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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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glitt.
    „Fah­ren wir fluß­auf­wärts“, sag­te Cle­tus.
    „Fluß­auf­wärts al­so, Leut­nant.“
    „Aye, Sir“, sag­te der Leut­nant, der sie an der Re­ling emp­fan­gen hat­te. „Al­le Tanks vorn und ach­tern ab­glei­chen!“ Er stand am Ru­der, et­was wei­ter links von We­fer, Cle­tus und Me­lis­sa, un­mit­tel­bar vor dem großen, ge­bo­ge­nen, halb­run­den Schirm, der sich vor und über ih­nen wölb­te und durch den man hin­durch­se­hen konn­te, als sei er aus Glas, um dann im trü­ben Was­ser die Um­ris­se von Schiffs­bö­den und sons­ti­gen fes­ten Ge­gen­stän­den un­ter der Was­sero­ber­flä­che des Ha­fens zu er­bli­cken.
    Über­all um sie her­um war ein lei­ses Zi­schen und Rum­peln. Die Schwin­gun­gen und das Ge­räusch der schwe­ren Lauf­rä­der auf der Ram­pe ver­stumm­ten plötz­lich, und die Was­ser­li­nie auf dem Schirm glitt bis zur Ho­ri­zont­mar­ke hin­auf, wäh­rend das schwe­re Fahr­zeug sei­nen Bal­last aus­ba­lan­cier­te, das Was­ser, wo nö­tig, durch Druck­luft er­setz­te und um­ge­kehrt, bis schließ­lich das Boot je­ne Was­ser­men­ge ver­drängt hat­te, die sei­nem Ge­wicht auf dem Tro­ckenen ent­sprach, und leicht wie ein Blatt im Wind auf den schlam­mi­gen Bo­den des Ha­fen­be­ckens sech­zig Fuß tief hin­ab­schweb­te.
    „Al­le Kraft vor­aus, Kurs drei­ßig Grad waa­ge­recht“, be­fahl der Leut­nant. Da­mit be­gann die Un­ter­was­ser­fahrt von Bak­hal­la strom­auf­wärts.
    „Wie sie be­merkt ha­ben“, er­läu­ter­te We­fer im Ton ei­nes stol­zen Va­ters, der die Be­ga­bung sei­nes ers­ten Stamm­hal­ters ins rech­te Licht rückt, „hat das Fahr­ge­stell hier kei­nen Kon­takt mit dem Bo­den. Un­ter uns lie­gen min­des­tens zehn Fuß lo­cke­rer Schlamm und Schlick, erst dann kommt fes­ter Grund, über den die Mark V rol­len kann. Na­tür­lich könn­ten wir hin­ab­tau­chen und den Bo­den be­rüh­ren, wenn wir es wünsch­ten. Aber warum ei­gent­lich? Wir kom­men im Was­ser eben­so­gut vor­an und sind be­deu­tend be­weg­li­cher, wenn wir un­ser Fahr­ge­stell als ei­ne Art Ru­der be­nut­zen … Schau­en Sie her …“
    Er zeig­te auf den Bild­schirm. Et­wa zwei­hun­dert Me­ter vor­aus fiel der Bo­den plötz­lich ab. Es ent­stand ei­ne Lücke von min­des­tens fünf­zig Me­ter, be­vor der Bo­den wie­der sicht­bar wur­de.
    „Das hier ist der Haupt­ka­nal – die di­rek­te Zu­fahrt zum Meer“, sag­te We­fer. „Sie wird täg­lich ge­rei­nigt – nicht weil hier Schif­fe ver­keh­ren wür­den, de­ren Tief­gang ei­ne Was­ser­tie­fe von et­wa ein­hun­dert­und­zehn Fuß er­for­dert, son­dern weil da­durch ein Ka­nal für die Strö­mung ge­schaf­fen wird, der den Ha­fen vor dem Ver­schlam­men be­wahrt. Ein Groß­teil un­se­rer Auf­ga­be be­steht dar­in, die vor­han­de­nen Strö­mungs­bil­der des Was­sers zu er­for­schen und zu nut­zen. In­dem wir die­sen Ka­nal sau­ber­hal­ten, spa­ren wir uns die Hälf­te der Ent­schlam­mungs­ar­bei­ten. Nicht daß wir dies nö­tig hät­ten, aber bei der Ma­ri­ne ist es nun ein­mal Brauch, da­für zu sor­gen, daß al­les mög­lichst sau­ber und wir­kungs­voll ver­läuft.“
    „Soll das hei­ßen, daß Sie ge­nü­gend Ein­hei­ten vom Typ Mark V zur Ver­fü­gung ha­ben, um den Ha­fen sau­ber­zu­hal­ten, selbst wenn der Ka­nal nicht vor­han­den wä­re?“
    We­fer schnauf­te gut ge­launt. „Durch­aus …“ gab er zu­rück. „Sie ha­ben kei­ne Ah­nung, zu wel­chen Din­gen ei­ne sol­che Mark V fä­hig ist! Ich könn­te mit die­ser Ma­schi­ne al­lein den Ha­fen sau­ber­hal­ten, selbst wenn der Strö­mungs­ka­nal nicht vor­han­den wä­re! – Ich möch­te Ih­nen das Boot ein­mal zei­gen.“
    Er führ­te Cle­tus und Me­lis­sa durch das Boot, von der Tau­cher-Flucht­kam­mer im mas­si­ven Fahr­ge­stell bis hin­auf zum Ge­schütz­turm, von wo aus die Mark V ih­re bei­den schwe­ren Ener­gie­ge­schüt­ze oder den Un­ter­was­ser-La­ser ab­feu­ern konn­te.
    „Jetzt wis­sen Sie auch, warum Tray­nor die­se Mark V für den Dschun­ge­lein­satz ha­ben woll­te“, schloß We­fer, als sie ih­re Tour be­en­det hat­ten und wie­der im Kon­troll­raum vor dem halb­run­den Bild­schirm stan­den.

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