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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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nick­te.
    „Mit dem La­ger als Ba­sis­punkt“, sag­te er. „Der Rest der Mann­schaft, die für die Ex­pe­di­ti­on ab­ge­stellt wur­de, ist be­reits ab­ge­rückt, in Zwei­er- und Drei­er­grup­pen, wie Sie be­foh­len ha­ben. Der Haupt­mann und ich sind marsch­be­reit.“
    „Gut“, mein­te Cle­tus. „Bill und ich wer­den eben­falls auf­bre­chen. Wir wer­den uns am Treff­punkt fünf Mei­len un­ter­halb von Was­ser­hüt­te in et­wa ein­und­neun­zig Stun­den wie­der­se­hen.“
    „Wir wer­den zur Stel­le sein, Sir.“ Swa­hi­li schenk­te Athyer noch einen spöt­ti­schen Blick, dann dreh­te er sich um und ging.
    Cle­tus dreh­te das Ori­en­tie­rungs­käst­chen in sei­ner Hand um, so daß die Kom­paß­na­del un­ter dem durch­sich­ti­gen De­ckel sicht­bar wur­de. Er drück­te den Knopf an der Sei­te der Schach­tel, und der Zei­ger schwang im Uhr­zei­ger­sinn et­wa um vier­zig Grad her­um, bis er fast ge­nau nord­wärts in Rich­tung Wald zeig­te. Cle­tus ver­such­te, sich mit Hil­fe ei­nes Baum­stamms zu ori­en­tie­ren, so­weit ihm dies im Däm­mer­licht des Wal­des mög­lich war. Dann hob er das Ge­rät hoch und schau­te durch den Su­cher. Was er da zu se­hen be­kam, war ei­ne et­wa zwei­mal drei Me­ter große Re­li­ef­kar­te des Ge­län­des zwi­schen sei­ner au­gen­blick­li­chen Po­si­ti­on und Was­ser­hüt­te. Ei­ne ro­te Li­nie mar­kier­te den Weg, der in die Kar­te ein­pro­gram­miert wor­den war. Er drück­te auf einen an­de­ren Knopf am Ge­häu­se und hol­te das Bild nä­her her­an, um die Ein­zel­hei­ten der ers­ten fünf Mei­len zu stu­die­ren. Es war nichts als Wald, oh­ne Sumpf­ge­län­de, das man über­que­ren oder um­ge­hen muß­te.
    „Los“, sag­te er über die Schul­ter zu Athyer, steck­te das Käst­chen in die Ta­sche und star­te­te im Lauf­schritt.
    Athyer folg­te ihm. Wäh­rend der ers­ten Stun­den trot­te­ten sie wort­los ne­ben­ein­an­der her, um­ge­ben von der Däm­me­rung und der Stil­le der nörd­li­chen New­ton-Wäl­der. In die­sem Wald gab es kei­ne ge­flü­gel­te Krea­tur, we­der Vö­gel noch In­sek­ten, nur die am­phi­bi­schen und fisch­ähn­li­chen Le­be­we­sen der Seen, Moo­re und Sümp­fe. Un­ter der di­cken De­cke der na­de­l­ähn­li­chen Blät­ter, die nur auf den höchs­ten Äs­ten der Bäu­me wuch­sen, war der Bo­den nackt bis auf die laub­lo­sen Baum­strün­ke und un­te­ren Äs­te, doch be­deckt mit ei­ner di­cken Schicht schwärz­li­cher, ab­ge­stor­be­ner Na­deln, die im Lauf der Zeit von den Bäu­men ge­fal­len wa­ren. Nur hier und da fand sich ein Strauß großer, fleisch­far­bi­ger Blät­ter, et­wa einen Me­ter lang, die di­rekt aus dem Na­del­bett em­por­wuch­sen, um das Vor­han­den­sein ei­ner Quel­le oder ei­nes sons­ti­gen feuch­ten Be­reichs im Ur­wald­bo­den zu si­gna­li­sie­ren.
    Nach den ers­ten zwei Stun­den än­der­ten sie ih­re Gang­art und gin­gen zu ei­nem al­ter­nie­ren­den Rhyth­mus von fünf Mi­nu­ten Lauf­schritt und fünf Mi­nu­ten schnel­lem Ge­hen über. Pro Stun­de leg­ten sie fünf Mi­nu­ten Pau­se ein, um zu ras­ten, wo­bei sie sich der Län­ge nach auf den Bo­den war­fen und sich auf dem wei­chen, di­cken Na­del­tep­pich aus­streck­ten, oh­ne auch nur ihr leich­tes Marsch­ge­päck ab­zu­schnal­len, das sie auf dem Rücken tru­gen.
    Wäh­rend der ers­ten hal­b­en Stun­de war ih­nen das Ge­hen schwer­ge­fal­len. Doch so­bald sie sich durch die phy­si­sche Be­we­gung warm­ge­lau­fen hat­ten, be­gann ihr Herz lang­sa­mer zu schla­gen, – und es kam ih­nen vor, als könn­ten sie im­mer so wei­ter­lau­fen. Cle­tus lief oder ging, meis­tens geis­tes­ab­we­send und zum Teil „weg­ge­tre­ten“, wo­bei er sich auf an­de­re Pro­ble­me kon­zen­trier­te. Selbst das Nach­prü­fen der zu­rück­ge­leg­ten Stre­cke mit Hil­fe des Kom­pas­ses, der am Ori­en­tie­rungs­kas­ten an­ge­bracht war, er­folg­te bei­na­he au­to­ma­tisch, fast wie ein Re­flex.
    Er fand erst wie­der in die Wirk­lich­keit zu­rück, als das Däm­mer­licht des Wal­des über ih­nen ver­blaß­te. Die Son­ne New­tons, die sich hin­ter dem Dop­pel­vor­hang aus Laub­werk und der ho­hen, fast stets

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