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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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her­um­schwir­ren?“
    „Oh ja, warum auch nicht?“ er­wi­der­te Cle­tus. „Nie­mand wür­de es be­strei­ten – au­ßer viel­leicht Sie.“
    „Ich fürch­te, das stimmt“, mein­te de­Ca­stries. Er nahm ein Wein­glas von dem Tisch­chen, ne­ben dem er ge­ra­de stand, hielt es kurz ge­gen das Licht und dreh­te es lang­sam zwi­schen Dau­men und Zei­ge­fin­ger. Dann ließ er das Glas sin­ken und schau­te Cle­tus wie­der an. „Aber es wür­de mich in­ter­es­sie­ren zu hö­ren, wie Sie sich die Sa­che vor­stel­len.“
    „Ich ha­be vor, den Din­gen et­was nach­zu­hel­fen“, sag­te Cle­tus.
    „Wirk­lich?“ frag­te de­Ca­stries. „Aber Sie ha­ben nichts zu bie­ten, we­der ent­spre­chen­de Mit­tel noch Streit­kräf­te, noch po­li­ti­schen Ein­fluß. Ich zum Bei­spiel ver­fü­ge da­ge­gen über all die­se Din­ge, was mei­ne Po­si­ti­on be­deu­tend stärkt. Wenn ich der An­sicht wä­re, ei­ne um­fang­rei­che­re Ver­än­de­rung sei durch­führ­bar – selbst­ver­ständ­lich zu mei­nem Vor­teil –, wä­re ich durch­aus dar­an in­ter­es­siert, die Din­ge zu än­dern, die auf uns zu­kom­men.“
    „Nun“, sag­te Cle­tus, „wir kön­nen es ja bei­de ver­su­chen.“
    „Ein fai­res An­ge­bot.“ De­Ca­stries hielt das Wein­glas in der Hand und schau­te über den Rand hin­weg Cle­tus an. „Aber Sie ha­ben mir im­mer noch nicht ver­ra­ten, wie Sie sich das vor­stel­len. Ich ha­be Ih­nen be­reits mei­ne Ein­satz­mög­lich­kei­ten auf­ge­zählt – Geld, Streit­kräf­te, po­li­ti­sche Macht. Was kön­nen Sie da­ge­gen set­zen? Nichts als Theo­ri­en?“
    „Manch­mal ge­nü­gen auch Theo­ri­en“, mein­te Cle­tus.
    De­Ca­stries schüt­tel­te be­däch­tig den Kopf. Er stell­te das Wein­glas wie­der auf dem Tisch­chen ab und pus­te­te leicht auf sei­ne Fin­ger­spit­zen, die das Glas be­rührt hat­ten, als sei­en sie schmut­zig ge­wor­den.
    „Oberst“, sag­te er ru­hig, „ent­we­der sind Sie ei­ne neue Art Agent, den mir die Al­li­anz an die Fer­sen hef­ten will – was ich un­ver­züg­lich er­fah­re, so­bald ich wie­der Kon­takt zur Er­de ha­be –, oder Sie sind ein im­mer­hin in­ter­essan­ter Narr. In die­sem Fall wer­den die Er­eig­nis­se für sich spre­chen, und das wird nicht mehr Zeit in An­spruch neh­men als fest­zu­stel­len, ob Sie nun ein Agent sind oder nicht.“
    Er be­trach­te­te Cle­tus für ei­ne Wei­le, doch der Oberst hielt sei­nem Blick stand, oh­ne mit der Wim­per zu zu­cken.
    „Es tut mir leid sa­gen zu müs­sen“, fuhr de­Ca­stries fort, „daß Sie mir im­mer mehr wie ein Narr vor­kom­men. Ei­gent­lich scha­de. Wä­ren Sie ein Agent, könn­te ich Ih­nen einen bes­se­ren Pos­ten an­bie­ten als den, den Sie au­gen­blick­lich bei der Al­li­anz be­klei­den. Aber ich wür­de nie­mals einen Nar­ren an­heu­ern – er wä­re für mich viel zu un­be­re­chen­bar. Tut mir leid.“
    „Was aber“, frag­te Cle­tus, „wenn sich her­aus­stellt, daß ich ein recht er­folg­rei­cher Narr bin?“
    „Dann liegt die Sa­che na­tür­lich an­ders. Aber das ist wohl kaum zu er­war­ten. Und dar­um kann ich nichts wei­ter da­zu sa­gen, als daß es mir leid tut. Ich ha­be ge­hofft, Sie wür­den mich nicht ent­täu­schen.“
    „Mir scheint, ich ha­be ein be­son­de­res Ta­lent da­zu, die Men­schen zu ent­täu­schen“, mein­te Cle­tus.
    „Wie et­wa da­mals, als Sie sich ent­schlos­sen hat­ten zu ma­len, statt auf die Aka­de­mie zu ge­hen, und sich dann schließ­lich doch für ei­ne mi­li­tä­ri­sche Lauf­bahn ent­schie­den?“ mur­mel­te de­Ca­stries. „Auch ich ha­be mei­ne Um­ge­bung auf mei­ne Wei­se ent­täuscht. Ich ha­be ei­ne Men­ge On­kel und Vet­tern in der Welt der Ko­ali­ti­on – al­les äu­ßerst er­folg­rei­che Ma­na­ger, Ge­schäfts­leu­te, wie mein Va­ter ei­ner war. Ich aber ha­be mich für die Po­li­tik ent­schie­den …“ Er brach ab, weil in die­sem Au­gen­blick Me­lis­sa wie­der zu ih­nen stieß.
    „Es war nichts … Oh, Cle­tus“, sag­te sie, „Mon­dar läßt Ih­nen aus­rich­ten, daß er in sei­nem Ar­beits­zim­mer ist, wenn Sie ihn spre­chen wol­len. Es be­fin­det sich in ei­nem an­de­ren Ge­bäu­de hin­ter dem Haus.“
    „Wie

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