Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
nickte.
„Mit dem Lager als Basispunkt“, sagte er. „Der Rest der Mannschaft, die für die Expedition abgestellt wurde, ist bereits abgerückt, in Zweier- und Dreiergruppen, wie Sie befohlen haben. Der Hauptmann und ich sind marschbereit.“
„Gut“, meinte Cletus. „Bill und ich werden ebenfalls aufbrechen. Wir werden uns am Treffpunkt fünf Meilen unterhalb von Wasserhütte in etwa einundneunzig Stunden wiedersehen.“
„Wir werden zur Stelle sein, Sir.“ Swahili schenkte Athyer noch einen spöttischen Blick, dann drehte er sich um und ging.
Cletus drehte das Orientierungskästchen in seiner Hand um, so daß die Kompaßnadel unter dem durchsichtigen Deckel sichtbar wurde. Er drückte den Knopf an der Seite der Schachtel, und der Zeiger schwang im Uhrzeigersinn etwa um vierzig Grad herum, bis er fast genau nordwärts in Richtung Wald zeigte. Cletus versuchte, sich mit Hilfe eines Baumstamms zu orientieren, soweit ihm dies im Dämmerlicht des Waldes möglich war. Dann hob er das Gerät hoch und schaute durch den Sucher. Was er da zu sehen bekam, war eine etwa zweimal drei Meter große Reliefkarte des Geländes zwischen seiner augenblicklichen Position und Wasserhütte. Eine rote Linie markierte den Weg, der in die Karte einprogrammiert worden war. Er drückte auf einen anderen Knopf am Gehäuse und holte das Bild näher heran, um die Einzelheiten der ersten fünf Meilen zu studieren. Es war nichts als Wald, ohne Sumpfgelände, das man überqueren oder umgehen mußte.
„Los“, sagte er über die Schulter zu Athyer, steckte das Kästchen in die Tasche und startete im Laufschritt.
Athyer folgte ihm. Während der ersten Stunden trotteten sie wortlos nebeneinander her, umgeben von der Dämmerung und der Stille der nördlichen Newton-Wälder. In diesem Wald gab es keine geflügelte Kreatur, weder Vögel noch Insekten, nur die amphibischen und fischähnlichen Lebewesen der Seen, Moore und Sümpfe. Unter der dicken Decke der nadelähnlichen Blätter, die nur auf den höchsten Ästen der Bäume wuchsen, war der Boden nackt bis auf die laublosen Baumstrünke und unteren Äste, doch bedeckt mit einer dicken Schicht schwärzlicher, abgestorbener Nadeln, die im Lauf der Zeit von den Bäumen gefallen waren. Nur hier und da fand sich ein Strauß großer, fleischfarbiger Blätter, etwa einen Meter lang, die direkt aus dem Nadelbett emporwuchsen, um das Vorhandensein einer Quelle oder eines sonstigen feuchten Bereichs im Urwaldboden zu signalisieren.
Nach den ersten zwei Stunden änderten sie ihre Gangart und gingen zu einem alternierenden Rhythmus von fünf Minuten Laufschritt und fünf Minuten schnellem Gehen über. Pro Stunde legten sie fünf Minuten Pause ein, um zu rasten, wobei sie sich der Länge nach auf den Boden warfen und sich auf dem weichen, dicken Nadelteppich ausstreckten, ohne auch nur ihr leichtes Marschgepäck abzuschnallen, das sie auf dem Rücken trugen.
Während der ersten halben Stunde war ihnen das Gehen schwergefallen. Doch sobald sie sich durch die physische Bewegung warmgelaufen hatten, begann ihr Herz langsamer zu schlagen, – und es kam ihnen vor, als könnten sie immer so weiterlaufen. Cletus lief oder ging, meistens geistesabwesend und zum Teil „weggetreten“, wobei er sich auf andere Probleme konzentrierte. Selbst das Nachprüfen der zurückgelegten Strecke mit Hilfe des Kompasses, der am Orientierungskasten angebracht war, erfolgte beinahe automatisch, fast wie ein Reflex.
Er fand erst wieder in die Wirklichkeit zurück, als das Dämmerlicht des Waldes über ihnen verblaßte. Die Sonne Newtons, die sich hinter dem Doppelvorhang aus Laubwerk und der hohen, fast stets
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