Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
Fledermaus’ Stimme, in der ein verborgenes Kichern lag, während er die Bürotür hinter sich schloß.
Cletus verließ das Hauptquartier und suchte nach einer Unterkunft. Sobald er im Quartier für ledige Offiziere untergebracht war, begab er sich mit einer Kopie seiner Befehle ins Offiziers-Hauptquartier, um festzustellen, ob jener Leutnant Arvid Johnson, über den er mit Mondar gesprochen hatte, verfügbar war. Nachdem er festgestellt hatte, daß der Offizier zur Verfügung stand, stellte Cletus den Antrag, ihm den Mann als Mitglied seines Forschungsstabes zuzuteilen, und hinterließ ihm die Nachricht, ihn unverzüglich in seinem Quartier aufzusuchen.
Dann begab er sich wieder in sein Quartier. Nach einer knappen Viertelstunde läutete es bereits an seiner Tür. Cletus erhob sich aus seinem Sessel und öffnete.
„Arvid!“ sagte er, indem er den Besuch eintreten ließ und die Tür hinter ihm schloß. Arvis Johnson trat ein, machte kehrt und lächelte Cletus fröhlich an, während sie sich die Hände schüttelten. Cletus war selbst hochgewachsen, Arvid aber wirkte wie eine Tanne von den Sohlen seiner schwarzen Stiefel bis an die Spitzen seines kurzgeschnittenen, weißblonden Haares.
„Endlich sind Sie gekommen, Sir“, sagte Arvid lächelnd. „Sie hatten es zwar versprochen, aber ich konnte einfach nicht glauben, daß Sie wegen dieser Sache die Akademie sausen lassen würden.“
„Hier ist die Stätte, wo sich die Dinge entwickeln werden“, sagte Cletus.
„Sir?“ meinte Arvid zweifelnd. „Hier auf Kultis?“
„Es geht nicht so sehr um den Ort“, sagte Cletus. „Eher sind es die Leute, die die Ereignisse steuern. Wir haben jetzt einen Mann mit Namen Dow deCastries in unserer Mitte, und ich möchte sie zunächst bitten, mit mir an einer Party teilzunehmen, die er heute Abend gibt.“
„Dow deCastries?“ versetzte Arvid und schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, daß ich ihn kenne …“
„Minister für die Außenwelten bei der Koalition“, erläuterte Cletus. „Er kam mit dem gleichen Raumschiff von der Erde wie ich – ein Mann, der etwas für Spiele übrig hat.“
Avrid nickte. „Oh, einer von den Koalitionsbossen!“ sagte er. „Kein Wunder, wenn Sie meinten, daß es jetzt hier bei uns losgeht … Was meinen Sie damit – ein Mann, der etwas für Spiele übrig hat? Interessiert er sich für Sport?“
„Nicht im üblichen Sinn“, sagte Cletus. Dann begann er zu zitieren: „Er spielte ohne Herz um manche Krone/sein Einsatz war ein Weltreich, waren Throne/Der Wagen, den er fuhr, ein Totenschrein/und seine Würfel nichts als Totenbein.“
„Shakespeare?“ fragte Arvid neugierig.
„Byron“, sagte Cletus, „in The Age of Bronze über Napoleon.“
„Sir“, meinte Arvid, „glauben Sie wirklich, daß deCastries ein zweiter Napoleon ist?“
„Ebensowenig wie Napoleon ein früherer deCastries war“, erwiderte Cletus. „Aber die beiden haben einiges gemeinsam.“
Arvid wartete noch einen Augenblick, aber Cletus sagte nichts weiter. Der hochgewachsene junge Mann nickte erneut.
„Jawohl, Sir“, sagte er. „Wann werden wir auf dieser Party erwartet, Oberst?“
6
Der Donner grollte, tiefer als auf Erden, und rollte über die Hügel vor Bakhalla, wie das Rumpeln und Grollen von Giganten, als Cletus und Arvid in Mondars Residenz eintrafen. Doch über der Stadt war der Himmel klar. Über den Hausdächern bis hin zum Hafen füllte die gelbe Sonne von Kultis den Himmel und das Meer gleichsam mit rosigem Gold.
Mondars Haus, von Bäumen und blühenden Büschen umgeben, ein Gemisch von einheimischen und akklimatisierten Erdenpflanzen, stand einsam auf einem kleinen Hügel in einem der östlichen Vororte der
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