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Die Soldaten

Die Soldaten

Titel: Die Soldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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und Teppel wieder rein.«
    »Was ist mit Garsid und Deleven? Die beiden hat’s übel erwischt.«
    »Willst du ihnen sagen, dass sie draußen bleiben sollen? Ich nicht. Komm, hilf mir, alle zu versammeln.«
    Es gab eine Pause, in der alle trinken und sich die Blutergüsse und Schürfwunden versorgen konnten.
    Fenna sprach zur Kompanie.
    »Na, macht es Freude? Das ist ein kleiner Vorgeschmack darauf, was uns im Feindesland erwartet. Nur dass man uns dort töten will und nicht einfach nur unsere Flagge erbeuten. Also, Leute, es sieht nicht gut aus. Wir haben das Ganze wohl doch ein wenig zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Wir dachten, wir können sie mit unserem Einsatzwillen überraschen. Aber rein körperlich können sie uns jederzeit an die Wand drücken. Wir haben jetzt nur noch eine einzige Chance. Unseren Trick. Das Deleven-Nelat-Manöver. Seid ihr bereit dazu, Deleven und Nelat?«
    Die beiden nickten und sagten: »Jawohl, Leutnant.«
    »Gut. Wir ändern unsere Verteidigung. Kertz, ich möchte, dass du ganz ohne Augengläser agierst. Das bekommen wir hin, indem wir zwei Verteidigungsgruppen basteln. Eine besteht aus Emara, Behnk und Teppel und steht etwa zehn Schritte vor unserer Flagge. Die zweite Gruppe bist du ganz alleine, Kertz. Du stehst ganz hinten und bewachst direkt die Flagge. Das bedeutet: Jeder, der auf dich zukommt, ist dein Gegner. Du kannst also nicht aus Versehen den Falschen angreifen.«
    »Kein Problem«, grinste Kertz schief.
    »Gut. Den Angriff machen wir wie gehabt mit Deleven, Resea und Garsid – aber nur, um die Gegner auf eine falsche Fährte zu locken. Kernstück unserer Taktik sind diesmal Deleven und Nelat. Nelat, du schleichst dich im Schatten der Angreifer ein Stück weit nach vorne. MerDilli, du bist Nelats Leibwächter. Er darf auf keinen Fall behindert werden, auch von ihren zurückkehrenden Angreifern nicht. Tadao ist unsere Hauptfigur. Ekhanner, Kindem und Stodaert – ihr drei bildet das Mittelfeld. Ihr helft Nelat zurückzukommen, haltet seine Verfolger auf und kümmert euch auch um die gegnerischen Angreifer, falls die unsere Flagge erbeutet haben und zurückwollen. Haltet sie auf, bis Garsid, Resea und Deleven euch helfen können, ihnen die Flagge wieder abzunehmen. Alles verstanden, Leute? Dies ist die letzte und alles entscheidende Runde. Ihr braucht keine Kräfte aufzusparen für irgendetwas. Morgen machen wir, denke ich, ohnehin einen übungsfreien Tag, damit ihr eure Knochen wieder sortieren könnt. Gyffs?«
    »Denkt an die Wette, die euer Leutnant mit dem Hauptmann laufen hat. Es geht um die Ehre unserer Kompanie. Wenn wir die Erste heute schlagen, wird sich auf absehbare Zeit niemand in der Festung mehr despektierlich über uns äußern können. Ich will, dass ihr alles gebt.«
    »Jawohl, Leutnant!«, scholl es aus mindestens acht Kehlen.
    »Ach, und noch etwas«, fügte Gyffs hinzu. »Wir haben zwei Mann eingebüßt, aber zwei wieder reingeholt, sind also immer noch zu zwölft. Die Erste Kompanie hat jetzt aber nur noch elf Mann. Wir haben einen Vorteil. Nutzt ihn!«
    Nochmal »Jawohl, Leutnant!«, diesmal von allen.
    Die Soldaten nahmen ihre Feldpositionen ein. Tadao Nelat war ganz käsebleiche Tapferkeit. Garsid bebte vor verhaltenem Zorn. Er wollte sich für das Verprügeltwerden rächen. Solange alles im Rahmen blieb, konnte das Fenna nur recht sein, aber der Leutnant machte sich darauf gefasst, einschreiten zu müssen, falls Garsid zu weit ging. Deleven dagegen wirkte sehr konzentriert. Er wusste, was jetzt alles von ihm abhing. Kertz blinzelte die blaue Flagge an, berührte sie, hielt sich an ihr fest, orientierte sich hilflos im Raum. Gyffs persönlich hatte sich seiner verbeulten Augengläserfassung angenommen. Resea verbeugte sich wieder in Richtung der Dachtribüne. Er vermisste die hübsche Schwarzhaarige.
    Die Korporälin der Ersten Kompanie teilte ihre elf Soldaten folgendermaßen auf: Vier bewachten die Flagge, vier gingen zum Angriff an die Feldmitte vor und drei blieben dazwischen, als bewegliche Ausputzer für sowohl vorne als auch hinten.
    Oberst Jenko erhob sich. »Nun beginnt die letzte und alles entscheidende Runde. Die Erste Kompanie mit elf Streitern gegen die Dritte Kompanie mit noch zwölf Mann. Möge die bessere Mannschaft den Sieg davontragen und sich eine Sonderration Prickelwein aus Hessely verdienen!«
    Die Kämpfer auf dem Feld schauten verblüfft hoch und jubelten über den frisch ausgelobten Preis.
    Jetzt erhob sich auch der

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