Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
das fertigbringen?“ fragte Mondar und schüttelte den Kopf. „Cletus, Cletus, ich habe den Eindruck, daß Sie annehmen, wir Exoten würden über unerschöpfliche Mittel verfügen.“
„Aber nein“, meinte Cletus. „Es würden Ihnen im Moment nur Planungskosten entstehen. Es müßte für Sie möglich sein, einen Mietkauf-Vertrag für die Ausrüstung und für die Fachleute zustande zu bringen, die erforderlich sind, um das Kraftwerk zu bauen.“
„Mit wem denn?“ fragte Mondar. „Mit der Allianz? Oder mit der Koalition?“
„Mit keinem von beiden“, gab Cletus prompt zurück. „Sie scheinen zu vergessen, daß es hier auf den neuen Welten eine weitere Gruppe gibt, die sich als sehr fähig erwiesen hat.“
„Meinen Sie die wissenschaftlichen Kolonien auf Newton?“ fragte Mondar. „Sie liegen von uns aus gesehen am äußersten Ende des philosophischen Spektrums. Sie leben in einer festgefügten Gemeinschaft und möchten mit Außenstehenden so wenig wie möglich zu tun haben. Wir setzen den Individualismus über alles, und der einzige Zweck unseres Daseins liegt darin, sich für die ganze menschliche Rasse einzusetzen. Ich fürchte, daß zwischen den Newtoniern und uns eine natürliche Abneigung besteht.“ Mondar seufzte leicht. „Ich bin dafür, daß wir einen Weg finden, um solche emotionellen Schranken zwischen uns und anderen menschlichen Wesen niederzureißen. Aber wie auch immer – die Schranken sind nun einmal vorhanden, und die Newtonier stehen finanziell auch nicht besser da als wir. Warum sollten Sie uns Kredit, Geräte und die Dienstleistung hochqualifizierter Leute gewähren, als wären sie die Allianz in Person?“
„Weil ein solches Kraftwerk sich mit Zins und Zinseszins bezahlt machen würde – bis zu dem Zeitpunkt, wo der Leihvertrag ausläuft und Sie ihre Anteile zurückkaufen können“, sagte Cletus.
„Ohne Zweifel“, meinte Mondar. „Doch die Investition ist für Leute in ihrer Lage zu groß und viel zu langfristig. Ein Mann mit bescheidenem Einkommen ist nicht bereit, aus heiterem Himmel auf ferne und riskante Projekte zu spekulieren. Er überläßt es reicheren Leuten, die einen eventuellen Verlust eher verkraften können – sofern er kein Narr ist. Und diese Newtonier können sein, was sie wollen, sie sind aber bestimmt keine Narren. Sie würden uns nicht einmal anhören.“
„Sie würden schon“, sagte Cletus, „wenn man den Vorschlag richtig placiert. Ich würde selbst mit ihnen reden – sofern Sie mir die entsprechende Vollmacht erteilen. Ich habe sowieso vor, sie zu besuchen und nachzufragen, ob sie vielleicht einige unserer Dorsai-Truppen anheuern wollen.“
Mondar schaute ihn einen Augenblick an, dann wurden die Augen des Exoten schmal. „Ich bin wirklich fest davon überzeugt“, sagte er, „daß es weit und breit nichts gibt, mit dem man die Leute zu einem solchen Vorhaben überreden könnte. Immerhin könnten wir dabei allerdings einen guten Schnitt machen, und ich glaube nicht, daß wir durch Ihren Versuch etwas einbüßen. Wenn Sie es wünschen, werde ich mit meinen Exoten sprechen – sowohl über das Projekt als auch über Ihre Absicht, die Newtonier wegen der Ausrüstung und wegen der Experten zu befragen.“
„Gut. Tun Sie das“, sagte Cletus. Dann wandte er sich wieder dem Haus zu. „Ich glaube, ich sollte mich jetzt auf die Strümpfe machen. Ich möchte die Dorsai-Truppen in dem Regiment inspizieren, das hier stationiert ist, und eine Art Rotationssystem auf die Beine stellen, so daß wir sie gruppenweise für eine Neuausbildung zu den Dorsai zurückschicken können. Bis Ende der Woche möchte ich nach Newton unterwegs sein.“
„Bis dahin werde ich eine
Weitere Kostenlose Bücher