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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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nächs­ten Nach­mit­tag und ent­schul­dig­te sich, daß er nicht frü­her kom­men konn­te.
    „Die Nach­richt, daß Sie mich spre­chen möch­ten, wur­de mit der ge­wöhn­li­chen Post zu­ge­stellt“, sag­te er und nahm in ei­nem Ses­sel ne­ben Cle­tus’ Bett Platz. „Of­fen­sicht­lich hielt es der gu­te Dok­tor nicht für ei­lig, mir Ih­re Bot­schaft zu­kom­men zu las­sen.“
    „Nein“, sag­te Cle­tus. „Er kennt die Zu­sam­men­hän­ge nicht.“
    „Er dach­te wohl, ich wür­de Ih­nen sa­gen, daß ich – oder bes­ser wir Exo­ten – Ih­nen so­wie­so nicht hel­fen kön­nen“, sag­te Mon­dar lang­sam. „Ich fürch­te, er dürf­te recht ha­ben. Nach­dem ich Ih­re Nach­richt er­hielt, ha­be ich einen Be­kann­ten hier im Kran­ken­haus an­ge­ru­fen. Man sag­te mir, daß Ihr Kör­per aus psy­chi­schen Grün­den je­des frem­de Or­gan ab­stößt.“
    „Das stimmt“, be­stä­tig­te Cle­tus.
    „Er sag­te mir, Sie glau­ben, daß viel­leicht ich – oder auch ir­gend­ein an­de­rer Exo­te, der mit Ih­nen ar­bei­tet – in der La­ge wä­re, ei­ne sol­che psy­chi­sche Re­ak­ti­on zu über­win­den, bis die Trans­plan­ta­ti­on ei­nes Bei­nes ge­glückt ist.“
    „Ist so was nicht mög­lich?“ Wäh­rend er dies sag­te, be­ob­ach­te­te Cle­tus den Exo­ten auf­merk­sam.
    Mon­dar schau­te vor sich hin und glät­te­te das blaue Ge­wand, das sei­ne ge­kreuz­ten Knie be­deck­te. Dann hob er den Blick und schau­te Cle­tus an.
    „Un­mög­lich ist es nicht“, sag­te er. „Nicht bei je­man­dem wie mir, der ich von Kin­des­bei­nen an in der geis­ti­gen und phy­si­schen Selbst­be­herr­schung ge­schult wur­de. Ich kann den Schmerz aus­schal­ten und selbst mein Herz still­ste­hen las­sen, wenn ich will.
    Ich könn­te, wenn ich woll­te, so­gar mei­ne Im­mun­re­ak­tio­nen un­ter­drücken – selbst bei je­ner Art psy­cho­lo­gi­scher Ab­wehr, die bei Ih­nen vor­liegt … Cle­tus, Sie ver­fü­gen über ei­ne gan­ze Men­ge na­tür­li­cher Be­ga­bung, doch Ih­nen feh­len all die Jah­re der un­aus­ge­setz­ten Übung. Selbst mit mei­ner Hil­fe wä­ren Sie nicht in der La­ge, den Ab­wehr­me­cha­nis­mus Ih­res Kör­pers zu steu­ern.“
    „Sie sind nicht der ein­zi­ge, der den Schmerz igno­rie­ren kann“, mein­te Cle­tus. „Ich kann es auch, und das wis­sen Sie ge­nau.“
    „Kön­nen Sie das wirk­lich?“ Mon­dar wirk­te in­ter­es­siert. „Na­tür­lich kön­nen Sie das, wenn ich’s mir recht über­le­ge. Da­mals beim Et­ter-Paß und auch dies­mal bei Zwei­strom, als Sie wie­der ein­mal Ihr Knie ver­letz­ten, ha­ben Sie ihr Bein über Ge­bühr stra­pa­ziert, wo­bei Sie ei­gent­lich un­er­träg­li­che Schmer­zen hät­ten ha­ben müs­sen.“
    Sei­ne Au­gen wur­den schmal, und ein nach­denk­li­cher Aus­druck trat in sein Ge­sicht. „Sa­gen Sie – be­kämp­fen Sie ei­gent­lich den Schmerz? Ich mei­ne, wol­len Sie ein­fach nicht zu­ge­ben, daß Sie Schmer­zen ha­ben? Oder igno­rie­ren Sie den Schmerz – das heißt, daß Sie sich des Schmerz­ge­fühls voll be­wußt sind, aber nicht zu­las­sen, daß der Schmerz Sie be­rührt?“
    „Ich igno­rie­re ihn“, er­wi­der­te Cle­tus. „Ich fan­ge da­mit an, daß ich mich ent­span­ne, bis ich das Ge­fühl ha­be zu schwe­ben. Schon al­lein durch die­se Ent­span­nung läßt der Schmerz deut­lich nach. Dann ar­bei­te ich wei­ter an mir und ver­su­che, den rest­li­chen Schmerz zu ver­trei­ben, bis nichts wei­ter mehr üb­rig­bleibt als ei­ne Art Druck­ge­fühl. Ich weiß ge­nau, wann es wie­der zu­nimmt oder ab­nimmt oder ob es ganz ver­schwin­det, aber es be­rei­tet mir wei­ter kei­ne Schwie­rig­kei­ten.“
    Mon­dar nick­te lang­sam. „Sehr gut. In der Tat fast un­ge­wöhn­lich gut für ein Selbst­trai­ning“, sag­te er. „Sa­gen Sie mal, kön­nen Sie Ih­re Träu­me steu­ern?“
    „Bis zu ei­nem ge­wis­sen Maß“, er­wi­der­te Cle­tus. „Ich kann mir vor dem Ein­schla­fen ei­ne geis­ti­ge Auf­ga­be stel­len und die­se im Schlaf lö­sen – manch­mal in Ge­stalt ei­nes Trau­mes. Auf die glei­che Wei­se kann ich auch im Wach­zu­stand ir­gend­wel­che Pro­ble­me lö­sen, wäh­rend ich einen Teil mei­nes Geis­tes ge­wis­ser­ma­ßen

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