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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Er kam sich wie aus­ge­wech­selt vor, wie ein ganz an­de­rer Mensch als je­ner Of­fi­zier, den die Leu­te zu Ge­sicht be­kom­men hat­ten, als sie an Bord gin­gen. Die gu­te Lau­ne war nicht aus sei­nem Ge­sicht ge­wi­chen. Doch jetzt war et­was Kraft­vol­les, Be­stän­di­ges und In­ten­si­ves an ihm, wäh­rend er die Leu­te an­schau­te. Ei­ne Art von mensch­li­cher Elek­tri­zi­tät ging von ihm aus, die ge­gen ih­ren Wil­len ih­re Ner­ven auf­peitsch­te.
    „So ist es schon bes­ser“, sag­te Cle­tus. Selbst sei­ne Stim­me hat­te sich ver­än­dert. „Gut, ihr seid al­so die Leu­te, die aus­zie­hen wer­den, um dort oben am Et­ter-Paß die Sie­ger des heu­ti­gen Ta­ges zu wer­den. Und wenn ihr al­le Be­feh­le ent­spre­chend be­folgt, wer­det ihr sie­gen, oh­ne daß es viel Mü­he kos­tet und euch auch nur ein Haar ge­krümmt wird.“
     

 
8
     
    Al­le schau­ten ihn an.
    „Sir?“ sag­te Jarn­ki nach ei­nem Au­gen­blick.
    „Ja, Kor­po­ral?“ frag­te Cle­tus.
    „Sir … Ich ver­ste­he nicht, was Sie mei­nen“, brach­te Jarn­ki nach ei­ni­gem Zö­gern her­vor.
    „Ich mei­ne, Sie wer­den ei­ne Men­ge Neu­län­der ein­fan­gen“, gab Cle­tus zu­rück, „oh­ne da­bei auch nur ei­ne Schram­me da­von­zu­tra­gen.“ Er war­te­te, wäh­rend Jarn­ki den Mund öff­ne­te und dann lang­sam wie­der schloß.
    „Nun? Ist das die Ant­wort auf Ih­re Fra­ge, Kor­po­ral?“
    „Ja­wohl, Sir.“
    Jarn­ki drang nicht wei­ter in ihn. Doch sei­ne Au­gen und die Au­gen sei­ner Leu­te ruh­ten arg­wöh­nisch auf Cle­tus, mit ei­nem Arg­wohn, der fast schon an Furcht grenz­te.
    „Dann wol­len wir mal“, sag­te Cle­tus.
    Nun be­gann er, sei­ne Leu­te zu pos­tie­ren – einen bei der seich­ten Furt des Flus­ses, der hier einen großen, trä­gen Bo­gen um die Lich­tung mach­te, zwei Mann un­ten am Ufer auf bei­den Sei­ten der Lich­tung und die üb­ri­gen vier hoch über dem Fluß in den Bäu­men berg­auf in je­ner Rich­tung, aus der die Gue­ril­las er­war­tet wur­den, die den Fluß über­que­ren woll­ten.
    Der letz­te, dem er sei­nen Pos­ten an­wies, war Jarn­ki.
    „Kei­ne Sor­ge, Kor­po­ral“, sag­te er, ritt­lings auf sei­nem Flug­e­sel in der Luft schwe­bend, un­weit der Stel­le, wo Jarn­ki im Baum saß, das Ge­wehr an sich ge­drückt. „Die Neu­län­der wer­den nicht lan­ge auf sich war­ten las­sen. So­bald Sie sie er­blickt ha­ben, feu­ern Sie ein paar Sal­ven ab und klet­tern dann run­ter, um nicht ge­trof­fen zu wer­den. Sie ha­ben doch schon mal so was ge­macht, nicht wahr?“
    Jarn­ki nick­te. Sein Ge­sicht war et­was blaß, und wie er da in der Ei­che hock­te, die mit ih­rer glat­ten Rin­de den Ei­chen auf der Er­de ziem­lich äh­nel­te, war sei­ne Stel­lung viel zu ver­krampft und al­les an­de­re als be­quem.
    „Ja­wohl, Sir“, sag­te er. Doch in sei­ner Stim­me schwang ei­ni­ges mit, was un­aus­ge­spro­chen blieb.
    „Wahr­schein­lich aber un­ter trag­ba­re­ren Um­stän­den und in­mit­ten Ih­rer Kom­pa­nie oder Ab­tei­lung, nicht wahr?“ mein­te Cle­tus. „Las­sen Sie sich durch den Un­ter­schied nicht ver­wir­ren, Kor­po­ral. In dem Au­gen­blick, wo das Ge­bal­le­re los­geht, dürf­te es auch ziem­lich egal sein. Ich wer­de jetzt die bei­den an­de­ren Fur­ten über­prü­fen. Bin bald zu­rück.“
    Er lenk­te den Flug­e­sel vom Baum weg und flog fluß­ab­wärts … Der Flug­ap­pa­rat, auf dem er saß, ar­bei­te­te fast laut­los und mach­te nicht mehr Ge­räusche als ein Ven­ti­la­tor. Nor­ma­ler­wei­se war das Mo­to­ren­ge­räusch viel­leicht fünf­zehn Me­ter weit zu hö­ren. Doch die­ser Ur­wald im Ober­land von Kul­tis war von Vo­gel- und Tier­stim­men er­füllt. Da war ein Laut, der sich an­hör­te wie das Ge­räusch ei­ner Axt, die auf Holz trifft und der in Ab­stän­den er­klang, und ein wei­te­rer Laut, der wie hef­ti­ges Schnar­chen klang und se­kun­den­lang aus­setz­te, um dann wie­der an­zu­he­ben. Doch al­les an­de­re war nichts wei­ter als lau­tes Schrei­en und Kräch­zen in den ver­schie­dens­ten Ton­la­gen und Laut­stär­ken, ein Stim­men­ge­wirr, dem al­ler­dings ein ge­wis­ser me­lo­di­scher Cha­rak­ter nicht ab­zu­spre­chen war.
    All

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