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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Am­bi­tio­nen ist“, sag­te Cle­tus.
    „Und weil ich ihm zei­gen will, wie er sei­ne Am­bi­tio­nen wei­ter ver­fol­gen kann.“
    „Am­bi­tio­nen!“ sag­te sie ver­ächt­lich. „Er ist be­reits Mi­nis­ter und ei­ner der fünf Haupt­se­kre­tä­re des obers­ten Ra­tes der Ko­ali­ti­on. Es kann höchs­tens noch ein bis zwei Jah­re dau­ern, bis er einen Sitz im Rat er­ringt. Was wür­de er sonst wol­len? Nach all­dem, was er schon er­reicht hat!“
    „Ehr­geiz läßt sich nicht al­lein da­durch schü­ren, daß man mehr Öl ins Feu­er gießt“, sag­te Cle­tus. „Für einen ehr­gei­zi­gen Mann gilt das, was er be­reits be­sitzt, nichts. Was zählt ist ein­zig und al­lein das, was er noch nicht be­sitzt.“
    „Aber was ist es denn, was er noch nicht hat?“ frag­te sie ehr­lich über­rascht.
    „Al­les, was man sich nur den­ken kann“, gab Cle­tus zu be­den­ken. „Zum Bei­spiel ei­ne ver­ei­nig­te Er­de un­ter sei­ner Herr­schaft, die die Au­ßen­wel­ten, eben­falls un­ter sei­ner Füh­rung, kon­trol­liert.“
    Sie starr­te ihn un­gläu­big an. „Die Al­li­anz und die Ko­ali­ti­ton un­ter ei­nem Dach?“ frag­te sie. „Das ist un­mög­lich, und das weiß kei­ner bes­ser als Dow.“
    „Ich ha­be vor, ihm zu be­wei­sen, daß dies durch­aus mög­lich ist“, sag­te Cle­tus.
    Ein An­flug von Zor­nes­rö­te färb­te ih­re Wan­gen. „Sie ha­ben vor …“ Sie brach ab. „Sie glau­ben wohl, ich bin ei­ne När­rin, um hier zu sit­zen und mir das an­zu­hö­ren!“
    „Nein“, sag­te er ein we­nig trau­rig, „nicht mehr als je­der an­de­re. Ich ha­be le­dig­lich ge­hofft, daß Sie mir ein­mal ver­trau­en wür­den.“
    „Ih­nen ver­trau­en!“ Ur­plötz­lich, zu ih­rem ei­ge­nen Er­stau­nen, wur­de sie von blin­der Wut ge­packt. „Ich ha­be recht ge­habt, als ich Sie zum ers­ten Mal sah und Ih­nen sag­te, Sie sei­en ge­nau wie mein Va­ter. Al­le Welt glaubt, daß er aus nichts an­de­rem als Le­der und Waf­fen be­steht, und daß ihn auch nichts an­de­res in­ter­es­siert. In Wirk­lich­keit be­deu­ten ihm die­se Din­ge gar nichts. Fast je­der nimmt an, Sie sei­en kalt wie ei­ne Hun­de­schnau­ze, be­rech­nend, ein Mann oh­ne Ner­ven. Nun, ich will Ih­nen et­was sa­gen – Sie kön­nen al­le Welt zum Nar­ren hal­ten, aber nicht mei­nen Va­ter und auch Ar­vid nicht. Vor al­lem aber kön­nen Sie mich nicht an der Na­se her­um­füh­ren! Sie küm­mern sich um die Men­schen, so wie sich tra­di­ti­ons­ge­mäß mein Va­ter um sie küm­mert – um Eh­re, Mut und Wahr­heit und all die Din­ge, die wir an­geb­lich nicht mehr be­sit­zen. Das war es, was man ihm auf der Er­de ge­nom­men hat, und das ist es, was ich ihm wie­der­ge­ben will, so­bald ich ihn wie­der auf der Er­de ha­be, und wenn ich ihn mit Ge­walt dort­hin schlep­pen müß­te – weil er ge­nau­so ist wie Sie. Man muß ihn da­zu brin­gen, sich et­was mehr um sich selbst zu küm­mern und das zu er­rei­chen, was er wirk­lich er­rei­chen möch­te.“
    „Ha­ben Sie noch nie dar­an ge­dacht“, sag­te Cle­tus ru­hig, nach­dem sie ge­en­det hat­te, „daß er all die­se tra­di­tio­nel­len Din­ge bei den Dor­sai ge­fun­den ha­ben könn­te?“
    „Tra­di­ti­on? Bei den Dor­sai?“ Es ist Ver­ach­tung, die ih­rer Stim­me ei­ne un­ge­wöhn­li­che Schär­fe ver­lieh. „Ei­ne Welt vol­ler ab­ge­half­ter­ter Ex­mi­li­tärs, die ihr Le­ben bei den Klein­krie­gen an­de­rer ein­set­zen, und das für einen Sold, der kaum an das Ge­halt ei­nes Pro­gram­mie­rers her­an­reicht! Kön­nen Sie da ir­gend­ei­ne Tra­di­ti­on er­ken­nen?“
    „Ei­ne zu­künf­ti­ge Tra­di­ti­on“, sag­te Cle­tus. „Ich glau­be, Eachan kann wei­ter in die Zu­kunft schau­en als Sie, Me­lis­sa.“
    „Was küm­mert mich die Zu­kunft?“ Sie war auf­ge­sprun­gen und schau­te von oben auf ihn hin­ab. „Ich will, daß er glück­lich wird. Er denkt an je­den, nur nicht an sich selbst. Al­so muß ich mich um ihn küm­mern. Als ich ein klei­nes Mäd­chen war und mei­ne Mut­ter im Ster­ben lag, hat sie mir – mir – ans Herz ge­legt, stark zu sein und für ihn zu sor­gen. Und das will ich auch tun.“
    Sie wir­bel­te her­um und ging auf die Tür zu. „Und er al­lein ist es, um

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