Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
Antwort für Sie haben“, sagte Mondar, indem er Cletus nach drinnen folgte. Während sie beide ins Haus gingen, schaute er Cletus fragend an. „Ich muß ehrlich gestehen, daß ich immer noch nicht weiß, was Sie dabei gewinnen wollen.“
„Eigentlich weiß ich das selbst nicht so genau“, erwiderte Cletus. „Auch die Dorsai wissen es nicht – das heißt, wir Dorsai, wie ich mir angewöhnt habe zu sagen. Aber konnten Sie mir je genau sagen, wieso und warum die Menschheit je zu einem Umsturz bereit war und was Sie und Ihre Leute jemals bewegt haben könnte, irgendein langfristiges Ziel ins Auge zu fassen?“
„Sind Sie an einem langfristigen Projekt interessiert?“ fragte Mondar.
„Nein, nicht was mich betrifft“, sagte Cletus. „Doch in diesem Fall kommt es hier wie dort auf dasselbe heraus.“
Die nächsten fünf Tage verbrachte er in Bakhalla, wo er mit den Dorsai-Offizieren sein Trainingsprogramm auf der Dorsai-Welt besprach. Er lud jene ein, die zusammen mit ihrer Mannschaft nach Dorsai zurückkehren und an der Ausbildung teilnehmen wollten, und hinterließ ihnen einen Musterplan für den Truppenaustausch. Entsprechend diesem Plan sollten diejenigen, die am Training teilnehmen wollten, von bereits ausgebildeten Truppen auf Bakhalla ersetzt werden, die ihrerseits den Sold jener Leute erhalten sollten, die sie für die Dauer der Ausbildung ersetzten.
Die Dorsai in Bakhalla reagierten enthusiastisch. Die meisten Männer kannten Cletus seit der Zeit seiner Siege über Neuland. So war Cletus in der Lage, die Darlehenssumme, die ihm die Exoten gewährt hatten, besser zu verwerten, da er für die bereits ausgebildeten Dorsai nicht sofort einen Job finden mußte, sondern sie immer dort einsetzen konnte, wo andere Truppen abgezogen wurden, die an der Ausbildung teilnehmen wollten. In der Zwischenzeit konnte er aber auch die Zahl jener Dorsai ständig erhöhen, die für seine eigenen Zwecke ausgebildet wurden.
Am Wochenende schiffte er sich nach Newton ein, mit einer Vollmacht der Exoten versehen, den Bau eines Kraftwerks mit dem Direktorium auf Newton zu besprechen, vor allem aber, um seine Dorsai unterzubringen.
Ein Termin mit dem Präsidenten war für den Tag seiner Ankunft in Baille vereinbart worden. Baille war die größte Stadt und de facto die Hauptstadt der Vereinigten Fortschrittlichen Gemeinschaften, wie die Kolonien der technischen und wissenschaftlichen Emigranten auf Newton ihren Zusammenschluß nannten. Der Präsident war ein schlanker, fast kahlköpfiger Mittfünfziger mit jugendlichem Gesicht, der Artur Walco hieß. Er empfing Cletus in einem geräumigen, sauberen, fast steril wirkendem Büro in einem Hochhaus, das mindestens so modern war wie jedes entsprechende Gebäude auf der Erde.
„Ich bin mir nicht ganz im klaren darüber, was den Gegenstand unseres Gesprächs bilden soll, Oberst“, sagte Walco, nachdem sie auf beiden Seiten eines vollkommen aufgeräumten Schreibtisches Platz genommen hatten, auf dessen Platte nichts als ein Steuerpult zu sehen war. „Die VFG hat zu den anderen Kolonien dieser Welt ein recht gutes Verhältnis.“
Es war die sprachliche Entsprechung eines Königsspringerspiels beim Schach. Cletus lächelte.
„Also war ich nicht richtig informiert“, sagte er, schob seinen Stuhl vom Tisch zurück und wollte sich erheben. „Dann entschuldigen Sie. Ich …“
„Nicht doch, nicht doch! Behalten Sie bitte Platz!“ sagte Walco hastig. „Nachdem Sie diese lange Reise auf sich genommen haben, sollte ich zumindest anhören, was Sie mir zu sagen haben.“
„Wenn Sie mich aber nicht anhören wollen …“ fuhr Cletus fort. Aber Walco schnitt ihm mit einer
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