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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ver­riet ihm, daß sie nach wei­te­ren 20 Mei­len aus die­sem Sumpf­ge­biet her­aus­kom­men und of­fe­ne­res Ge­län­de er­rei­chen wür­den. Wäh­rend der halb­stün­di­gen Dun­kel­heit nah­men sie ei­ne kur­ze Abend­mahl­zeit ein, dann lie­fen sie wei­ter durch die Nacht. Sie er­reich­ten den Rand des Moo­res, kurz be­vor das Mond­licht ver­blaß­te. Sie san­ken wie tot auf den Na­del­tep­pich, der sich un­ter ih­ren Fü­ßen aus­brei­te­te, und schlie­fen so­fort ein.
    Am nächs­ten Tag fiel Ih­nen das Ge­hen et­was leich­ter, aber die Er­schöp­fung mach­te sich all­mäh­lich be­merk­bar und hemm­te ih­re Schrit­te. Cle­tus mar­schier­te wie im Traum oder wie in ho­hem Fie­ber und war sich kaum der An­stren­gun­gen und der Mü­dig­keit sei­nes Kör­pers be­wußt, au­ßer daß al­les um ihn her­um in die Fer­ne ge­rückt schi­en. Sein Ge­sicht war grau und ein­ge­fal­len, so daß die kühn ge­schwun­ge­ne Na­se jetzt al­les zu be­herr­schen schi­en, wie der Bug ei­nes al­ten Holz­schif­fes. Ir­gend­wie brach­te er es fer­tig, beim Ge­hen oder Lau­fen Schritt zu hal­ten, doch so­bald sie ei­ne lang­sa­me­re Gang­art ein­schlu­gen, wur­den sei­ne Fü­ße un­si­cher, er strau­chel­te und stol­per­te da­hin. In die­ser Nacht gönn­te Cle­tus sich und sei­nem Ge­fähr­ten nach dem Abendes­sen vol­le sechs Stun­den Schlaf.
    Sie leg­ten nicht ganz sech­zehn Mei­len zu­rück, wäh­rend der Mond schi­en, dann mach­ten sie wie­der Rast und schlie­fen noch ein­mal sechs Stun­den.
    Als sie er­wach­ten, hat­ten sie das Ge­fühl, aus­ge­ruht und wie­der bei Kräf­ten zu sein. Doch wäh­rend der nächs­ten zwei Stun­den nach Ta­ges­an­bruch muß­ten sie fest­stel­len, daß ih­re Leis­tung nicht bes­ser war als vor vier­und­zwan­zig Stun­den, ob­wohl sie jetzt lang­sa­mer und ste­ti­ger da­hin­mar­schier­ten, wo­bei sie mit ih­ren Kräf­ten so spar­sam um­gin­gen wie ein Geiz­hals mit sei­nem Geld. Und wie­der war es die­ser merk­wür­di­ge Zu­stand, der Cle­tus über­kam: Sei­ne kör­per­li­chen Be­schwer­den nahm er nur wie aus der Fer­ne wahr, und sie ka­men ihm be­deu­tungs­los vor. Ir­gend­wie hat­te sich der Ge­dan­ke in ihm fest­ge­setzt, daß er, wenn not­wen­dig, im­mer so wei­ter­mar­schie­ren könn­te, oh­ne auch nur ei­ne Es­sen­pau­se oder ei­ne Rast ein­zu­le­gen.
    In der Tat war der Ge­dan­ke an Nah­rung auf die letz­te Stel­le ih­rer Wunsch­lis­te ge­rückt. Zum Mit­tages­sen leg­ten sie ei­ne Rast ein und zwan­gen sich da­zu, ih­re Ra­ti­on hin­un­ter­zu­wür­gen, doch es ge­sch­ah oh­ne rech­ten Ap­pe­tit und oh­ne Ge­schmack. Das Es­sen lag ih­nen bleischwer im Ma­gen, und als die Dun­kel­heit her­ein­brach, konn­te kei­ner von ih­nen et­was zu sich neh­men. Sie gru­ben an den Wur­zeln ei­ner die­ser Stau­den mit den fleisch­far­be­nen Blät­tern nach der Quel­le, die dort un­ten spru­del­te, und tran­ken durs­tig, be­vor sie in einen jetzt fast au­to­ma­ti­schen Schlaf fie­len. Nach ei­ni­gen Stun­den Schlaf stan­den sie auf und setz­ten ih­ren Weg im Mond­schein fort.
    In der Däm­me­rung des vier­ten Ta­ges wa­ren sie nur noch ein hal­b­es Dut­zend Mei­len vom Treff­punkt ent­fernt. Doch als sie mit ih­ren ge­schul­ter­ten Ruck­sä­cken ver­such­ten, auf die Bei­ne zu kom­men, ga­ben ih­re Knie nach und knick­ten ein wie ein lo­ses Schar­nier. Cle­tus aber gab nicht auf, und nach ei­ner Wei­le ge­lang es ihm, sich hoch­zurap­peln und auf sei­nen Bei­nen zu ste­hen. Er schau­te sich um und er­blick­te Athyer, der re­gungs­los am Bo­den lag.
    „Das nützt nichts“, krächz­te Athyer. „Sie müs­sen al­lein wei­ter­ge­hen.“
    „Nein“, sag­te Cle­tus. Er stand da, die Bei­ne steif und ge­spreizt, schwank­te leicht und schau­te auf Athyer hin­ab.
    „Sie müs­sen ein­fach wei­ter“, sag­te Athyer nach ei­ner Wei­le, auf je­ne Art, die sie sich wäh­rend der letz­ten Ta­ge an­ge­wöhnt hat­ten – mit lan­gen Pau­sen zwi­schen Re­de und Ant­wort.
    „Warum sind Sie zu den Dor­sai ge­sto­ßen?“ frag­te Cle­tus nach ei­ner die­ser Pau­sen.
    Athyer starr­te ihn an. „Sie“, sag­te er. „Sie ha­ben stets das ge­tan, was ich

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