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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Rock­schö­ßen in Cle­tus’ Haupt­quar­tier zu er­schei­nen, so daß er um ein Haar über sei­ne lan­ge Ro­be ge­stol­pert wä­re.
    „Sie zie­hen die Hälf­te Ih­rer Streit­kräf­te ab und schi­cken sie aus, um Ar­moy-Stadt und den Raum­ha­fen zu er­obern!“ rief Rey­res an­kla­gend, wäh­rend er in Cle­tus’ Bü­ro stürm­te.
    Cle­tus schau­te von sei­nem Tisch auf, an dem er ar­bei­te­te. „Ha­ben Sie es auch schon ver­nom­men?“ frag­te er.
    „Was heißt hier ver­nom­men!“ Reyes drang bis zum Schreib­tisch vor und lehn­te sich dar­über, als woll­te er sei­ne Na­se in Cle­tus’ Ge­sicht ste­cken. „Ich ha­be es mit ei­ge­nen Au­gen ge­se­hen! All die­se Zi­vil­las­ter, die Sie für den Trans­port Ih­res zwei­ten Kom­man­dos an­ge­for­dert ha­ben, sind Rich­tung Ar­moy ab­ge­braust! Sa­gen Sie mir ja nicht, daß die wo­an­ders hin­ge­gan­gen sind!“
    „Das will ich gar nicht leug­nen“, mein­te Cle­tus zu­vor­kom­mend. „Der schä­bi­ge Rest wird ih­nen in­ner­halb von vier­und­zwan­zig Stun­den fol­gen. Wir ha­ben kei­nen Grund mehr, die­se Be­la­ge­rung noch wei­ter fort­zu­füh­ren. Ich bin drauf und dran, die Be­la­ge­rung auf­zu­he­ben, nach Ar­moy-Stadt zu mar­schie­ren und den Raum­ha­fen zu be­set­zen.“
    „Die Be­la­ge­rung auf­he­ben? Was ist das wie­der für ein Trick? Wenn die Stadt­staa­ten Sie da­für be­zahlt ha­ben, uns zu ver­ra­ten, so hät­ten Sie sich kei­nen güns­ti­ge­ren Zeit­punkt aus­su­chen kön­nen …“ Er brach plötz­lich ab, wie er­schro­cken vom Klang sei­ner ei­ge­nen Wor­te, die sein Ohr er­reich­ten. Cle­tus rich­te­te sich hin­ter dem Schreib­tisch auf.
    „Ich hof­fe, ich ha­be mich ver­hört, Kanz­ler“, sag­te Cle­tus mit ver­än­der­tem Blick und ver­än­der­ter Stim­me. „Wol­len Sie die Dor­sai be­schul­di­gen, einen Ver­trag mit Ih­rer Re­gie­rung miß­ach­tet zu ha­ben?“
    „Nein … das heißt, ich mein­te nur …“ stam­mel­te Reyes.
    „Ich wür­de Ih­nen ra­ten, mit Ih­rer Mei­nung vor­sich­tig zu sein“, mein­te Cle­tus. „Die Dor­sai bre­chen kei­nen Ver­trag, und wir wer­den nicht dul­den, daß so et­was be­haup­tet wird. Er­lau­ben Sie mir jetzt, Sie zum letz­ten Mal dar­an zu er­in­nern, daß ich, und nur ich al­lein, die­se Kam­pa­gne be­feh­li­ge. Viel­leicht wä­re es bes­ser, wenn Sie jetzt in Ihr ei­ge­nes Quar­tier zu­rück­keh­ren wür­den.“
    „Ja, ich …“ stot­ter­te Reyes.
    Am nächs­ten Mor­gen, kurz vor Ta­ges­an­bruch, be­stieg der Rest der Dor­sai, die Spa­nier­stadt be­la­ger­ten, die Mi­li­tär­fahr­zeu­ge und zog mit al­len Waf­fen und Ge­rä­ten da­von. Nur die Luft­fahr­zeu­ge der Dor­sai blie­ben im Luftraum von Spa­nier­stadt zu­rück, um ei­ne Ver­fol­gung durch Auf­klä­rungs­flug­zeu­ge zu un­ter­bin­den.
    Der Mor­gen däm­mer­te über den ver­las­se­nen Schan­zen auf, die die Söld­ner er­rich­tet hat­ten, aber es war fast Mit­tag, bis die ers­ten Pa­trouil­len aus Spa­nier­stadt, ir­ri­tiert durch die un­ge­wöhn­li­che Stil­le, sich aus ih­ren Mau­ern wag­ten, um die Stel­lun­gen nä­her in Au­gen­schein zu neh­men. Dann aber, so­bald fest­stand, daß die Stel­lun­gen ver­las­sen wa­ren und die Spu­ren im Bo­den und im Gras süd­lich der Stadt die Marsch­rou­te der Dor­sai ver­rie­ten, wur­de Ge­ne­ral Lu May in al­ler Ei­le über die Er­eig­nis­se be­nach­rich­tigt.
    Lu May, der durch die­se Nach­rich­ten aus sei­nem Schlum­mer nach ei­ner lan­gen Nacht ge­ris­sen wur­de, fluch­te in ei­ner Art und Wei­se vor sich hin, die be­reits vor vier­zig Jah­ren aus der Mo­de ge­kom­men war.
    „Wir wer­den ihn krie­gen!“ ex­plo­dier­te der al­te Mann, wäh­rend er sei­nen Kör­per aus dem Bett roll­te und has­tig in sei­ne Klei­der schlüpf­te. „Er konn­te es nicht ab­war­ten – und hat sich selbst die Keh­le durch­ge­schnit­ten!“
    „Sir?“ frag­te der Oberst, der ihm die Neu­ig­keit über­bracht hat­te. „Er hat sich selbst die Keh­le durch­ge­schnit­ten? Ich ver­ste­he nicht …“
    „Das kommt da­von, daß ihr kei­ne Ah­nung habt, wie ein Krieg rich­tig ge­führt wird!“ trom­pe­te­te Lu May, wäh­rend er in sei­ne

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