Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
Debroy auf Newton begann und sich mehr als zweihundert Meilen nordwärts erstreckte, bis hin zu den Stibnitminen und zur Brozastadt Wasserhütte.
„Zweitausend Mann dürften ausreichen, um die Minen einzunehmen“, sagte er, „aber laut Vertrag müssen Sie die Minen drei Tage lang oder zumindest bis zu dem Zeitpunkt halten, bis die newtonischen Streitkräfte in der Lage sind, Sie abzulösen. Und innerhalb von vierundzwanzig Stunden, nachdem Sie in Wasserhütte einmarschiert sind, können die Brozaner mit zehntausend Mann ihrer regulären Truppen eingreifen. Ich weiß nicht, wie Sie dieses Verhältnis von fünf zu eins meistern wollen.“
„Natürlich nicht“, versetzte Cletus. Die Flagge hing nun ganz unten an der Fahnenstange, und Major Swahili hatte bereits an seinen Adjutanten übergeben, um die Leute zu entlassen. „Es ist auch nicht Ihre Aufgabe. Ihre Aufgabe war es lediglich, einen Vertrag mit mir zu unterzeichnen, laut dem wir unser Geld bekommen, sobald Ihre Truppen die Kontrolle über die Minen übernommen haben. Das haben Sie getan. Wenn wir versagen, erleidet Ihre VFG keinerlei finanzielle Verluste.“
„Vielleicht nicht“, sagte Walco heftig. „Aber mein Ansehen würde darunter leiden.“
„Mir würde es nicht anders ergehen.“
Walco schnaufte und entfernte sich. Cletus blickte ihm kurz nach, dann wandte er sich ab und ging auf das Hauptquartier zu, das für die Dorsai in diesem provisorischen Lager direkt am Stadtrand von Debroy im Waldschatten eingerichtet worden war. Im Kartenzimmer traf er Swahili und Arvid, die bereits auf ihn warteten.
„Schauen Sie sich das mal an“, sagte er und führte die beiden zu dem großen Kartentisch, wo auf einer Reliefkarte der breite Waldgürtel mit Debroy am einen und den Stibnitminen um Wasserhütte am anderen Ende dargestellt war. Die drei Männer standen jetzt an jenem Kartenabschnitt, der Debroy zeigte. „Walco und seine Leute wollen, daß wir hier ein oder zwei Wochen herumsitzen, bevor wir etwas unternehmen. Die Spione der Broza werden wahrscheinlich auf die gleiche Idee kommen. Wir aber wollen keine Zeit verlieren. Major …“
Er schaute Swahili an, dessen zerfurchtes, dunkles Gesicht sich interessiert über den Tisch beugte. Swahili blickte zu Cletus auf.
„Wir werden gleich morgen bei Tagesanbruch mit dem Akklimatisierungstraining der Truppen hier dicht am Waldrand beginnen“, sagte Cletus. „Das Training wird etwa fünf Meilen tief im Wald stattfinden, ziemlich weit von der Newton-Broza-Front entfernt.“ Er zeigte auf eine rote Linie, die etwa zwanzig Meilen oberhalb Debroys durch den Wald verlief. „Das Training erfolgt gruppenweise, und es braucht nicht besonders intensiv zu sein. Sie müssen nur über Nacht draußen bleiben und üben, bis die Offiziere einigermaßen zufrieden sind. Dann kann man sie Gruppe für Gruppe entlassen, sobald ihre Offiziere der Meinung sind, daß sie einsatzbereit sind. Danach können sie ins Lager zurückkehren. Die letzte Gruppe sollte den Wald nicht früher als in zweieinhalb Tagen verlassen, von morgen früh an gerechnet. Sie werden dafür sorgen, daß die Offiziere den entsprechenden Befehl erhalten.“
„Werde ich nicht dabei sein?“ fragte Swahili.
„Sie werden bei mir sein“, erwiderte Cletus und schaute den hochgewachsenen jungen Hauptmann zu seiner Rechten an. „Zusammen mit Arvid und zweihundert unserer besten Männer. Sobald wir im Wald sind, müssen wir uns von den anderen absetzen, in Zweier- und Dreiergruppen aufteilen und nach Norden marschieren, um uns dann vier Tage später fünf Meilen südlich von Wasserhütte wieder zu treffen.“
„In vier Tagen?“
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