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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Chor von zu­schnap­pen­den Mau­se­fal­len.
    Das Feu­er war ziel­los. Die Ku­geln, die durch das Laub wie Ha­gel­kör­ner auf Cle­tus’ Haupt nie­der­pras­sel­ten, er­reich­ten zwar nicht ihr Ziel, aber ih­re An­zahl war be­sorg­nis­er­re­gend. Cle­tus hat­te den Flug­e­sel be­reits her­um­ge­ris­sen, um von den feu­ern­den Gue­ril­las Ab­stand zu ge­win­nen. Fünf­zig Me­ter wei­ter dreh­te er über dem auf den Fluß ge­rich­te­ten En­de der Kampf­li­nie noch ein­mal bei und streck­te die Hand nach der Fern­zün­dung für die ers­te Mi­ne aus.
    Vor ihm und zu sei­ner Lin­ken gab es ei­ne ein­zi­ge Ex­plo­si­on. Ein Baum – je­ner Baum, an dem die Land­mi­ne be­fes­tigt war – lehn­te wie ein an­ge­schla­ge­ner Rie­se un­ter sei­nen Brü­dern, glitt dann lang­sam ab und stürz­te dann im­mer schnel­ler, bis er schließ­lich kopf­über im Busch lan­de­te.
    Jetzt war der Ur­wald plötz­lich von Stim­men er­füllt. Die Gue­ril­las feu­er­ten ziel­los in al­le Rich­tun­gen, weil ih­nen der Dschun­gel nun un­heim­lich vor­kam. Cle­tus dreh­te noch ein­mal bei, feu­er­te ei­ne wei­te­re Sal­ve auf das En­de der Li­nie ab und zog dann den Flug­e­sel rasch auf die glei­che Hö­he mit sei­ner zwei­ten Mi­ne.
    In der dich­ten Ve­ge­ta­ti­on des Dschun­gels wa­ren die Ak­tio­nen der ein­zel­nen Gue­ril­las kaum zu er­ken­nen, doch jetzt ver­stän­dig­ten sie sich all­mäh­lich durch Zu­ru­fe. Und die­ser Um­stand im Ver­ein mit dem Stim­men­ge­wirr ließ Cle­tus im­mer­hin ah­nen, was dort vor sich ging. Wahr­schein­lich wür­den sie tun, was ih­nen ihr In­stinkt be­fahl und was nicht un­be­dingt mi­li­tä­risch rich­tig sein muß­te. Sie be­gan­nen da­mit, sich zu­sam­men­zu­fin­den, um sich ge­gen­sei­tig zu hel­fen. Cle­tus gab ih­nen fünf Mi­nu­ten, bis sie al­le auf ei­nem Hau­fen wa­ren und die bei­den Li­ni­en sich auf­ge­löst hat­ten. Dort sa­ßen sie nun, ei­ne ein­zi­ge Grup­pe von et­wa fünf­und­drei­ßig Leu­ten in ei­nem Dschun­gel­stück, das einen Durch­mes­ser von knapp fünf­zig Me­tern ha­ben moch­te.
    Nun mach­te er noch ein­mal die Run­de, flog wie­der nach hin­ten, zün­de­te die zwei­te Mi­ne di­rekt vor ih­rer Na­se und gab von hin­ten noch ein­mal ei­ne Sal­ve ab.
    Dies­mal lös­te er einen wah­ren Ha­gel­sturm aus – und das Ge­pras­sel hör­te sich an, als wür­den al­le ver­blie­be­nen Ge­weh­re aus al­len Rich­tun­gen auf ihn schie­ßen. Die Wild­nis von Kul­tas ant­wor­te­te dies­mal mit ei­ner wil­den Ka­ko­pho­nie des Pro­tes­tes. Gleich­zei­tig barst wie­der ein Baum­wip­fel un­ter der Ex­plo­si­on ei­ner drit­ten Mi­ne und trug zum all­ge­mei­nen Auf­ruhr bei, wäh­rend das Ge­wehr­feu­er nachließ. Da aber be­fand sich Cle­tus schon wie­der hin­ter dem noch nicht ge­zün­de­ten Mi­nen­gür­tel fluß­ab­wärts von den Gue­ril­las und war­te­te.
    Nach we­ni­gen Mi­nu­ten er­tön­ten Kom­man­do­ru­fe, und die Gue­ril­las stell­ten das Feu­er ein. Cle­tus hat­te es nicht nö­tig, Ein­blick in den et­wa hun­dert Me­ter brei­ten Raum zu ge­win­nen. Er wuß­te auch so, daß die Of­fi­zie­re der Ein­dring­lin­ge ei­ne La­ge­be­spre­chung ab­hiel­ten. Sie muß­ten sich fra­gen, ob die Ex­plo­sio­nen und der Be­schuß ir­gend­ei­ner klei­nen Pa­trouil­le zu ver­dan­ken war, die sich zu­fäl­lig ein­ge­fun­den hat­te oder ob sie – ent­ge­gen je­der Er­war­tung und al­len da­ge­gen spre­chen­den Grün­den zum Trotz – auf grö­ße­re mi­li­tä­ri­sche Ein­hei­ten ge­sto­ßen wa­ren, die man hier auf­ge­stellt hat­te, um ih­nen den Weg zur Küs­te ab­zu­schnei­den. Cle­tus ließ ih­nen Zeit, sich al­les reif­lich zu über­le­gen.
    Ei­ne Gue­ril­la­grup­pe wie die­se muß­te lo­gi­scher­wei­se dicht bei­ein­an­der blei­ben und einen Späh­trupp aus­sen­den. Die Gue­ril­las wa­ren zu die­sem Zeit­punkt kaum acht­hun­dert Me­ter vom Ufer und von der Lich­tung ent­fernt, und ein Späh­trupp konn­te un­schwer fest­stel­len, daß die An­le­ge­stel­le an der Furt prak­tisch schutz­los war – ein Um­stand, der nicht so recht in Cle­tus’ Über­le­gun­gen pas­sen woll­te.

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