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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Tür auf und schloß sie wie­der, wäh­rend er mit dem Handrücken laut an die Tür klopf­te. Dann trat er ein, öff­ne­te ge­räusch­voll die Ab­sper­rung zum Vor­raum und stapf­te laut über den Kor­ri­dor auf die halb ge­öff­ne­te Tür zu.
    Als er das Bü­ro be­trat, war die De­cken­be­leuch­tung ein­ge­schal­tet. Im hel­len Licht stan­den sich Me­lis­sa und Eachan im­mer noch ge­gen­über, durch den Schreib­tisch ge­trennt.
    „Hal­lo, Me­lis­sa!“ sag­te Cle­tus. „Schön, Sie zu se­hen. Ich ha­be Eachan le­dig­lich ein paar Be­feh­le zu über­hin­gen. Blei­ben Sie noch ein paar Mi­nu­ten, dann kön­nen wir zu­sam­men ei­ne Tas­se Kaf­fee oder sonst­was trin­ken.“
    „Nein, ich …“ Me­lis­sa war of­fen­sicht­lich ver­le­gen. Im Schein der De­cken­leuch­ten wirk­te ihr Ge­sicht blaß und ver­härmt. „Ich ha­be Kopf­schmer­zen. Ich wer­de nach Hau­se ge­hen und mich hin­le­gen.“ Und an ih­ren Va­ter ge­wandt: „Wir se­hen uns spä­ter, Va­ti.“
    „Ich kom­me bald nach“, er­wi­der­te Eachan.
    Sie dreh­te sich um und ver­ließ das Zim­mer, wäh­rend die bei­den Män­ner ihr nach­blick­ten.
    Als der Schall ih­rer Schrit­te ver­hallt war und das Tor sich hin­ter ihr ge­schlos­sen hat­te, wand­te sich Cle­tus Eachan zu und leg­te die mit­ge­brach­ten Pa­pie­re auf sei­nen Schreib­tisch.
    „Wie lau­tet die neues­te Nach­richt von den Scouts, die die neu­län­di­sche Sei­te der Ber­ge über­wa­chen?“ frag­te Cle­tus, in­dem er das Ge­sicht sei­nes Ge­gen­übers be­trach­te­te und sich vor dem Schreib­tisch in einen Ses­sel fal­len ließ. Eachan ließ sich lang­sam in sei­nen Schreib­tisch­ses­sel sin­ken.
    „Die Neu­län­der ent­sen­den kei­ne Trup­pen mehr in die­ses Ge­biet“, sag­te Eachan. „Aber die Scouts schät­zen, daß sie mitt­ler­wei­le an die drei­tau­send­sechs­hun­dert Mann zu­sam­men­ge­zo­gen ha­ben – et­wa die dop­pel­te An­zahl der Dor­sai-Trup­pen. Da­bei han­delt es sich um re­gu­lä­re Trup­pen­ver­bän­de, nicht um Gue­ril­las, die mit leich­ten Pan­zern und be­weg­li­cher Ar­til­le­rie aus­ge­rüs­tet sind. Ich schät­ze, daß es sich um et­wa sech­zig Pro­zent ih­rer voll aus­ge­rüs­te­ten re­gu­lä­ren Kräf­te han­delt.“
    „Gut“, sag­te Cle­tus. „Zie­hen Sie Ih­re Leu­te bis auf zwei Kom­pa­ni­en nach Bak­hal­la zu­rück.“
    Eachan schau­te rasch auf, als hät­te er all je­ne Be­feh­le, die vor ihm la­gen, voll­kom­men ver­ges­sen. „Ein Rück­zug?“ frag­te er zu­rück. „Wo­zu war es dann gut, un­se­re Trup­pen hier zu kon­zen­trie­ren?“
    „Der Grund da­für war, die Neu­län­der zu ver­an­las­sen, so zu han­deln, wie sie es eben ge­tan ha­ben“, sag­te Cle­tus, „näm­lich ih­re Trup­pen auf ih­rer Sei­te der Ber­ge zu­sam­men­zu­zie­hen. Jetzt wer­den wir den Groß­teil un­se­rer Leu­te zu­rück­neh­men, da­mit es so aus­sieht, als hät­ten wir den Kopf ver­lo­ren oder nie vor­ge­habt, ir­gend­wen zu be­dro­hen.“
    „Und was woll­ten wir da­mit bezwe­cken?“ frag­te Eachan. Er schau­te Cle­tus aus zu­sam­men­ge­knif­fe­nen Au­gen an.
    Cle­tus ließ ein freund­li­ches La­chen er­tö­nen. „Wie ich be­reits ge­sagt ha­be“, er­wi­der­te er, „woll­ten wir nichts wei­ter, als sie zu ver­an­las­sen, auf ih­rer Sei­te des Pas­ses im Ge­bir­ge ei­ne mög­lichst große Streit­macht zu­sam­men­zu­zie­hen. Jetzt kön­nen wir ein­pa­cken und nach Hau­se ge­hen. Aber wie sieht es bei Ih­nen aus? Wahr­schein­lich ist Ih­nen mitt­ler­wei­le auch das Ge­rücht zu Oh­ren ge­kom­men – und nun dürf­ten es die Neu­län­der eben­falls mit­be­kom­men ha­ben –, daß Ge­ne­ral Tray­nor und ich auf höchs­ter Ebe­ne über ei­ne In­va­si­on von Neu­land ge­spro­chen ha­ben und daß wir zu die­sem Zweck ei­ne Be­sich­ti­gung des Et­ter-Pas­ses vor­ge­nom­men ha­ben.“
    „Glau­ben Sie wirk­lich“, sag­te Eachan, „daß de­Ca­stries und die Neu­län­der wirk­lich an­neh­men, wir plan­ten ei­ne In­va­si­on?“
    „Ich glau­be eher das Ge­gen­teil“, mein­te Cle­tus. „Es ist et­was dar­an: Ein Lüg­ner nimmt stets selbst an, daß der an­de­re lügt, und ein Dieb

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