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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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nor­ma­ler­wei­se die Be­su­cher von den Ar­bei­ten­den im Vor­raum trenn­te, ging den Kor­ri­dor ent­lang, der sich hin­ter dem Vor­raum er­streck­te, bis er die halb ge­öff­ne­te Tür von Eachans Pri­vat­bü­ro er­reich­te, aus dem ein gel­ber Licht­strahl auf den Kor­ri­dor fiel. Wäh­rend er sich lang­sam dem Licht­fleck auf dem Bo­den nä­her­te, horch­te er plötz­lich auf, als Stim­men an sein Ohr dran­gen.
    Es wa­ren Eachans und Me­lis­sas Stim­men – und ih­re Un­ter­hal­tung war nicht für die Öf­fent­lich­keit be­stimmt.
    Cle­tus hät­te sich durch ein Hus­ten oder sonst­wie be­merk­bar ma­chen kön­nen – doch in dem Au­gen­blick, als sein Na­me fiel, wuß­te er auch schon, worum es ging. An­statt um­zu­keh­ren oder sich zu­rück­zu­zie­hen, blieb er ein­fach ste­hen, oh­ne sich zu rüh­ren, und lausch­te.
    „Ich dach­te, du magst den jun­gen Gra­ha­me“, sag­te Eacham.
    „Na­tür­lich mag ich ihn!“ Me­lis­sas Stim­me hör­te sich ge­quält an. „Aber das hat nichts da­mit zu tun. Kannst du das nicht be­grei­fen, Va­ti?“
    „Nein“, er­wi­der­te Eachan, und sei­ne Stim­me klang un­beug­sam.
    Cle­tus trat einen Schritt vor, so daß er durch die halb­of­fe­ne Tür in den er­leuch­te­ten Raum bli­cken konn­te. Das Licht kam von ei­ner ein­zi­gen Lam­pe, die et­wa an­dert­halb Fuß über Eachans Schreib­tisch bau­mel­te. Auf der an­de­ren Sei­te des Ti­sches stan­den sich Eachan und Me­lis­sa ge­gen­über. Ih­re Köp­fe rag­ten über die Lam­pe hin­aus, und ih­re Ge­sich­ter wa­ren in Schat­ten ge­taucht, wäh­rend der un­te­re Teil ih­res Kör­pers hell er­leuch­tet war.
    „Frei­lich kannst du das nicht!“ sag­te Me­lis­sa. „Du willst es nicht ein­mal ver­su­chen! Du willst mir doch nicht weis­ma­chen, daß dir das lie­ber ist – als Söld­ner von der Hand in den Mund zu le­ben, lie­ber als un­ser Zu­hau­se in Ja­lala­bad! Mit Dows Hil­fe könn­ten wir dort­hin zu­rück­keh­ren. Du kannst wie­der ein ho­her Of­fi­zier wer­den und dei­nen al­ten Rang zu­rück­er­lan­gen. Und wir könn­ten wie­der in un­se­rer Hei­mat le­ben, wie­der auf der Er­de zu Hau­se sein, Va­ti, wir bei­de!“
    „Jetzt nicht mehr“, sag­te Eachan über­zeugt. „Ich bin Sol­dat, Mel­ly, ver­stehst du? Sol­dat! Nicht nur ei­ne Uni­form, in der ein Mann her­um­läuft – aber das wä­re ich, ei­ne ko­stü­mier­te Pup­pe, wenn ich nach Ja­lala­bad zu­rück­kehr­te. Als Dor­sai bin ich im­mer­hin noch Sol­dat!“ Sei­ne Stim­me wur­de plötz­lich rauh. „Ich weiß, es ist un­fair, so­weit es dich be­trifft …“
    „Ich tu’s ja nicht für mich!“ sag­te Me­lis­sa. „Glaubst du, ich ma­che mir was dar­aus? Ich war ein klei­nes Mäd­chen, als wir von der Er­de weg­zo­gen, und wenn wir zu­rück­kehr­ten, wä­re be­stimmt al­les an­ders. Aber Mut­ter hat mir ge­sagt, ich soll auf dich auf­pas­sen. Und das will ich tun, weil ich das Ge­fühl ha­be, daß du im­mer noch nicht ge­lernt hast, dich um dich selbst zu küm­mern.“
    „Mel­ly …“ Eachans Stim­me war jetzt von Schmerz er­füllt. „Du bist so selbst­si­cher …“
    „Das bin ich!“ sag­te sie. „Ei­ner von uns bei­den muß es wohl sein. Ich ha­be ihn ges­tern an­ge­ru­fen.“
    „Du hast de­Ca­stries an­ge­ru­fen?“
    „Ja“, be­stä­tig­te sie. „ Ich ha­be ihn in der Haupt­stadt von Neu­land an­ge­ru­fen. Ich ha­be ihm ge­sagt, daß wir je­der­zeit kom­men wür­den, wenn er von der Er­de nach uns schickt. Wir wer­den kom­men, ha­be ich ge­sagt. Aber ich möch­te dich war­nen. Wenn du nicht mit­gehst, dann ge­he ich al­lein.“
    Einen Au­gen­blick herrsch­te Stil­le in der Dun­kel­heit, die Eachans Ober­kör­per um­hüll­te.
    „Dort un­ten gibt es nichts für dich zu ho­len, Kind“, mein­te er barsch. „Du hast es selbst ge­sagt.“
    „Trotz­dem wer­de ich ge­hen!“ gab sie zu­rück. „Weil dies die ein­zi­ge Mög­lich­keit ist, dich zu be­we­gen, mit mir mit­zu­kom­men. Ich ge­he auf der Stel­le, wenn es sein muß, und al­lein – das ver­spre­che ich dir …“
    Cle­tus war­te­te das En­de des Sat­zes nicht ab. Er mach­te ab­rupt kehrt und ging auf lei­sen Soh­len zum Hauptein­gang zu­rück. Dann mach­te er die

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