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Die Soldaten

Die Soldaten

Titel: Die Soldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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fröhlich und wollte weitermachen. Fenna und Gyffs beratschlagten darüber, Teppel draußen zu lassen. Um Nelat machten sie sich Sorgen, denn der war unabdingbar für den speziellen Spielzug, den sie außerhalb der Festung einstudiert hatten. Sie entschieden sich dafür, sowohl Teppel als auch Nelat in der kommenden Runde aussetzen zu lassen, um die beiden in der eventuellen dritten Entscheidungsrunde wieder zur Verfügung zu haben. »Zwölf gegen zwölf ergibt doch von oben ein ansprechend harmonisches Bild«, sagte Gyffs lächelnd.
    Fenna ergriff die Gelegenheit, mit der gegnerischen Korporälin einen festen Händedruck auszutauschen. »Nichts für ungut«, sagte er, »ich möchte nicht, dass der Eindruck von Feindseligkeit entsteht. Wir gehören alle zu Carlyr.« »Das bezweifelt niemand«, nickte die Korporälin kühl. Sie war schon weitergegangen, als sie sich noch einmal umwandte und hinzufügte: »Ihr habt uns überrumpelt, aber das wird uns nicht noch einmal passieren. Die nächsten beiden Runden gehen an uns.«
    »Das bezweifeln nur ganz wenige«, entgegnete Fenna mit einem Lächeln.
    Er scheuchte seine aufgeregten, vom Erfolg noch ganz berauschten Männer zusammen. »Bis hierhin habt ihr gute Arbeit geleistet. Aber sie haben unsere drei Angreifer nur ziehen lassen, weil sie gedacht haben, ihre vier Verteidiger reichen aus, um Resea, Deleven und Garsid zu stoppen. Diesen Fehler werden sie nicht noch einmal machen. MerDilli, ich möchte, dass du diesmal mit nach vorne gehst, um unsere Angreifer zu unterstützen. Ekhanner und Emara, ihr beiden auch. Wir werden mit sechs Mann angreifen anstatt mit zweien. Wer die Flagge erbeutet, wird von den anderen geschützt. Ansonsten weiter so wie bisher.«
    »Unsere Verteidigung ist zu schwach«, wagte von den Holtzenauen zu bemerken. »Jetzt fehlt auch noch Teppel.«
    »Das macht nichts«, half Gyffs Fenna aus. »Unsere Verteidigung ist eigentlich nur ein Hinhaltemanöver. Ihr habt ja gesehen, dass wir ihnen unsere Flagge wieder abnehmen können, wenn sie unseren Angreifern mit ihr entgegenkommen. Du brauchst also nicht auf Leben und Tod zu kämpfen, Kertz. Es gibt Schlimmeres als den vorübergehenden Verlust unserer Flagge.«
    »Aber jetzt, wo Tadao nicht mehr dabei ist, können wir unseren … Trick nicht ausführen«, gab Jonis mit besorgtem Gesichtsausdruck zu bedenken.
    »Vielleicht schaffen wir es auch ohne den Trick«, antwortete Fenna. »Wenn nicht, ist Nelat in der dritten Runde wieder mit dabei. Los jetzt! Aufstellung wie eben angeordnet.«
    Auch Gollbergs Leute stellten sich nun anders auf. Sieben blieben hinten bei der Flagge. Drei bildeten eine Art Mittelfeld. Vier stellten sich vorne in den Angriff.
    Von oben meldete sich Oberst Jenko zu Wort. »Es steht eins zu null für die Dritte Kompanie. Wer hätte das gedacht? Tadellose Arbeit, Leutnants Fenna und Gyffs! Die zweite Runde verspricht noch spannender zu werden als die erste. Also gebt euer Bestes, Soldaten Carlyrs!«
    Der Gong schepperte. Er war nur ein kleiner Kläffer im Vergleich zu einem Tempelgong der Afr-Priester, aber unten auf dem Kampffeld explodierte alles. Deleven, Garsid, Resea und MerDilli stürmten vor, von Emara und Ekhanner mit einem kleinen Sicherheitsabstand flankiert. Aber diesmal gab es kein Durchkommen. Die vier Angreifer der Gegenseite stürzten sich auf Deleven, Garsid, Resea und MerDilli, und plötzlich waren nur noch Emara und Ekhanner frei. Die beiden schauten sich bang an.
    »Durchbrechen, los, los, los!«, rief Fenna ihnen von der Seitenlinie aus zu. Sie liefen an der großen Keilerei in der Mitte des Feldes vorbei, standen aber plötzlich drei weiteren Soldaten der Ersten gegenüber.
    Jetzt zeigte sich, wie flexibel die Kavalleristen waren. Der gegnerische Angriff war vorerst gestoppt worden, also lösten sich vier der sieben Verteidiger von der Flagge und begannen ihrerseits einen Angriff. Emara und Ekhanner rannten noch ein wenig wie Hühner durch die Gegend, bevor auch sie von je einem Mittelfeldkavalleristen abgefangen und zu Boden gerungen wurden. Der übrige dritte Mittelfeldkavallerist stürzte sich in die zentrale Prügelei, um dort auszuhelfen.
    Gyffs raufte sich die Haare. Hinten an der eigenen Flagge ballten sich Behnk, Kindem, Kertz, Jonis, von den Holtzenauen und Stodaert wie furchtsame Kinderchen zusammen, um den Angriff der Gegner abzublocken.
    Fenna folgte einer plötzlichen Eingebung, als er rief: »Kertz und Kindem in den Angriff, los, macht schon!«
    Das

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