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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Marc.
    „Gleich dort drüben“, erwiderte Marc und führte ihn durch das Zimmer zu einem horizontalen Bildschirmtisch, unter dem ein Projektor befestigt war. Auf dem Bildschirm war eine Karte des Gebietes rund um den Etter-Paß zu sehen. Am Tisch angekommen, legte Cletus den Finger auf die markierte Stelle bei Zweistrom, wo sich der Milchfluß und der Blaue Fluß vereinigten.
    „Bis morgen bei Tagesanbruch“, sagte er zu Marc, „wird der Kommandant der Neuländer, wer auch immer es sein mag, in der Lage sein wollen, unsere Truppen in der Stadt anzugreifen. Das heißt“, Cletus zeichnete mit dem Finger hufeisenartige Linien, deren offene Enden flußabwärts in Richtung der beiden Flußtäler direkt oberhalb der Stadt zeigten, „unsere Leute müssen bereit sein, als Luftlandetruppen zu operieren – schließlich haben sie ihre entsprechende Ausbildung gerade abgeschlossen –, und zwar direkt flußaufwärts von diesen beiden Positionen, die einigermaßen sicher sind, da die Neuländer ihre Aufmerksamkeit allesamt flußabwärts richten dürften. Wenn ich gut unterrichtet bin, verfügen die Neuländer ebensowenig über eine schlagkräftige Artillerie wie wir. Stimmt das?“
    „Stimmt genau, Sir“, sagte Marc. „Kultis ist eine jener Welten, wo ein ungeschriebenes Übereinkommen mit der Koalition existiert, unsere Verbündeten oder unsere Truppen, die zusammen mit unseren Verbündeten stationiert sind, nur mit tragbaren Waffen zu beliefern. Soweit uns bekannt ist, hat sich die Gegenseite an diese Vereinbarung gehalten, zumindest was die Neuländer betrifft. In der Tat brauchen sie ebenso wie wir nichts weiter als Handfeuerwaffen, da bisher alle Kämpfe nur mit Hilfe einheimischer Guerillas ausgetragen wurden. Wahrscheinlich tragen ihre Leute kugelsichere Westen, Strahlenwaffen und Abschußgeräte für Raketen und Brandbomben …“
    Die beiden legten die möglichen zukünftigen Positionen der Neuländer-Truppen fest, besonders die Stellungen derjenigen, die mit Abschußgeräten und Spezialwaffen ausgerüstet waren. Während sie noch am Überlegen waren, wurden sie häufig von dem endlosen Strom von Befehlen unterbrochen, der vom und zum Feldhauptquartier floß.
    Es war mehrere Stunden nach Sonnenuntergang, als einer der Jungoffiziere Cletus vorsichtig auf den Ellenbogen tippte und ihm den Hörer entgegenhielt.
    „Da ist wieder Oberst Dupleine, Sir“, sagte der Offizier.
    Cletus nahm den Hörer und betrachtete das Gesicht des Obersts auf dem Bildschirm. Dupleine sah ziemlich verstört und hohlwangig aus.
    „Nun, Oberst?“ fragte Cletus.
    „Grahame …“ setzte Dupleine ziemlich barsch an, dann brach er ab. „Ist jemand bei Ihnen?“
    „Oberst Dodds von den Dorsai“, erwiderte Cletus.
    „Könnte ich Sie … privat sprechen?“ fragte Dupleine, während seine Augen den Rand des Bildschirms absuchten, als ob er Marc finden wollte, der außerhalb des Aufnahmebereichs des Sensors stand. Marc zog die Brauen hoch und machte Anstalten, sich abzuwenden. Cletus aber streckte die Hand aus, um ihn daran zu hindern.
    „Einen Augenblick“, sagte er. Dann drehte er sich um und sprach direkt ins Telefon. „Ich habe Oberst Dodds gebeten zu bleiben. Ich fürchte, ich brauche einen Zeugen für das, was Sie mir mitzuteilen haben, Oberst.“
    Dupleine machte ein langes Gesicht. „Nun gut“, sagte er, „vielleicht hat es sich sowieso bereits herumgesprochen. Grahame … wir können General Traynor nicht finden.“
    Cletus ließ einen Augenblick verstreichen, bevor er antwortete. „Ja und?“ sagte er dann.
    „Begreifen Sie denn nicht?“ Dupleine hatte offensichtlich mit sich zu kämpfen, um nicht laut zu werden, fuhr aber dann in einem normalen Tonfall fort: „Die Neuländer haben nicht nur Guerillas, sondern reguläre Truppen in das Land eingeschleust. Sie greifen Zweistrom an – und ausgerechnet jetzt ist der General ab … nicht verfügbar. Grahame, dies ist ein Notfall! Sie werden einsehen, daß Sie die Dorsaitruppen hier nicht abziehen können und daß Sie zu einer Besprechung zu mir kommen müssen.“
    „Ich fürchte, nein“, erwiderte Cletus. „Es ist Freitagabend. General Traynor ist wahrscheinlich zum Wochenende weggefahren und hat einfach vergessen, Bescheid zu sagen. Ich habe mich an seine ursprünglichen Befehle zu halten, und mir bleibt keine andere Wahl, als über die Dorsai nach Belieben zu verfügen.“
    „Sie glauben doch selbst nicht, daß er so etwas tun würde …“ Dupleine brach ab, weil

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