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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ver­nünf­tig so­gar … Trotz­dem bin ich mir im­mer noch nicht si­cher, ob Ihr Täu­schungs­ma­nö­ver an­wend­bar ist. Ei­ne Schlacht ist schließ­lich kei­ne Fecht­meis­ter­schaft, wie de­Ca­stries mein­te.“
    „Nein“, mein­te Cle­tus, „aber das Prin­zip ist an­wend­bar. Stel­len Sie sich zum Bei­spiel ei­ne tak­ti­sche Fal­le vor, die Sie ei­nem Geg­ner stel­len, in­dem Sie ihn da­zu ver­lei­ten, einen an­geb­lich schwa­chen Punkt Ih­rer Stel­lun­gen an­zu­grei­fen. Dann aber zie­hen sich Ih­re Trup­pen zu­rück und lo­cken den Feind in einen Kes­sel, wo er um­zin­gelt und von star­ken Ver­bän­den ver­nich­tet wird.“
    „Das ist ein al­ter Hut“, sag­te Eachan.
    „Nein“, fuhr Cle­tus fort, „ich bin noch nicht fer­tig. Stel­len Sie sich die glei­che Si­tua­ti­on vor, nur daß man dies­mal in ei­ner Rei­he von Ge­fech­ten dem Feind das Ge­fühl zahl­rei­cher klei­ner Sie­ge ver­mit­telt. In der Zwi­schen­zeit aber brin­gen Sie den Geg­ner da­zu, bei je­dem Auf­ein­an­der­tref­fen grö­ße­re Ver­bän­de sei­ner ver­füg­ba­ren Kräf­te ein­zu­set­zen. Dann, wenn er fast al­le sei­ne Re­ser­ven in die Schlacht wirft, um einen ver­meint­li­chen wei­te­ren Sieg zu er­rin­gen, lo­cken Sie ihn in die Fal­le, wo er schließ­lich – viel zu spät – er­ken­nen muß, daß man ihn in ei­ne Po­si­ti­on hin­ein­ma­nö­vriert hat, wo er Ih­nen auf Gna­de und Barm­her­zig­keit aus­ge­lie­fert ist.“
    „Sehr schlau“, sag­te Eachan und run­zel­te die Stirn. „Viel­leicht ein biß­chen zu schlau …“
    „Nicht not­wen­di­ger­wei­se“, ver­setz­te Cle­tus. „So­wohl das kai­ser­li­che Chi­na als auch Ruß­land ha­ben sich ei­ner rü­de­ren Ver­si­on die­ser Tak­tik be­dient, in­dem sie die In­va­so­ren im­mer tiefer ins Land lock­ten, bis der An­grei­fer plötz­lich merk­te, daß sei­ne Ver­sor­gungs­we­ge zu lang und sei­ne Stütz­punk­te zu weit weg wa­ren und er sich von al­len Sei­ten vom Feind um­zin­gelt sah … Sie­he Na­po­le­on und sein Rück­zug aus Mos­kau.“
    „Trotz­dem …“, Eachan brach plötz­lich ab, und sein Blick ging durch Cle­tus hin­durch. Cle­tus dreh­te sich um und sah, daß sich de­Ca­stries im Raum be­fand. Der hoch­ge­wach­se­ne, dunkle und ele­gan­te Mi­nis­ter der Ko­ali­ti­on für au­ßer­ir­di­sche An­ge­le­gen­hei­ten stand an der ge­gen­über­lie­gen­den Wand und war mit Me­lis­sa in ein Ge­spräch ver­tieft.
    Cle­tus’ Blick wan­der­te von den bei­den Ge­stal­ten zu­rück zu Eachan, und er sah, daß des­sen Ge­sicht so kalt und ru­hig ge­wor­den war wie die ers­te Eis­schicht auf der Ober­flä­che ei­nes tie­fen Tei­ches an ei­nem wind­stil­len Win­ter­tag.
    „Sie ken­nen de­Ca­stries jetzt schon ei­ne Wei­le?“ frag­te Cle­tus. „Sie und Me­lis­sa?“
    „Al­le Frau­en mö­gen ihn.“ Eachans Stim­me klang grim­mig, wäh­rend sein Blick im­mer noch auf Me­lis­sa und Dow haf­te­te.
    „Ja“, sag­te Cle­tus. „Üb­ri­gens …“. Er brach ab und war­te­te. Eachan lös­te wi­der­stre­bend sei­nen Blick von den bei­den und schau­te ihn er­neut an.
    „Was ich sa­gen woll­te“, fuhr Cle­tus fort. „Ge­ne­ral Tray­nor hat wäh­rend un­se­res Ge­sprä­ches et­was Merk­wür­di­ges er­wähnt. Er sag­te, in Bak­hal­la sei­en kei­ne Fall­schirm­jä­ger sta­tio­niert. Das hat mich et­was über­rascht. Ich ha­be, be­vor ich hier­her kam, ei­ni­ges über die Dor­sai ge­le­sen, und ich war der Mei­nung, daß Fall­schirm­sprin­gen zum Trai­nings­pro­gramm Ih­rer Söld­ner­trup­pen ge­hört.“
    „Das stimmt“, er­wi­der­te Eachan tro­cken. „Aber Ge­ne­ral Tray­nor ist wie die meis­ten kom­man­die­ren­den Of­fi­zie­re der Al­li­anz und der Ko­ali­ti­on. Er meint, un­se­re Aus­bil­dung sei nicht gut ge­nug, um die Leu­te für sol­che et­li­che an­de­re Ein­sät­ze an der Front zu qua­li­fi­zie­ren.“
    „Hm“, mein­te Cle­tus. „Ei­fer­sucht? Oder glau­ben Sie, daß man Ih­re Söld­ner als ei­ne Art Kon­kur­renz be­trach­tet?“
    „Das will ich nicht be­haup­ten“, sag­te Eachan fros­tig. „Sie mö­gen Ih­re ei­ge­nen Schlüs­se zie­hen.“ In sei­nem Blick war et­was wie der

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