Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
und Hauptbett, die Cletus bezeichnet hatte. Die Mark V kroch aus dem Kanal und glitt in das ziemlich seichte Wasser in Ufernähe gegenüber der Nebenflußmündung. Hier machten sie halt, wobei der Geschützturm kaum fünf Fuß unter der Wasseroberfläche lag. Der Schwimmsensor am Oberteil des Rumpfes wurde ausgeklinkt und tauchte über der Wasserfläche auf – ein kleiner, schwimmfähiger, rechteckiger Kasten mit einem dünnen Metallfühler, der etwa einen Meter herausragte. Das Gerät war durch einen dünnen Draht mit der Kommunikationsanlage der Mark V verbunden. Dieser Fühler hatte die Aufgabe, die Gegend nur mit Hilfe des vorhandenen Lichts abzutasten, doch seine Leistung war beachtlich. Das Bild, das auf dem halbrunden Bildschirm auf der Brücke der Mark V erschien, war fast so klar wie bei Tageslicht, obwohl die Flußmündung nur von schwachem Mondlicht erleuchtet wurde.
„Kein Schiff in Sicht“, murmelte Wefer, während er das Bild auf dem Schirm justierte, um den ganzen Bereich von 180 Grad hereinzubekommen, den der Fühler abtastete. „Ich glaube, wir können nichts weiter tun, als hier Posten zu beziehen und auf sie zu warten.“
„Sie könnten inzwischen ein paar Vorsichtsmaßnahmen treffen“, schlug Cletus vor.
Wefer schaute ihn von der Seite an. „Welche Art Maßnahmen?“
„Damit sie nicht flußabwärts fahren können, sofern es ihnen gelingen sollte, sich an uns vorbeizuschleichen“, sagte Cletus. „Gibt es etwas, was Sie davon abhält, den Kanal flußabwärts zu barrikadieren, sobald sie kommen, so daß sie genau unter uns auf Grund laufen müssen?“
Wefer schaute ihn erstaunt an, doch dann wich sein Erstaunen einer plötzlichen Heiterkeit. „Natürlich!“ rief er aus. „Leutnant, Kurs flußabwärts!“
Die Mark V rumpelte etwa hundert Meter flußabwärts. Die massiven Schaufeln am Bug wurden ausgefahren, und das Boot begann in großen Mengen Sand und Schlick in den Hauptkanal hineinzuschaufeln. Eine Viertelstunde später war der Kanal fast vollständig blockiert. Wefer neigte dazu, an diesem Punkt anzuhalten, doch Cletus schlug vor, einen Wall in Form einer breiten, abschüssigen Rampe aufzubauen, die allmählich etwa sechs Fuß hoch unter der Oberfläche emporragte. Dann, ebenfalls auf Cletus’ Vorschlag hin, machte die Mark V kehrt und schwamm in den Seitenarm zu einer Stelle, die etwa fünfzig Meter hinter jenem Punkt lag, wo der Seitenkanal in den Hauptfluß einmündete.
Hier war das Wasser so seicht, daß der Geschützturm der Mark V über die Oberfläche hinausragte. Doch der Bulldozerteil des Bootes brauchte nur wenige Minuten, um eine flache Mulde zu schaffen, in der das Boot unter Wasser in Wartestellung gehen konnte.
Und dann warteten sie. Es dauerte drei Stunden – fast bis Mitternacht –, bevor der Sensor, der über dem Wasser schwebte, im das Ufer des Nebenarms säumenden Laubwerk das Bild eines Schleppers vermittelte, der über den Nebenarm herabtuckerte, bei einer Geschwindigkeit, die gerade ausreichte, um eine Last unter Wasser hinter sich herzuschleppen.
Sie hielten den Atem an und warteten, bis der Schlepper vorübergezogen war. Dann sprang Wefer auf und rannte zum Maschinentelegraf, an dem er vor Stunden seinen Leutnant abgelöst hatte.
„Warten Sie“, sagte Cletus.
Wefer zögerte, indem er Cletus anblickte. „Warten?“ sagte er. „Worauf denn?“
„Sie wissen, daß dieser Schleppzug die Barriere nicht passieren kann, die Sie flußabwärts aufgebaut haben“, erwiderte Cletus. „Warum also sollten wir hier nicht eine Weile warten und zusehen, ob vielleicht ein zweites Boot daherkommt?“
Wefer zögerte immer noch, dann entfernte er sich vom
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