Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
den Blick auf den Papierberg heftete.
„Es sieht so aus, als sei deCastries als Oberkommandeur der vereinigten Allianz-Koalitions-Truppen auf der neuen Welt bereits vor mehreren Monaten eingesetzt worden“, erwiderte Eachan. „Die Koalition und die Allianz haben die Sache geheimgehalten, während die beiden Kommandozentralen eine Pressekampagne starteten, um die Bevölkerung der Erde auf beiden Seiten mit der Idee vertraut zu machen. Auch Arthus Walco ist eingetroffen und möchte dich sprechen. Es sieht ganz so aus, als würde ihm deCastries mit den Stibnitminen auf Newton Schwierigkeiten machen.“
„Ja, überall auf den neuen Welten werden jetzt Kleinkriege ausbrechen.. Ich werde Walco morgen früh sehen“, sagte Cletus. Dann wandte er sich an Arvid.
„Nun gut, Arv“, sagte er. „Wenn die Dorsai Auszeichnungen zu vergeben hätten, so würde ich Ihnen sofort eine Handvoll Orden geben. Ich hoffe, daß Sie mir eines Tages verzeihen werden, auch wenn es so aussah, als hätte ich Sie im Feld benachteiligt.“
„Also war es keine böse Absicht, Sir?“ fragte Arvid gelassen.
„Nein“, meinte Cletus. „Ich beabsichtigte, eine gewisse Entwicklung bei Ihnen herbeizuführen. Und jetzt habe ich mein Ziel erreicht.“
In der Tat, dieser Arvid Johnson, der jetzt vor ihnen stand, war ein ganz anderer Mensch. Vor allem sah er mindestens fünf Jahre älter aus. Sein einst weißblondes Haar war mit den Jahren dunkler geworden, seine Haut von der Sonne gebräunt. Er sah aus, als hätte er abgenommen, trotzdem schien er irgendwie breiter zu sein als früher, ein Mann mit festen Knochen und schwellenden Muskeln.
Gleichzeitig aber hatte er etwas Positives verloren, nämlich seine Jugendlichkeit und eine freundliche Sanftheit, die zu den Grundzügen seines Charakters gehörte. Diese Eigenschaften waren von ihm gewichen, hatten einem Ingrimm und einer gewissen Reserviertheit Platz gemacht, als sei er sich jener Kraft und jener Fähigkeiten bewußt geworden, die ihn von den anderen Menschen trennten, als sei ein Teil der schieren, physischen, fast tödlichen Gelassenheit in ihn übergegangen, die Swahili sein eigen nannte.
Jetzt stand er bewegungslos da. Als er sich zuvor bewegt hatte, war dies fast lautlos und mit einer Sorgfalt aus jenem Bewußtsein heraus geschehen, daß alle anderen kleiner und schwächer waren als er und er aufpassen mußte, um ihnen auch unbeabsichtigt kein Leid anzutun. Er stand neben Cletus’ Schreibtisch wie ein Riese aus der Zukunft, eine Art unbesiegbarer Gigant, der allen anderen überlegen war, wie Aladins Geist aus der Flasche.
„Es freut mich, das zu hören“, sagte er leise zu Cletus. „Was wünschen Sie? Was soll ich für Sie tun?“
„Schlagen Sie eine Schlacht – wenn es notwendig ist“, sagte Cletus. „Ich gebe Ihnen eine Welt zum Verteidigen. Und ich werde sie um zwei Dienstgrade zum Vizemarschall befördern. Sie werden mit einem weiteren Offizier zusammenarbeiten, der ebenfalls einen ganz neuen Rang bekleiden wird – nämlich den Rang eines Kampfoperateurs.“
Er wandte sich um und schaute Bill Athyer an. „Das wird Bill sein“, sagte er. „Als Kampf-Op wird Bill Ihnen direkt unterstellt sein, aber ansonsten über allen anderen Offizieren im Feld, mich ausgenommen, stehen.“
Arvid und Bill schauten sich an.
„Kampfoperateur?“ sagte Eachan. „Richtig“, erwiderte Cletus. „Schau nicht so überrascht drein, Eachan. Dieses Ziel hatten wir von Anfang an angesteuert – seit der Reorganisation und Umschulung der Mannschaft.“
Sein Blick wanderte zu Arvid und Bill zurück. „Der Marschall oder der Vizemarschall und der Kampfoperateur werden ein
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