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Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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Schlosser kommt.«
    Ihr Blick wanderte zum Flur, ein deutliches Zeichen für Dorie, dass sie entlassen war.
    »Na gut.« Dorie hatte den Wink verstanden. »Ich lass dich mal ein bisschen zur Ruhe kommen. Und ich sage Ellis, dass sie Mr Culpepper nach den Schlössern fragen soll.«
    »Danke«, Madison lächelte Dorie kurz an. »Dafür wäre ich dir wirklich dankbar.« Sie nahm ihre Prada-Tasche, holte einen dicken weißen Umschlag hervor und reichte ihn Dorie. »Meine Miete«, sagte sie. »Ich bin mal davon ausgegangen, dass deine Freundinnen keinen Scheck haben wollen.«
    Dorie lief rot an. »Also, ähm, darüber hatten wir noch gar nicht gesprochen …«
    Madison wollte die Tür hinter ihr schließen.
    »Ach«, machte Dorie und steckte den Kopf noch einmal ins Zimmer. »Hätte ich fast vergessen. Wir kochen immer abwechselnd, heute Abend bin ich dran. Es gibt nichts Besonderes, nur Brathühnchen mit Caesar’s Salad. Aber wir würden uns freuen, wenn du dazukommen würdest. Normalerweise essen wir zwischen sieben und acht.«
    »Das ist wirklich nett, aber ich glaube, ich verzichte lieber. Das Clubsandwich, das ich heute Nachmittag gegessen habe, wird wohl bis morgen früh vorhalten.«
    »Na gut … Wenn du es dir noch anders überlegst oder auch nur ein Glas Wein mit uns trinken willst«, sagte Dorie und trat auf die Treppe, »dann komm einfach runter.«
    »Mach ich.« Madison schloss die Tür, und Dorie hörte, wie der Sperrriegel vorgeschoben wurde.

    Julia und Ellis saßen auf dem Sofa im Wohnzimmer, als Dorie nach unten kam.
    »Und?«, fragte Ellis voller Erwartung. »Gefällt ihr das Zimmer?«
    »Noch wichtiger: Hat sie die Miete bar bezahlt?«, wollte Julia wissen.
    Dorie setzte sich auf einen der verschlissenen Chintz-Sessel am Kamin. »Das Zimmer gefällt ihr, soweit ich das beurteilen kann. Madison ist einfach, na ja … zurückhaltend, könnte man wohl sagen.« Sie hielt den Umschlag mit den Scheinen hoch. »Und ja, sie hat mir die Miete gegeben. In bar.« Vorwurfsvoll sah sie Julia an. »Sie meinte, ihr würdet wohl keinen Scheck von ihr nehmen.«
    »Nur Bares ist Wahres«, sagte Julia leichthin. »Kommt sie zum Essen runter?« Sie reckte den Hals in Richtung Treppe, so als würde Madison jeden Moment dort erscheinen.
    »Ich glaube nicht. Sie meinte, sie wäre ganz schön müde. Und sie ist erst heute angekommen.«
    »Sie hat ein Kennzeichen von New Jersey an ihrem Volvo«, berichtete Julia. »Und ich glaube, dass du recht hattest, Dorie: Sie hat Geld. Das ist kein billiger Wagen. Dieser XC70 kostet um die siebenundvierzigtausend Dollar, und zwar in der Grundversion. Ihrer hat zig Extras und ein eingebautes Navi.«
    »Woher weißt du auf einmal so viel über Autos?«, fragte Ellis. »Du hast doch schon seit Jahren keins mehr, oder?«
    »Ah, Booker ist total der Autofreak geworden«, sagte Julia. »Auf den Wagen da ist er schon seit Monaten scharf.«
    Dorie hatte den Umschlag geöffnet und zählte leise das Geld. »Mädels«, sagte sie und schaute von Julia zu Ellis. »Das hier sind dreitausend Dollar. Alles in Fünfzigern.«
    Ellis spähte über Dories Schulter auf die Banknoten. »Hast du nicht gesagt, sie wollte die Hälfte im Voraus und die andere Hälfte am Ende des Monats zahlen?«
    »Lass mal sehen!«, sagte Julia und streckte die Hand aus. Sie fächerte die Geldscheine auf ihren nackten braunen Beinen aus. »Mein lieber Schwan«, sagte sie. »Dorie hat recht. Das sind alles druckfrische Scheine. Was sagt euch das?«
    »Dass sie auf dem Weg hierher eine Bank überfallen hat?«, schlug Ellis vor und kicherte über ihren eigenen Witz.
    »Sie hat mich gefragt, ob wir ein neues Schloss an der Tür zur Feuertreppe anbringen lassen könnten. Und ihr den Schlüssel für ihre Zimmertür besorgen«, berichtete Dorie. »Und sie will einen Schlüssel für die Haustür. Sie meinte, sie würde dafür zahlen, wenn wir einen Schlosser kommen lassen. Vielleicht ist das zusätzliche Geld dafür.«
    »Was soll der Scheiß?«, Julia war erbost. »Meint sie etwa, wir wären Diebe, oder was?«
    »Sie hat gesagt, sie hätte immer in der Stadt gelebt, sie könnte nur schlafen, wenn alle Türen abgeschlossen sind«, erklärte Dorie. Sie schaute Ellis an. »Könntest du vielleicht Mr Culpepper fragen, ob es in Ordnung ist, wenn wir Schlösser anbringen lassen? Solange wir selbst dafür zahlen?«
    »Kann ich machen«, sagte Ellis. »Aber ich möchte ihm nicht so gerne verraten, dass wir das Zimmer im zweiten Stock

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