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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mit­füh­len­des Herz und einen untrüg­li­chen In­stinkt, wie einst ih­re Mut­ter. Und sie ist jung. Sie spürt, wenn ei­ner nicht mit sich zu­recht­kommt und wun­dert sich dar­über, daß die Leu­te nicht so han­deln, wie sie nach ih­rer Vor­stel­lung han­deln soll­ten. Aber sie wird es noch ler­nen.“
    Cle­tus schüt­tel­te er­neut den Kopf. „Und ich?“ frag­te er. „Was glau­ben Sie, was ich ler­nen muß?“
    „Ver­su­chen Sie es. Fin­den Sie es raus“, gab Eachan zu­rück.
    „Und wenn es schief­geht, was dann?“ Cle­tus hob den Blick und schau­te ihn grim­mig an.
    „Dann ha­ben Sie sie zu­min­dest vor de­Ca­stries ge­ret­tet“, sag­te Eachan dumpf. „Sie be­ar­bei­tet ihn, da­mit er auf mich ein­wirkt, ihr zu fol­gen – zu­rück zur Er­de. Und ich will ver­su­chen, zu­min­dest die Scher­ben ein­zu­sam­meln. Denn was sie hin­ter­läßt, sind nichts als Scher­ben. Bei ei­ner an­de­ren Frau wür­de es we­nig oder gar nichts aus­ma­chen, aber ich ken­ne mei­ne Mel­ly. Wol­len Sie, daß de­Ca­stries sie in die Fin­ger kriegt?“
    „Nein“, sag­te Cle­tus plötz­lich ganz ru­hig. „Und ich glau­be nicht, daß sie es will. Das zu­min­dest kann ich Ih­nen ver­spre­chen.“
    „Viel­leicht ha­ben Sie recht“, sag­te Eachan, in­dem er sich er­hob. Dann mach­te er auf dem Ab­satz kehrt. „Ich schi­cke sie jetzt rein“, sag­te er und ver­ließ das Zim­mer.
    Ein paar Mi­nu­ten spä­ter er­schi­en Me­lis­sa un­ter der Tür. Sie lä­chel­te Cle­tus von gan­zem Her­zen an und setz­te sich in den glei­chen Ses­sel, aus dem sich Eachan so­eben er­ho­ben hat­te.
    „Ich ha­be ge­hört, daß man Ihr Knie in Ord­nung brin­gen will“, sag­te sie. „Ich freue mich dar­über.“
    Er be­ob­ach­te­te ihr Lä­cheln, und für einen Au­gen­blick war da ei­ne Art phy­si­scher Emp­fin­dung in sei­ner Brust, als hät­te ihr An­blick tat­säch­lich sein Herz be­wegt. Für einen Mo­ment er­klan­gen Eachans Wor­te in sei­nem Ohr, und der Ab­stand, den ihn das Le­ben und die Men­schen zu hal­ten ge­lehrt hat­ten, schi­en für ei­ne kur­ze Zeit von ihm zu wei­chen.
    „Ich auch“, hör­te er sich sa­gen.
    „Ich ha­be heu­te mit Ar­vid ge­spro­chen …“ Ih­re Stim­me erstarb. Der Blick ih­rer blau­en Au­gen hing wie hyp­no­ti­siert an ihm, und er merk­te, daß es sein Blick war, der den ih­ren fest­hielt.
    „Me­lis­sa“, sag­te er lang­sam, „was wür­den Sie sa­gen, wenn ich Sie fra­gen wür­de, ob Sie mich hei­ra­ten wol­len?“
    „Bit­te …“ Es war nur ein Flüs­tern. Er lös­te sei­nen Blick von dem ih­ren, und sie wand­te sich ab.
    „Sie wis­sen, daß ich Va­ter ge­be­ten ha­be, sich al­les reif­lich zu über­le­gen, Cle­tus“, sag­te sie still.
    „Ja“, mein­te er, „na­tür­lich.“
    Sie wand­te sich ihm wie­der zu, lä­chel­te ihn an und leg­te ih­re Hand auf die sei­ne, die auf der Bett­de­cke lag.
    „Aber ich woll­te ei­ne gan­ze Men­ge an­de­rer Din­ge mit Ih­nen be­spre­chen“, sag­te sie. „Wis­sen Sie, daß Sie ein be­mer­kens­wer­ter Mann sind?“
    „Bin ich das wirk­lich?“ frag­te er mit dem An­flug ei­nes Lä­chelns.
    „Sie wis­sen es ge­nau“, mein­te sie. „Sie ha­ben al­les durch­ge­führt und wahr ge­macht, so wie Sie es ver­spro­chen ha­ben. Sie ha­ben den Krieg für Bak­hal­la ge­won­nen, und das in­ner­halb we­ni­ger Wo­chen, nur mit Hil­fe der Dor­sai-Trup­pen. Und jetzt wol­len Sie selbst ein Dor­sai wer­den, und nie­mand kann Sie da­von ab­hal­ten, Ih­re Bü­cher zu schrei­ben. Es ist al­les vor­bei.“
    In sei­nem In­ne­ren stieg ein Schmerz auf – und der Ab­stand, den er stets zu hal­ten pfleg­te, um­gab ihn plötz­lich wie ei­ne Mau­er. Wie­der ein­mal war er al­lein un­ter Men­schen, die ihn nicht be­grif­fen.
    „Ich fürch­te, nein“, sag­te er. „Es ist noch lan­ge nicht vor­bei. Dies ist nur der Schluß des ers­ten Ak­tes. Jetzt geht es erst rich­tig los.“
    Sie starr­te ihn un­gläu­big an. „Jetzt soll es erst rich­tig los­ge­hen?“ wie­der­hol­te sie. „Aber Dow kehrt heu­te Abend zur Er­de zu­rück und wird nicht mehr wie­der­kom­men.“
    „Ich fürch­te, er wird es tun“, ver­setz­te Cle­tus.
    „Warum soll­te er?“
    „Weil er ein Mann mit

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