Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
Cletus zündete noch ein paar Minen und nahm das von den Guerillas besetzte Gebiet auf der flußabwärts liegenden Seite erneut unter Beschuß. Die Guerillas erwiderten das Feuer sofort.
Doch auch dieses Feuer ließ nach, erstarb und wurde mehr und mehr sporadisch, bis schließlich nur noch der Knall einer einzigen Büchse von Zeit zu Zeit zu hören war. Als dann schließlich auch diese Waffe verstummte, zog Cletus den Flugesel hoch, machte einen weiten Bogen, und drehte vom Fluß in eine Position etwa fünfhundert Meter flußabwärts ab. Er schwebte über dieser Stelle und wartete ab.
Nach wenigen Minuten schon merkte er, daß sich im Urwald etwas rührte. Aus dem Dickicht tauchten vorsichtig ein paar Männer auf und schwärmten wieder zu einer Kampflinie aus. Die Neuländer, die gemerkt haben mußten, daß sie hier keinen Blumentopf gewinnen konnten, waren wahrscheinlich zu dem Schluß gekommen, daß Vorsicht die Mutter der Porzellankiste war. Sie zogen sich zu der nächsthöheren Furt zurück, wo sie entweder nicht am Übersetzen gehindert wurden oder sich mit der anderen Gruppe vereinigen konnten, die zur mittleren Furt entsandt worden war.
Cletus flog noch einmal einen weiten Kreis, fing seinen Flugesel fern dem Fluß ab und nahm Kurs zur zweiten Furt, die flußaufwärts lag. Als er sich diesem Gebiet näherte, drosselte er sein Fluggerät, um das Geräusch der Rotoren auf ein Mindestmaß zu beschränken, und schlich dicht unter den Baumwipfeln dahin.
Schon bald erblickte er eine zweite Guerilla-Gruppe, ebenfalls in zwei Reihen aufgeteilt, die noch gute neunhundert Meter vom Mittelpunkt zwischen den drei Furten entfernt war. Er hielt an, um eine weitere Reihe von Minen zu legen, diesmal unterhalb der Furt.
Als er das Ufergelände an der obersten Furt des Blauen Flusses erreicht hatte, wo Jarnki und die anderen warteten, stellte er fest, daß die dritte Gruppe der Guerillas, die sich dieser Furt näherte, bereits viel weiter vorgedrungen war als die beiden anderen. Sie hatte die Furt schon fast erreicht, war keine hundertfünfzig Meter mehr von ihr entfernt.
Hier blieb nun keine Zeit mehr, die Lage gründlich auszukundschaften, bevor er etwas unternahm. Cletus flog etwa dreißig Meter vor den vordersten Linien die Front entlang und feuerte eine lange Salve ab, als er meinte, sich ungefähr in der Mitte der Frontlinie zu befinden.
Am Ende der Linie angekommen, wo er einigermaßen in Sicherheit war, wartete er, bis sich das Gegenfeuer der Guerillas gelegt hatte. Dann flog er noch einmal an der Front entlang, legte vier Minen und eröffnete wieder das Feuer.
Der Erfolg war zufriedenstellend. Die Linien der Guerillas gerieten ins Wanken. Obendrein begannen die Leute, die er an der Furt zurückgelassen hatte, zum Glück instinktiv das Feuer zu erwidern. Soweit es sich akustisch feststellen ließ, hörte sich das Ganze wie das Feuergefecht zweier gut bestückter Gruppen an.
In diesem Konzert war nur ein einziger Mißton, den Cletus heraushören konnte, und er stammte von seinen eigenen Leuten. Eines der am lautesten ballernden Gewehre gehörte Jarnki. Und aus der Richtung, aus der die Schüsse zu hören waren, schloß Cletus, daß sich der Korporal am Boden etwa fünfzehn Meter von der vordersten Linie der Guerillas befand, ein Umstand, der ihm leicht zum Verhängnis werden konnte.
Cletus hätte am liebsten geflucht, aber er versuchte sich zu beherrschen. Er sandte einen kurzen Befehl über sein Kehlkopfmikrofon an Jarnki, sich augenblicklich abzusetzen. Aber er bekam keine Antwort, und Jamkis Waffe bellte weiter. Diesmal konnte Cletus einen Fluch nicht unterdrücken. Er drückte seinen Flugesel fast bis auf den
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