Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
Versprechen eingelöst.“
„Ich habe eine Schlacht versprochen“, berichtigte ihn Cletus mild. „Und hoffte, daß es keine Zwischenfälle geben würde. Außerdem haben sie selbst zu ihrem Ansehen beigetragen, nämlich durch die Art und Weise, in der sie ihre Befehle durchgeführt haben.“
„Unsinn!“ sagte Eachan brüsk. Er räusperte sich. „Alle Welt weiß, daß Sie zu den Dorsai emigriert sind, und alle Dorsai sind froh darüber. Mir scheint aber, daß Sie etwas vorschnell gehandelt haben. Sie sind nicht allein. Dieser junge Leutnant möchte auch sofort den Dienstherrn wechseln, sobald seine Schulter ausgeheilt ist.“
„Haben sie ihn akzeptiert?“ fragte Cletus.
„ Aber natürlich“, sagte Eachan. „Die Dorsai akzeptieren jeden Soldaten mit einigermaßen gutem Ruf. Freilich muß er unsere Offiziersschule absolvieren, wenn er sich uns anschließen will. Aber Marc Dodds hat ihm bereits vorhergesagt, daß er es wahrscheinlich nicht schaffen wird.“
„Er wird es schaffen“, sagte Cletus. „Übrigens möchte ich Ihre Meinung über eine Sache erfahren – jetzt, wo ich selbst ein Dorsai bin. Wenn ich die Mittel, die Trainingsmöglichkeiten und die erforderliche Ausrüstung zur Verfügung stelle – glauben Sie, daß Sie Mannschaften und Offiziere in etwa Regimentsstärke zusammentrommeln können, die bereit sind, an einem Halbjahrestraining teilzunehmen – wenn ich garantieren kann, daß sie nachher bei bedeutend besserer Besoldung beschäftigt werden?“
Reachan schaute nachdenklich drein. „Sechs Monate sind für einen Berufssoldaten eine lange Zeit, um mit dem Existenzminimum auszukommen“, sagte er nach einer Weile. „Doch nach Zweistrom ließe es sich vielleicht einrichten. Es ist nicht nur die Hoffnung auf bessere Bezahlung, so viel dieser Umstand auch für viele der Leute bedeuten mag, zumal die meisten von ihnen eine Familie auf Dorsai haben. Es ist vielmehr die Chance, die man ihnen bietet, am Leben und somit ihren Familien erhalten zu bleiben. Soll ich mich darum kümmern?“
„Ich würde es begrüßen“, sagte Cletus.
„In Ordnung“, meinte Eachan. „Aber wo soll das Geld für dieses Vorhaben herkommen?“
Cletus lächelte. „Ich habe da ein paar Leute im Auge“, erwiderte er. „Ich werde Sie darüber zu einem späteren Zeitpunkt informieren. Sie können den Offizieren und den Leuten, an die Sie herantreten, sagen, daß natürlich alles davon abhängt, ob ich die Mittel beschaffen kann.“
„Natürlich.“ Eachan zwirbelte seinen Schnurrbart. „Melly wartet draußen.“
„Ist sie da?“ fragte Cletus.
„Ja, sie ist mitgekommen. Ich habe sie gebeten, draußen zu warten, weil ich vorher noch eine Privatangelegenheit mit Ihnen zu besprechen habe …“ Eachan zögerte, und Cletus harrte der Dinge, die da kommen sollten.
Eachans Rücken war so steif und so gerade wie ein Stock. Er hatte die Zähne zusammengebissen, und seine Gesichtshaut sah aus wie ein getanztes Metall.
„Warum heiraten Sie sie nicht?“ fragte er schroff.
„Eachan …“ Cletus brach ab und war einen Augenblick still. „Wieso glauben Sie, daß Melissa mich heiraten will?“
„Melissa mag Sie“, sagte Eachan, „und Ihnen ist das Mädchen auch nicht gleichgültig. Sie beide wären ein gutes Gespann. Sie hat viel Herz, und Sie haben viel Verstand. Ich kenne euch beide besser, als ihr euch gegenseitig kennt.“
Cletus schüttelte langsam den Kopf, weil er im Augenblick nicht die passenden Worte finden konnte.
„Oh, ich weiß, sie tut so, als ob sie alles besser wüßte, auch wenn es nicht der Fall ist, und als ob sie sich einbilde zu wissen, was Ihnen, mir oder sonst wem guttut“, fuhr Eachan fort. „Aber sie kann nichts dafür. Sie hat ein
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