich wieder über mir und setzte seine Intention mich küssen zu wollen fort. Schnell wandte ich meinen Kopf ab.
„Was?“ wollte er wissen „Darf ich dich nicht einmal küssen?“
„Nein, gerade küssen nicht.“ erklärte ich errötend „Ich will meinen klaren Kopf behalten.“
„Oh, du meinst…“ er lachte leise und küsste mich dann doch schnell auf den Mund, sodass ich mich nicht wehren konnte „Keine Angst, nicht jeder Kuss von mir enthält diese Wirkung. Das kann ich steuern, weißt du? Wo bliebe den der Spaß, wenn ich jeden mit meinem Kuss zu einem lüsternen Zombie mache?“
„Wirklich?“ fragte ich zweifelnd. Asmodis Lippen berührten fast die meinen, seine Augen hatte er geschlossen: „Riskiere es doch einfach.“
Die letzte Distanz zwischen unseren Lippen überwand ich selbst. Mir wurde wieder schwindlig, aber diesmal war sein Speichel nicht daran schuld. Es lag viel eher an seiner ganzen Person und an seiner Art, mir mit seinen Küssen den Atem zu rauben. Langsam ließ ich meine Arme um seinen Körper fallen und zog ihn enger an mich. Gemächlich begann Asmodi unter meine Kleidung zu fahren und sie mir langsam auszuziehen. Doch plötzlich stockte er und sah mich an.
„Wie alt bist du eigentlich?“
„Wieso?“ fragte ich verwundert zurück. Asmodi zuckte mit den Schultern: „Ich fand es nur komisch, dass ich es nicht weiß. Ich kenne die Söhne aller Fürsten, aber von dir wusste ich nichts. Außerdem hat dein Vater extra in seinem Brief erwähnt, dass du noch jung bist.“
„Einhunderteinundvierzig Jahre.“ gestand ich leise und beobachtete seine Reaktion. Seine Augen weiten sich etwas und musterten mich ungläubig: „Einhunderteinundvierzig?“
Ich nickte nur. Vorsichtig glitt er von mir hinunter und setzte sich neben mich. Seine Hand fuhr unruhig zu seinem Hals und kratzte sein Kinn. Er wirkte etwas zerknirscht: „Du bist nicht einmal mündig, oder? Ich meine, du bist jünger als Inkubus?“
Ich nickte wieder und lächelte beinahe schüchtern: „Wirke ich denn älter?“
„Oho…“ machte Asmodi und erwiderte mein Lächeln sacht „Dann bin ich froh, dass dein Vater so ein duldsamer Dämon ist. Sonst würde er mich wohl umbringen und zu Recht! Zur Hölle, das erklärt einiges.“
„Wieso? Was denn?“ wollte ich wissen.
„Nun, zum Beispiel, warum du sooft nachfragst.“ fiel Asmodi schmunzelnd auf „Und deine Enge, als ich dich das erste Mal nahm, ich hätte… Oh Hölle! Es war dein… es tut mir leid… Hätte ich geahnt, dass es wirklich dein erstes Mal sein könnte, wäre ich sanfter gewesen…“ er sah wirklich ziemlich bestürzt aus „Und dass ich deine Kräfte so einfach blockieren konnte… Daran hätte ich es schon merken sollen.“
„Hör auf!“ murmelte ich beschämt „Ein Kind bin ich nun auch nicht mehr! Unter normalen Umständen wäre es dir nie gelungen meine Kräfte zu blockieren. Ich hab einfach nicht damit gerechnet.“
„Wenn du meinst.“ lachte Asmodi etwas belustigt und legte sich wieder neben mich. Seine Hand strich zärtlich über meinen Bauch: „Es tut mir jedenfalls leid. Ich werde ab jetzt sanfter sein…“
„Pfff…“ machte ich und rollte mich auf ihn „Ich bin zwar jung, aber immer noch ein
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