Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
hatten.
Die Einwohner nahmen die Invasion der Dorsai guten Mutes auf. Die Söldner waren nach Dienstschluß bedeutend ruhiger als die regulären Truppen. Außerdem würden sie in der Stadt Geld ausgeben. Die Leute schenkten Cletus wenig Aufmerksamkeit, während er zusammen mit Eachan Khan an den nahen Ufern der beiden Flüsse und weiter unten in der offenen Landschaft der Gemeinde Befestigungspunkte markierte und Gräben für Waffen ausheben ließ. Am Ende waren es zwei V-förmige Linien, eine inmitten der anderen, die sich über die Zugänge zur Stadt flußaufwärts und an den Flußmündungen entlangzogen.
„Und jetzt“, sagte Cletus zu Eachan, als sie damit fertig waren, „wollen wir einen Blick hinter den Paß werfen.“
Sie nahmen eines der Versorgungsschiffe, das soeben seine menschliche Fracht, eine Gruppe von Dorsai-Kriegern, ausgeladen hatte und gerade nach Bakhalla zurückkehren wollte, um die nächste Ladung abzuholen. Sie überflogen die Gegend um den Etter-Paß und kreisten tief über die etwa zehn Meilen breite Gebirgslandschaft hinter dem Paß, wo sich der Boden wieder zum Urwald hin zu senken begann, der bereits zum Neuländer-Territorium gehörte.
„Ich glaube, daß die Neuländer kommen werden, um nachzusehen, was wir da treiben“, sagte er zu Eachan, „sobald ihre Leute aus Bakhalla gemeldet haben, daß die Dorsai zu Wehrübungen in diese Gegend verlegt wurden. Diese Seite des Gebirges soll von Leuten überwacht werden, die man nicht so leicht ausmachen kann. Ich hoffe, daß Sie solche Leute zur Verfügung haben.“
„Aber gewiß doch!“ erwiderte Eachan. „Ich werde Wachen in sechsundzwanzig-Stunden-Schichten rund um die Uhr aufstellen lassen. Wann sollen wir damit beginnen?“
„Unverzüglich“, meinte Cletus.
„Die erste Gruppe wird in einer halben Stunde in Marsch gesetzt“, versprach Eachan. „Sonst noch Wünsche?“
„Ja“, sagte Cletus. „Ich möchte, daß die Stellungen in der Stadt und oberhalb der Stadt eingegraben werden, mit einem Erdwall innen und Sandsäcken außen, so daß die Stellungen an der Basis mindestens sechs Fuß stark und etwa sieben Fuß hoch über dem Boden liegen.“
Eachan runzelte leicht die Stirn. „In Ordnung, Oberst“, sagte er lakonisch und ohne Kommentar.
„Das wär’s dann“, meinte Cletus. „Ich werde nach Bakhalla zurückfliegen, Sie aber vorher in Zweistrom absetzen. Haben Sie vor, später in die Stadt zurückzukehren?“
„Heute Abend“, erwiderte er, „sobald alle meine Leute da sind und ihre Stellungen bezogen haben. Ich werde wahrscheinlich hin und her pendeln. Tagsüber hier – nachts in Bakhalla.“
„Dann sehen wir uns in der Stadt wieder“, sagte Cletus, dann wandte er sich an die Piloten. „Bringen Sie uns nach Zweistrom zurück.“
Er setzte Eachan ab und kehrte nach Bakhalla zurück. Dort wartete die Arbeit bereits stapelweise auf ihn, zumal er sich als Stellvertreter von Fledermaus bei den Dorsai einen zweiten Posten aufgebürdet hatte. Die Dorsai hatten nur ein kleines Hauptquartier, dessen Stab fast gleich Null war, wie auf allen Gebieten, wo die Dorsai Verwaltungspersonal einsetzen mußten. Im Felde war jeder Dorsai sein eigener Koch, Bursche und Tellerwäscher, und die Offiziere waren für den gesamten anfallenden Papierkram zuständig, soweit er ihr Kommando betraf. In der Etappe aber wurden Leute von den regulären Kampftruppen gegen eine kleine Extravergütung als Schreiber, Köche, Fahrer und so weiter angestellt, alles Posten, die es draußen im Feld nicht gab.
Jene Dorsai also, die Cletus hätten beistehen sollen, um den Wust von Papier abzubauen, sofern es die Söldner betraf, waren alle nach
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