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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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er sich einfach nicht mehr beherrschen konnte. „Nach den Berichten, die mir vorliegen, hätten die Guerillas Sie um ein Haar getötet! Sagt es Ihnen gar nichts, daß sie Energiewaffen statt Sportgewehre trugen? Sie wissen genau, daß die Neuländer-Guerillas stets nur Waffen tragen, die für Zivilisten zugelassen sind, so daß man sie, wenn man sie erwischt, nicht nach dem Kriegsrecht bestrafen kann. Sagt Ihnen die Tatsache gar nichts, daß drei Leute, die mit Strahlenwaffen ausgerüstet waren, versucht haben, Sie zu töten?“
    „Wer auch immer die Befehle auf Seiten der Neuländer gibt“, sagte Cletus, „wollte mich als Kommandeur der Dorsai-Truppen, ausschalten“, sagte Cletus. „Wenn die mich also nicht als Kommandeur sehen wollen, ist es am besten, wenn ich weiter kommandiere.“
    Dupleine blickte ihn müde über den Bildschirm an. „Ich warne Sie, Grahame!“ meinte er. „Wenn Traynor irgend etwas zugestoßen ist oder wenn wir ihn innerhalb der nächsten Stunden nicht finden können, dann werde ich das Notkommando der Streitkräfte der Allianz selbst übernehmen. Und das erste, was ich tun werde, wird sein, Fledermaus’ Vollmachten zu widerrufen und Sie unter Arrest zu stellen!“
    Der kleine Bildschirm am Telefon wurde dunkel, die Stimme erstarb. Cletus legte den Hörer müde auf und rieb sich die Augen. Dann wandte er sich an Marcus Dodd.
    „Also gut, Marc“, sagte er. „Wir wollen nicht mehr länger warten. Sehen wir zu, daß wir unsere Leute wieder nach Zweistrom verfrachten.“
     

 
14
     
    Cletus flog mit der ersten Welle der sechs Transportflugzeuge, die acht Meilen flußaufwärts von Zweistrom kreisten und ihre Luftlandetruppen beiderseits der beiden Flußtäler absetzten. Ein Aufklärungsflugzeug, das vor zwei Stunden in der Dunkelheit nach Monduntergang tief über dem Dschungel kreiste, hatte mit der Infrarotkamera zwei große Ansammlungen von Neuländertruppen fotografiert, die in den beiden Flußtälern fünf Meilen oberhalb der Stadt auf die Morgendämmerung warteten. Eine kleinere Reservetruppe kampierte direkt unterhalb der Mündung des Etter-Passes – doch ihre Zahl war gering, so daß die Dorsai aus dieser Richtung kaum mit einem Gegenangriff zu rechnen brauchten. Cletus beobachtete den Feuerstrahl, der aus den Düsen ihrer Sprunggürtel schoß, während sie nach unten schwebten, dann wies er den Piloten seines Transportschiffes an, den Fluß zu überfliegen und flußabwärts auf Kurs zu gehen.
    Eine Viertelmeile unterhalb der Stadt machte der Fluß eine Rechtsbiegung, und genau hinter dieser Biegung meldeten sich die M5 zum ersten Mal. Das Transportschiff kam herunter und schwebte über dem Wasser, während der Turm eines der gewaltigen Fahrzeuge schwarz aus dem dunklen Wasser ragte.
    Cletus ließ sich an einem Hubseil zum Turm hinunter, die Turmluke ging auf, und Wefer kam heraus. Sie standen nebeneinander auf dem leicht abschüssigen, feuchten Metallgehäuse unterhalb des Turms.
    „Da wären wir also“, sagte Wefer. „Zu dritt, genau, wie es der Doktor verordnet hat.“ Sein freundliches, kampflustiges Gesicht unter dem schwarzen Haar war von Erregung gerötet. „Was haben wir zu tun?“
    „Die Truppen der Neuländer – und zwar ihre regulären Truppen“, sagte Cletus, „sind in den beiden Flußtälern einige Meilen oberhalb der Stadt zusammengezogen. Sie werden durch die beiden Täler marschieren und durch das Flachland unter den Steilufern in die Stadt eindringen. Aber ich glaube nicht, daß sie versuchen werden, sich von dieser flußabwärts liegenden Seite der Stadt zu nähern. Sie werden also operieren können, ohne gesehen zu werden.“
    „Sicher, sicher“, sagte Wefer und schnüffelte wie ein Jagdhund in die kühle Morgenluft. „Aber was haben Sie mit uns vor?“
    „Können Sie das Flußbett umpflügen, und zwar dicht unterhalb der Stadt, so daß der Wasserpegel innerhalb und oberhalb der Stadt ansteigt?“
    „In diesem armseligen Wässerchen?“ erwiderte Wefer. „Überhaupt kein Problem. Wir werden einfach an irgendeinem Punkt einen Wall unter Wasser errichten, wo die Ufer an beiden Seiten direkt zum Wasser abfallen. Das Wasser muß so hoch steigen, daß es über die Ufer tritt. Wie hoch soll der Damm sein? Wie weit soll der Wasserspiegel steigen?“
    „Die Wassertiefe soll eine Meile oberhalb der Stadt sechs Fuß betragen“, sagte Cletus.
    Wefer runzelte erstmals die Stirn. „Sechs Fuß? Ein ganzer Faden? Da wird ja auch die Stadt überschwemmt.

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