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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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gar geliebt hatte, und ihn nicht bekommen hatte, es aber jetzt seinem Sohn gelungen war, diesen Engel zu Fall zu bringen, natürlich war er in seinem Stolz verletzt. Und mein Vater und er hatten sich noch nie sonderlich gut verstanden, deshalb kommunizierten sie ja auch nur über Botschafter. Er hatte durchaus Gründe, weshalb er ihnen schaden wollte. Aber aus diesem Grund mich zu benutzen, schien mir doch etwas zu indirekt. Es gab tausend bessere Wege und es passte auch nicht zu dem Teil von Asmodi, den ich kennen gelernt hatte. Allerdings war der Teil den ich kennen gelernt hatte sehr einseitig. Wir hatten uns entweder gestritten oder miteinander geschlafen. Keine gute Basis um mich meinem Vater wegzunehmen, das musste Asmodi doch selbst bewusst sein.
    Ich wälzte mich auf den Rücken und starrte die Decke an. An Schlaf war immer noch nicht zu denken. Tatsächlich interessierten mich Asmodi und seine Beweggründe doch sehr. Ich wäre gerne in seine Hallen zurückkehrt und hätte ihn ausgefragt. Allerdings bezweifelte ich, dass ich auch nur eine ernste Antwort bekam. Mehr als dass er mein Äußeres hübsch fand, würde ich kaum von ihm erfahren. Ich wollte aber, eitel wie ich war, dass er noch mehr an mir schätzte. Er sollte sich richtig in mich verlieben, der Herrscher über die Todsünde Wollust. Ich war wirklich eitel, denn allein der Gedanke daran war absurd. Es wäre ja keine Sünde mehr, wenn er mich aus tieferen Gefühlen herausbegehrte und er war dieser Sünde nun einmal verfallen. Er konnte nicht mehr als oberflächliche Anziehung empfinden. Damit konnte ich mich aber nicht abfinden. Und dass war auch der Grund, weshalb ich in meinen Kissen lag und nicht in seinen, wurde mir plötzlich bewusst. Pure Eitelkeit. Wenn mich jemand wollte, dann doch bitte auch ganz und aus keinem anderen Grund, als mir selbst. Zu hohe Ansprüche und denen würde Asmodi als Verfechter der Lüsternheit niemals genügen.
    Ich seufzte und rollte mich schließlich ganz aus meinen Kissen. Es trieb mich die Treppen hinab in die Gemächer meines Vaters. Wie immer lag dieser natürlich in seinem eigenen Bett und ließ sich von seinen Untergebenen bedienen. Ich seufzte noch einmal und krabbelte ungefragt zu ihm ins Bett, um darauf zu warten, dass er mir seine Aufmerksamkeit schenkte. Das tat er augenblicklich. Seine grauen Augen verengten sich kalkulierend, als er zu mir hinab sah, da er saß und ich lag. Dann runzelte er die Stirn und sah mich fragend an: „Ich kann mich nicht erinnern, wann du das letzte Mal freiwillig in mein Bett gekrabbelt bist, wie ein Kind. Was willst du also?“
    „Ich hab deinen Bruder kennen gelernt.“ begann ich irgendwo in meinen aufgewühlten Gedanken. Belphegors Brauen hoben sich noch mehr: „Ich habe keinen Bruder.“
    „Na, diesen Engel. Lilium heißt er. Inkubus hat ihn verführt und die beiden leben jetzt zusammen auf der Erde.“ sprudelte es aus mir heraus. Belphegors Augen wurden noch ein bisschen größer: „Da steckt doch wieder Asmodi dahinter. Wie hat er das nur hinbekommen? Lilium war nach unserem Fall lange nicht aktiv. Engel schlafen, wenn sie nicht gebraucht werden oder im Verdacht stehen etwas angestellt zu haben.“
    „Hat Lilium denn etwas angestellt?“ wollte ich neugierig wissen „Und was hat Asmodi damit zu tun?“
    „Lilium…“ murmelte mein Vater nachsinnend „Ich hatte niemals viel mit ihm zu tun. Er war ganz anders als ich. Ehrlicher, offener und so fürchterlich rege und energisch. Ist er immer noch so?“
    „Ich mag ihn nicht.“ erklärte ich schlicht. Mein Vater nickte: „Nun, Asmodi mochte ihn damals sehr. Er sah damals so aus, wie Inkubus jetzt, vielleicht wirkte er nicht ganz so naiv und er hatte wunderschöne braune Augen. Er sah unschuldiger aus als er war. Als er fiel, riss er viele Engel mit sich, die sich an ihm vergangen hatten, wer daran die Schuld trug, konnte man nicht sagen: sie sagten Asmodi hätte sie verführt, doch Asmodi tat so unschuldig, dass das Gericht ihm nicht die Alleinschuld zusprechen konnte. Mittlerweile ist natürlich klar, dass er sie trägt. Asmodi legte es geradezu darauf an, Lilium mit sich zu reißen und beschuldigte ihn auch der Sünde, sich an ihm vergangen zu haben. Bei einer Probe offenbarte sich, dass Lilium unschuldig war, zumindest hatten sie die Sünde nie wirklich vollzogen. Es hieß damals jedoch, dass Lilium durchaus eine Schwäche für Asmodi gehabt, ihr aber nicht nachgegeben hatte.“ Belphegor lachte leise „Asmodi

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