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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Welle werden sie wahrscheinlich aus der Luft angreifen. Ich kann mir nicht erklären, warum die Neuländer bis jetzt keine Luftschiffe gestartet haben.“
    „Ein weiterer Beweis für zu kompliziertes Denken“, sagte Cletus. Marc schaute ihn fragend an, und Cletus fuhr mit seiner Erklärung fort. „Ich habe Eachan bereits gestern Abend gesagt, daß zuviel Schlauheit oft zu Mißverständnissen führt. Die Neuländer wissen, daß die Allianz die Exoten mit viel mehr und bedeutend besseren Kampfmaschinen beliefert hat, als dies die Koalition bei ihnen getan hat. Also haben sie automatisch die falsche Schlußfolgerung gezogen. Sie glauben, daß unsere Luftwaffe nur scheinbar mangelhaft ist – daß wir gewissermaßen einen Köder ausgelegt haben, damit sie ihre Schiffe starten und wir sie einfach abschießen können. Sie wissen auch, daß nur die Dorsai als Luftlandetruppen ausgebildet sind und mutmaßen, daß deshalb auch nur die Dorsai gegen sie ins Feld geführt werden. Sie wissen, daß sie uns am Boden im Verhältnis zwei oder sogar drei zu eins überlegen sind, ein Umstand, der sie mit Selbstzufriedenheit erfüllt.“
    Inzwischen war die dritte Welle eingetroffen und über dem Dschungel abgesprungen. Doch kein Neuländer-Schiff ließ sich blicken, um den Ansprung abzuwehren, ein Zeichen dafür, daß Cletus die Lage richtig eingeschätzt hatte. So war es auch bei der vierten und letzten Welle. Nachdem alle vier Wellen der Dorsai-Truppen gelandet waren, wurde Cletus’ Schlachtplan allmählich spürbar. Er hatte seine Dorsai im Dschungel auf dem Kamm der Steilufer beider Flüsse oberhalb jener Stelle abgesetzt, wo die Neuländer ihre Truppen zusammengezogen hatten. Jetzt begannen die Dorsai auszuschwärmen und sich in lockeren Gefechtslinien hinter den Neuländer-Truppen zu formieren. Die Neuländer nahmen den Kampf an, doch sie zogen sich ständig zurück, wobei sich ihre Truppen durch die Flußtäler auf die Stadt zubewegten. Sie schienen nicht geneigt, Front zu machen und zu kämpfen, und auch das Feuer in ihrem Rücken schien sie weder zu verwirren noch in Panik zu versetzen. Cletus und Marc saßen in ihrem Flugzeug, das über dem Boden kreiste und hielten mit ihren Bodentruppen über Sichtlinienstrahlen akustischen Kontakt.
    „Die lassen sich so gut wie gar nicht aufhalten“, sagte Marc, den Mund zu einem dünnen Strich zusammengepreßt, während er die Szene am Boden über die Aufklärungsschirme verfolgte, die vor ihm aufgebaut waren.
    „Das kommt noch“, erwiderte Cletus.
    Er war damit beschäftigt, die Kampfhandlungen auf dem Bildschirm zu verfolgen, während er den einzelnen kleinen Dorsai-Einheiten laufend Befehle erteilte.
    Marc wurde schweigsam und wandte sich wieder den Bildschirmen zu, um zu beobachten, wie sich die Situation auf Cletus’ Befehle hin veränderte. Die beiden Hauptteile der Neuländer-Truppen sahen aus wie große, fette Raupen, die durch die beiden Flußtäler krochen und dem gleichen Punkt wie die beiden Flüsse zustrebten, wo sich die Stadt Zweistrom befand. Von hinten aber, landeinwärts von den Flüssen, griffen die Dorsai-Truppen diese beiden Raupen von hinten wie eine Schar von Ameisen an. Dies war natürlich mit bloßem Auge unter der dicken Urwalddecke nicht zu erkennen, doch die Instrumente und Cletus’ Lokalisierung machten die Ereignisse deutlich. Unter diesem Druck und dem dauernden Beschuß zogen sich die hinteren Enden dieser „Raupen“ allmählich auf ihre Frontlinie zurück, wobei sie immer wieder von den „Ameisen“ bedrängt wurden, ließen sich aber bei ihrem Vordringen nicht weiter stören.
    In der Zwischenzeit ließ Cletus seine Dorsai-Truppen immer weiter entlang der Binnenlandseite der einzelnen feindlichen Truppenverbände vordringen, bis sie mit den Feindverbänden, die sie ständig verfolgten, fast auf gleicher Höhe standen. Gelegentlich stießen sie hier und da auch in die Linien der Neuländer vor. Sobald es jedoch brenzlig wurde, zogen sich die Neuländer über die Steilufer zurück und versuchten, die Dorsai über diesen natürlichen Schutzwall abzudrängen. Aber nicht nur das. Ihre Einheiten, die stetig weiter vordrangen, tauchten hinter den Steilufern unter und benutzten diesen als Schutzwall, so daß mehr als achtzig Prozent der feindlichen Kräfte außerhalb der Reichweite der Dorsai-Waffen blieben.
    Cletus unterbrach abrupt seine Arbeit an den Bildschirmen und wandte sich Marc zu.
    „Sie sind keine zwei Meilen von der oberen Stadtgrenze

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