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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Zei­tungs­aus­schnit­te wie­der in den Um­schlag und leg­te ihn un­ter sei­ner Kor­re­spon­denz ab. Dann ging er auf die Ter­ras­se hin­aus, wo er Me­lis­sa le­send vor­fand.
    Es war Hoch­som­mer in den Dor­sai-Ber­gen, und die Son­ne, die tief über den fer­nen Gip­feln stand, zeig­te die spä­te Nach­mit­tags­stun­de an. Er be­trach­te­te sie ei­ne Wei­le, wäh­rend sie ah­nungs­los in ih­rer Lek­tü­re fort­fuhr. Im hei­len Son­nen­licht wirk­te ihr Ge­sicht sor­gen­los und ent­spannt und et­was ge­reif­ter, als er es von Bak­hal­la her in Er­in­ne­rung hat­te.
    Er trat auf die Ter­ras­se hin­aus, und beim Hal­len sei­ner Schrit­te blick­te sie von ih­rer Lek­tü­re auf. Ih­re Bli­cke tra­fen sich, und ih­re Au­gen wei­te­ten sich un­ter dem erns­ten Blick, den er ihr schenk­te.
    „Wie ist es, Me­lis­sa, willst du mich hei­ra­ten?“ frag­te er.
    Das Blau ih­rer Au­gen war so tief wie das Uni­ver­sum. Und wie­der ein­mal, wie da­mals im Kran­ken­haus in Bak­hal­la, schi­en der Schutz­wall der Ein­sam­keit, mit dem er sich nach all den Er­fah­run­gen sei­nes Le­bens um­ge­ben hat­te, un­ter ih­rem Blick zu schmel­zen.
    „Wenn du mich wirk­lich ha­ben willst, Cle­tus“, sag­te sie.
    „Ja, das will ich“, er­wi­der­te er.
    Dies­mal mein­te er es auf­rich­tig. Doch so­bald sich der Schutz­wall in sei­nem In­nern wie­der auf­zu­rich­ten be­gann, stieg in ihm, ob­wohl ih­re Bli­cke im­mer noch in­ein­an­der ruh­ten, ein eis­kal­tes Ge­fühl auf, weil ihn sein Geist un­miß­ver­ständ­lich dar­an er­in­ner­te, daß er fort­an zwangs­läu­fig die Un­wahr­heit sa­gen muß­te.
     

 
19
     
    Die Hoch­zeit soll­te in zwei Wo­chen statt­fin­den, der Ter­min war ent­spre­chend fest­ge­setzt. Nach­dem Cle­tus fest­ge­stellt hat­te, daß sei­ne Be­mü­hun­gen Früch­te tru­gen und die Dor­sai selb­stän­dig zu wer­den be­gan­nen, nahm er sich die Zeit, nach Kul­tis und Bak­hal­la zu rei­sen, um sich mit Mon­dar zu be­spre­chen. Hin­zu kam ein Ab­ste­cher nach New­ton, um wei­te­re Ver­trä­ge für sei­ne Dor­sai ab­zu­schlie­ßen.
    Auf Bak­hal­la nahm er mit Mon­dar an ei­nem ex­qui­si­ten Es­sen teil. Beim Es­sen be­rich­te­te Cle­tus dem Exo­ten über den neues­ten Stand der Er­eig­nis­se. Mon­dar hör­te in­ter­es­siert zu, und sein In­ter­es­se nahm merk­lich zu, als Cle­tus auf das Spe­zi­al­trai­ning zu spre­chen kam, das er für sei­ne Of­fi­zie­re und de­ren Mann­schaf­ten un­ter ih­rem Kom­man­do ein­ge­lei­tet hat­te. Nach dem Es­sen schlen­der­ten sie auf ei­ne der zahl­rei­chen Ter­ras­sen von Mon­dars Haus hin­aus, um ihr Ge­spräch un­ter dem Nacht­him­mel fort­zu­set­zen.
    „Dort“, sag­te Cle­tus, als sie in der war­men Nacht­bri­se stan­den und zum Him­mel blick­ten. Er zeig­te auf einen gelb­li­chen Stern knapp über dem Ho­ri­zont. „Das dort wird Ih­re Schwes­ter­welt Ma­ra sein. Wenn ich rich­tig in­for­miert bin, habt ihr Exo­ten auch dort ei­ne Ko­lo­nie.“
    „Oh ja“, er­wi­der­te Mon­dar nach­denk­lich, in­dem er den Stern an­schau­te.
    „Scha­de“, mein­te Cle­tus und wand­te sich an Mon­dar, „daß man dort nicht so frei vom Ein­schluß der Al­li­anz und der Ko­ali­ti­on ist wie Sie hier auf Kul­tis, seit­dem der Kon­flikt mit den Neu­län­dern bei­ge­legt ist.“
    Mon­dar wand­te den Blick von dem Stern, wand­te sich Cle­tus zu und lä­chel­te. „Sie wol­len uns Exo­ten sug­ge­rie­ren, Ih­re neu­en Kampfein­hei­ten an­zu­heu­ern, um die Al­li­anz und die Ko­ali­ti­on zu ver­trei­ben?“ sag­te er mit ei­nem An­flug von Hu­mor. „Cle­tus, wir ha­ben un­se­re fi­nan­zi­el­len Rück­la­gen Ih­ret­we­gen na­he­zu aus­ge­schöpft. Au­ßer­dem ist es ge­gen un­se­re Ein­stel­lung, die Un­ter­wer­fung und Er­obe­rung an­de­rer Völ­ker und Ge­bie­te ins Au­ge zu fas­sen. So was darf man uns wirk­lich nicht un­ter­stel­len.“
    „Das liegt mir fern“, sag­te Cle­tus. „Ich möch­te Ih­nen le­dig­lich vor­schla­gen, den Bau ei­nes Kraft­werks am Nord­pol von Ma­ra zu er­wä­gen.“
    Mon­dar schau­te Cle­tus durch die Dun­kel­heit for­schend an, und einen Au­gen­blick herrsch­te

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