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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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un­ter­brach sich Aty­her. „Dar­um geht es aber nicht. Ich ha­be zum Bei­spiel im­mer Schwie­rig­kei­ten mit der Ma­the­ma­tik ge­habt. Ich hat­te die Aka­de­mie der Al­li­anz nicht be­sucht, wie Sie wis­sen. Ich ha­be das Pro­gramm für Re­ser­ve­of­fi­zie­re ab­sol­viert und mich nur ober­fläch­lich mit Ma­the­ma­tik be­faßt. Und das ging so wei­ter, bis ich ei­nes Ta­ges mit hand­fes­ter Geo­me­trie kon­fron­tiert wur­de. Ur­plötz­lich paß­ten al­le Zah­len und For­men zu­sam­men – es war herr­lich. Das­sel­be pas­sier­te mir mit Ih­ren Wer­ken, Sir. Plötz­lich er­kann­te ich das Zu­sam­men­wir­ken der Kunst und Me­cha­nik der mi­li­tä­ri­schen Stra­te­gie. All mei­ne Träu­me, die ich schon als Kind ge­träumt hat­te, um große Din­ge zu voll­brin­gen – jetzt konn­te ich nach­le­sen, wie man sie ver­wirk­li­chen kann. Und nicht nur mi­li­tä­ri­sche Din­ge, son­dern al­le mög­li­chen Sa­chen.“
    „Das ha­ben Sie al­les mei­nen Schrif­ten ent­nom­men?“ frag­te Cle­tus.
    „Was heißt ent­nom­men!“ Athyer streck­te die Hand aus und ball­te die Faust in der Luft. „Ich sah al­les so deut­lich, als wür­den die Din­ge greif­bar vor mir im Raum ste­hen. Sir, kein Mensch weiß, was Ih­re Wer­ke wert sind, kein Mensch kann das ab­schät­zen – und da­bei geht es nicht nur dar­um, was Ih­re Bü­cher für die Ge­gen­wart be­deu­ten, son­dern dar­um, was sie für die Zu­kunft bie­ten!“
    „Gut“, mein­te Cle­tus. „Es freut mich, daß Sie so den­ken. Was kann ich jetzt für Sie tun?“
    „Ich glau­be, Sie wis­sen es selbst am bes­ten, Sir“, gab Athyer zu­rück. „Ich bin zu den Dor­sai ge­sto­ßen, weil ich Ih­re Bü­cher ge­le­sen ha­be. Aber ich möch­te nicht nur ei­ner un­ter den Na­men­lo­sen sein. Ich möch­te in Ih­rer Nä­he sein, wo ich et­was ler­nen kann. Ich weiß nur zu gut, daß Sie im Au­gen­blick kei­ne Stel­le für mich frei ha­ben, aber wenn Sie mich zu­min­dest vor­mer­ken wür­den …“
    „Ich glau­be schon, daß sich ei­ne Stel­le für Sie fin­den läßt“, mein­te Cle­tus. „Wie ge­sagt, ich ha­be Sie mehr oder we­ni­ger er­war­tet. Ge­hen Sie zu Kom­man­dant Ar­vid John­son und sa­gen Sie ihm, daß er Sie als sei­nen Ad­ju­tan­ten ein­stel­len soll. Wir wer­den die Aus­bil­dungs­an­for­de­run­gen in Ih­rem Fall still­schwei­gend über­ge­hen und Sie in die Grup­pe auf­neh­men, die wir auf New­ton ein­set­zen wol­len.“
    „Sir …“ Athyer fehl­ten die Wor­te.
    „Das wär’s dann vor­erst“, sag­te Cle­tus und zog die Pa­pie­re wie­der an sich her­an, die er vor­hin bei­sei­te ge­scho­ben hat­te. „Sie wer­den Ar­vid drau­ßen in sei­nem Bü­ro fin­den.“
    Dann wand­te er sich wie­der sei­ner Ar­beit zu. Zwei Wo­chen spä­ter lan­de­te das Dor­sai-Kon­tin­gent ein­satz­be­reit auf New­ton – und der frisch ab­kom­man­dier­te Grup­pen­füh­rer Bill Athyer war da­bei.
    „Ich hof­fe“, mein­te Ar­tur Wal­co ei­ni­ge Ta­ge spä­ter, wäh­rend er mit Cle­tus die Abend­pa­ra­de der Trup­pen be­ob­ach­te­te, „daß Sie sich nicht zu­viel zu­ge­mu­tet ha­ben, Mar­schall.“
    Der Prä­si­dent der VFG auf New­ton sprach den Ti­tel mit lei­ser Iro­nie aus, einen Ti­tel, den sich Cle­tus zu­ge­legt hat­te, um sich von den üb­ri­gen Of­fi­zie­ren und Char­gen sei­ner un­ge­schul­ten Dor­sai zu un­ter­schei­den. Sie stan­den am Ran­de des Auf­marsch­fel­des. Die ro­te Son­ne am grau­en Him­mel von New­ton neig­te sich hin­ter der Fah­nen­stan­ge be­reits dem Ho­ri­zont zu, und die Fah­ne weh­te schon auf halb­mast, als Ma­jor Swa­hi­li das Re­gi­ment an der An­fahrts­ram­pe prä­sen­tier­te. Cle­tus dreh­te sich um und schau­te den ha­ge­ren, kahl­köp­fi­gen New­to­ni­er an.
    „Ein Über­maß an Ver­trau­en“, sag­te er, „ist ein Feh­ler, den Leu­te be­ge­hen, die ihr Hand­werk nicht ver­ste­hen.“
    „Und Sie zäh­len sich nicht da­zu.“
    „Ge­wiß nicht“, er­wi­der­te Cle­tus.
    Wal­co lach­te säu­er­lich und zog die schma­len Schul­tern un­ter sei­ner schwar­zen Ja­cke hoch, um sich ge­gen den Nord­wind zu schüt­zen, der vom Wald her­über­weh­te, der di­rekt am Stadt­rand von

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