Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
den Befragungsausschuß zu stellen?“
„Ich möchte nicht, daß uns ein wertvoller Mensch verlorengeht“, erwiderte Cletus.
Fledermaus grunzte. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Jetzt kam Arvid mit verlegenem Lächeln aus dem Badezimmer.
„Tut mir leid, Sir“, sagte er zu Cletus. „Der General muß per Hubschrauber gekommen und auf dem Dach gelandet sein.“
„Machen Sie sich nichts draus, Arv“, meinte Cletus gut gelaunt. „Gehen Sie noch mal auf den Flur und treiben Sie mir diesen Arzt auf. Ich muß hier raus.“
Zwanzig Minuten später, nachdem Arvid den Arzt aufgestöbert und herbeigeholt hatte, war Cletus aus seiner Heringsbüchse heraus und zu den Büroräumen unterwegs, die Arvid für ihn organisiert hatte. Es handelte sich um eine dieser Bürosuiten mit drei Zimmern und Bad, die die Exoten für ihre VIPs eingerichtet hatten. Zwei von den insgesamt drei Suiten standen leer, so daß man im wesentlichen das Gebäude für sich hatte – ein Punkt, den Cletus besonders betont hatte, bevor er Arvid auf die Suche schickte. Im Büro angekommen, mußte Cletus feststellen, daß die Einrichtung nur aus ein paar Feldstühlen und einem einfachen Schreibtisch bestand. Ein Major Anfang Vierzig mit einer weißen Narbe über dem Kinn war damit beschäftigt, die Einrichtung geringschätzig zu inspizieren.
„Major Wilson?“ fragte Cletus, als sich ihnen der Offizier zuwandte. „Ich bin Oberst Grahame.“
Die beiden Offiziere schüttelten sich die Hand.
„Der Sicherheitsdienst hat mich herübergeschickt“, sagte Wilson. „Haben Sie irgendwelche besonderen Probleme?“
„Eines gewiß“, erwiderte Cletus. „Wir werden hier eine Menge Material unter die Finger kriegen, überwiegend vertrauliche Informationen und geheime Dokumente. Ich soll allwöchentlich eine Vorhersage über feindliche Aktivitäten für General Traynor anfertigen. Früher oder später werden die Neuländer Wind davon bekommen und sich dann wahrscheinlich für diese Dienststelle interessieren. Und ich habe vor, eine Falle für ihre Agenten zu bauen.“
„Eine Falle, Sir?“ fragte Wilson überrascht.
„Genau das“, sagte Cletus verbindlich. „Ich möchte, daß sie jederzeit hereinkommen, wenn es ihnen beliebt, aber die Sache so einrichten, daß es für sie kein Entkommen mehr gibt.“
Er drehte sich um und zeigte auf die Wände, die den Raum einschlossen.
„So zum Beispiel“, fuhr er fort, „ein solides Stahlgitter vor den Fenstern im Innern, aber eins von jener Sorte, daß es mit herkömmlichem Werkzeug nicht durchschnitten oder aus der Verankerung gerissen werden kann. An der Außentür soll ein Schloß angebracht werden, das ins Auge fällt – gleichzeitg aber auch ein Geheimschloß, das sich nicht mehr öffnen läßt, sobald man das Schloß, das für jedermann sichtbar ist, geknackt, die Tür geöffnet und hinter sich geschlossen hat. Einen Metallrahmen und ein ebensolches Mittelfeld für den Türrahmen und für die Tür, damit keiner mehr entkommt, sobald das Geheimschloß einrastet … Vielleicht auch ein Netz, um die Türen, Fenster und das Entlüftungssystem unter Strom zu setzen, um jeden Ausbruchsversuch zu vereiteln.“
Wilson nickte langsam und zweifelnd. „Das erfordert eine Menge Arbeitszeit und einen großen Materialaufwand“, meinte er. „Ich nehme an, Oberst, daß Sie für all dies die Befugnis haben …“
„Die werde ich mir beschaffen“, sagte Cletus. „Ihre Abteilung soll aber gleich ans Werk gehen. Der General hat vor einer knappen Stunde im Krankenhaus gesagt, dieses Büro solle eingerichtet werden.“
„Der General – oh!“ sagte Wilson,
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