Die Söhne der Sieben
Umständen eventuell empfänglich, aber diese Umstände waren nicht normal. Ich baumelte an einer harten Felswand und war ihm schutzlos ausgeliefert. Das konnte ich doch nicht wirklich anregend finden. Mein Körper anscheinend schon. Zumal Leonard es wirklich verstand mir mit seinem Mund den Verstand zu rauben. Ich glitt tiefer in ihn und die Hand um meinen Schaft verschwand um mit einzelnen Fingern, abermals in mich einzudringen. Das Öl war noch nicht eingezogen und machte den Eingang immer noch schlüpfrig.
Ich hatte mir nie vorstellen können, mich jemals in dieser Position zu befinden. Vielleicht war es das, was mich zusätzlich erregte. Es war offenkundig, dass Leonard – und mochte er noch so überheblich und gleichmütig tun – mich begehrte. Ich verstand den Grund nicht, zumal er mich nicht einmal sonderlich zu achten schien. Aber es schmeichelte einem lange ignorierten Teil in mir.
Meine Gedanken drifteten davon und mir wurde zunehmend heißer. Fahrig entglitt mir ein Keuchen, als die Finger immer wieder an meiner Prostata rieben. Der Druck von Leonards Arm um mich wurde unvermittelt stärker und er wiederholte die gleiche Bewegung in mir ein weiteres Mal, was mir ein verkrampftes Beben entlockte. Ich spürte an meinem Geschlecht wie er schluckte, ehe er einen weiteren Finger in mich eindringen ließ. Irgendwie war ich dankbar, dass er den Mund voll hatte und mich nicht weiter verhöhnte. Mein Geist war trübe geworden. Ich gab auf mich zu verstellen. Es gefiel mir, was er mit mir anstellte. Und ich wollte ihn in mir spüren. Aber ich wollte auch nicht völlig verlieren.
„Nun gut …“, brachte ich angestrengt hervor. „Ich stöhne für dich.“
Kaum war das heraus, hielt Leonard wie erstarrt inne und blickte skeptisch zu mir auf. Langsam ließ er von meinem Geschlecht ab und leckte sich den überschüssigen Speichel und meinen Lusttropfen von den Lippen.
„Was hast du gesagt?“, traute er anscheinend seinen Ohren nicht.
Ich gestattete mir ein Lächeln, das ihn nur noch misstrauischer werden ließ. Mein Geschlecht pochte. Es war einfach lachhaft, dass er mir in diesem Zustand noch Ränkespielchen unterstellen mochte. Aber es gefiel mir. Anscheinend hatte er doch noch ein wenig Achtung vor mir bewahrt.
„Ich stöhne für dich“, wiederholte ich sachlich. „Wenn du mich losmachst und in einem ordentlichen Bett nimmst.“
„Das muss ich nicht“, entgegnete Leonard blasiert. „Ich bekomme dich auch hier zum Stöhnen.“
„Nur kannst du dir nicht sicher sein, was mich zum Stöhnen bringt“, gab ich zu denken. „Vielleicht stimulieren mich ja die Stricke und Ketten und nicht du.“
„Dann hättest du dich kaum so dagegen gewehrt, dass ich sie dir anlege“, ließ sich Leonard nicht hereinlegen.
Ich gab jedoch nicht auf: „Vielleicht eben drum.“
Leonard zögerte. Er überlegte gründlich. Sein Blick fiel auf die Pritsche, die in einer Ecke des Raumes stand. Sie war schmal dazu wirkte sie schäbig und kaum gemütlich. Die gelben Augen glitten weiter durch den Raum. Er hatte nicht vor mich in anständige Gemächer zu nehmen. Die Gefahr, dass wir entdeckt wurden und jemand mehr Anstand oder Loyalität bewies als er und seine Brüder, war zu groß. Schließlich fiel sein Blick auf den größten Tisch, auf dem allerhand Gerätschaften standen.
„Ich schlage einen Kompromiss vor“, grunzte er grimmig. Ehe ich darauf eingehen konnte, hatte er den Raum durchschritten und fegte die Gegenstände von der breiten Steinplatte. Er sah von dort zu mir: „Wir nehmen den und deine Handfesseln behältst du.“
Mehr konnte ich wohl nicht erwarten. Aber immerhin war es ein Handel, etwas was mir lag, und ich fühlte mich nicht mehr ganz so unterlegen, auch wenn ich mich immer noch unterordnen musste. Letztlich wusste ich, dass es die einzige Möglichkeit war etwas besser dazustehen. Er hatte schließlich recht: Gestöhnt hätte ich sowieso. Alles war bequemer als die jetzige Position. Ich machte damit einen Gewinn.
„Gut“, stimmte ich also zu.
Er machte ein so selbstgefälliges Gesicht, das ich es ihm am liebsten zerkratzt hätte. Gemächlich befreite er meine Beine von ihrer unbequemen Halterung, die zu dem ziemlich gescheuert hatte und nahm schließlich auch die Kette vom Haken. Meine Arme prickelten als endlich wieder ausreichend Blut durch sie floss. Ich konnte es nicht sehr lange genießen. Ohne Widerstand zu dulden oder überhaupt zu beachten, schob Leonard mich zu dem Tisch. Ich wehrte
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