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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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auf­tau­chen, dürf­ten Sie bei Tray­nor kaum einen Blu­men­topf ge­win­nen. Ich schla­ge vor, daß Sie zu­nächst ein­mal je­de Ak­ti­vi­tät der Neu­län­der schein­bar igno­rie­ren.“
    „Viel­leicht ha­ben Sie recht“, sag­te Cle­tus. „Wie wär’s mit ei­nem Lunch?“
    Sie ver­lie­ßen den Übungs­platz und fuh­ren zum Of­fi­zier­sklub, wo sie Me­lis­sa tra­fen, die auf Cle­tus’ An­re­gung hin durch einen Te­le­fon­an­ruf ih­res Va­ters her­bei­ge­ru­fen wor­den war. Sie gab sich et­was re­ser­viert und ver­such­te, nach Mög­lich­keit Cle­tus’ Blick aus­zu­wei­chen. Sie hat­te Cle­tus ein­mal kurz im Kran­ken­haus be­sucht, hielt sich aber im Hin­ter­grund und ließ ih­ren Va­ter die Un­ter­hal­tung be­strei­ten. Auch dies­mal schi­en sie ge­neigt, ihm das Wort zu über­las­sen, ob­wohl sie Cle­tus ge­le­gent­lich einen Blick schenk­te, wenn die­ser ge­ra­de mit Eachan be­schäf­tigt war. Cle­tus al­ler­dings igno­rier­te ih­re Re­ak­ti­on und ver­such­te, ein freund­li­ches Ge­spräch in Fluß zu hal­ten.
    „We­fer Li­net hat mich ein­ge­la­den“, sag­te Cle­tus zu ihr, als der Kaf­fee und der Nach­tisch auf­ge­tra­gen wa­ren, „einen Un­ter­was­ser­aus­flug mit dem Un­ter­see­boot Mark V mitz­u­ma­chen. Wie wä­re es, wenn Sie uns Ge­sell­schaft leis­ten und dann ein spä­tes Abendes­sen mit uns ein­neh­men wür­den?“
    Me­lis­sa zö­ger­te, aber Eachan rea­gier­te fast et­was zu has­tig. „Ei­ne gu­te Idee, Kind“, sag­te er schroff. „Warum auch nicht? Ei­ne Ab­wechs­lung wür­de dir gut­tun.“
    In Eachans Stim­me lag ein Un­ter­ton, der sich fast wie ein Be­fehl an­hör­te. Doch in sei­nen har­schen Wor­ten schwang et­was mit, was ei­ner Bit­te gleich­kam. Schließ­lich gab Me­lis­sa nach.
    „Vie­len Dank“, sag­te sie und schlug die Au­gen auf, um Cle­tus’ Blick zu be­geg­nen. „Es wird mir ein Ver­gnü­gen sein.“
     

 
10
     
    Am Him­mel von Bak­hal­la gin­gen all­mäh­lich die Ster­ne auf, als Cle­tus und Me­lis­sa im Ma­ri­ne­ha­fen ein­tra­fen und von ei­nem Mit­glied aus We­fer Li­nets Stab emp­fan­gen wur­den. Ihr Be­glei­ter führ­te sie an die Ram­pe, wo ei­nes der mas­si­ven, schwar­zen, zwei­stö­cki­gen Boo­te des Typs Mark V über den gol­de­nen Wel­len des Ha­fens von Bak­hal­le schau­kel­te. Cle­tus hat­te We­fer so­fort an­ge­ru­fen, nach­dem er sich von Eachan und Me­lis­sa ge­trennt hat­te, um Vor­sor­ge für den nächt­li­chen Aus­flug zu tref­fen.
    We­fer war be­geis­tert. Die Ma­ri­ne­vor­schrif­ten, wie er Cle­tus wis­sen ließ, ver­bo­ten zwar strikt die An­we­sen­heit ei­ner Zi­vil­per­son wie Me­lis­sa an Bord ei­nes Kriegs­schif­fes wie der Mark V. Was ihn be­traf, so mach­te er sich dar­über je­doch kei­ne Ge­dan­ken. Nach Cle­tus’ An­ruf trug er ins Log­buch le­dig­lich die Be­zeich­nun­gen „Dor­sai“ und „Khan“ ein – und die Ein­tra­gung hät­te nicht bes­ser pas­sen kön­nen als auf die­sen Söld­ner­füh­rer, der of­fen­sicht­lich kein Zi­vi­list war. Al­so er­war­te­te er um 19.00 Uhr Oberst Gra­ha­me und Oberst Khan an Bord der Mark V.
    Er war­te­te al­so ge­spannt auf das Ein­tref­fen sei­ner Gäs­te. Gleich­zei­tig schi­en aber der klei­ne Scherz, den er sich ge­leis­tet hat­te, in­dem er die Ma­ri­ne­vor­schrif­ten ge­schickt um­ging, auch auf Of­fi­zie­re und Mann­schaft über­ge­grif­fen zu ha­ben. Der Leut­nant, der Cle­tus und Me­lis­sa an der Re­ling er­war­te­te, re­de­te die jun­ge Da­me mit „Oberst“ an, und kaum wa­ren sie an Bord der Mark V, hat­ten auch die drei an­de­ren Ma­tro­sen Ge­le­gen­heit, mit brei­tem Grin­sen den glei­chen Scherz zu ma­chen.
    Doch ge­ra­de die­ser harm­lo­se Scherz war da­zu an­ge­tan, bei Me­lis­sa das Eis zu bre­chen. Als sie zum vier­ten­mal mit „Oberst“ an­ge­re­det wur­de, muß­te sie herz­lich la­chen – und von die­sem Au­gen­blick an be­gann sie der Aus­flug auf­rich­tig zu in­ter­es­sie­ren.
    „Ha­ben Sie ir­gend­ei­nen be­son­de­ren Wunsch, wo Sie hin­fah­ren möch­ten?“ frag­te We­fer, als sich die Mark V in Be­we­gung setz­te und lang­sam über die Ram­pe in die Bucht

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