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Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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Möglichkeit, gegen diesen Matt zu bestehen, nämlich wenn du es irgendwie schaffst, dir einen Penis wachsen zu lassen.«
    Dorie musste kichern. Ellis ebenfalls. Kurz darauf lachten die drei so heftig, dass ihnen die Tränen übers Gesicht liefen. Sie lachten, bis sie weinten, und dann lachten sie weiter, und auf dem Tisch standen leere Weingläser neben Popcorn und zerknüllten Papiertaschentüchern.
    »Psst, Leute«, sagte Dorie und wies nach oben unter die Decke. »Wir wecken noch Madison auf.«
    »Und, was macht sie dann?«, sagte Julia. »Ruft sie die Polizei?«
    »Es tut mir so leid, Dorie«, meinte Ellis dann. »Eigentlich ist es ja gar nicht lustig.«
    »Es ist eine beschissene Tragödie«, stimmte Julia ihr zu, und der Pinot schoss ihr aus der Nase.
    Da mussten sie alle aufs Neue loswiehern – Lachsalven mit Grüßen aus der Hölle.
    Bis Dorie ihre grünen Augen weit aufriss. »O nein!«, sagte sie und schnappte nach Luft.
    »Was ist?«, fragte Julia.
    »Ich glaube«, sagte Dorie zögernd, »ich glaube, ich hab mir gerade in die Hose gemacht.«
    Was bei Ellis einen erneuten Lachkrampf auslöste. »Leute, erinnert ihr euch noch an Patti Shaffhausen aus der zweiten Klasse? Aus Miss Ratermans Klasse? Die machte sich doch so gut wie jeden zweiten Tag in die Hose. Und weil ich hinter ihr saß, befahl Miss Raterman mir immer, mit Patti auf die Toilette zu gehen und ihr beim Saubermachen zu helfen. Wisst ihr noch, dass wir sie immer Pipi-Patti genannt haben?«
    »Du liebe Güte«, sagte Dorie. »Pipi-Patti Shaffhausen! Ihr werdet es nicht glauben, aber Patti Shaffhausen ist meine Zahnärztin! Sie wohnt mit ihrem Mann in derselben Straße in Ardsley Park wie Willa. Und er ist Urologe.«
    »Hör auf!«, kreischte Julia. »Hör auf, oder ich mach mir auch in die Hose!«
    »Leute«, sagte Dorie. »Das liegt nicht nur am Lachen. Ich pinkel mir so gut wie jeden Tag in die Hose, wenn auch immer nur ein bisschen. Ich bin schwanger.«

16
    »Das ist nicht witzig, Dorie«, sagte Julia.
    »Aber es stimmt.«
    Ellis und Julia nutzten beide den Moment, um einen großen Schluck Wein zu trinken.
    »Ob das wohl gerade ein bedeutungsschwangerer Moment ist?«, witzelte Dorie mit schiefem Grinsen.
    »Wann?«, fragte Ellis. »Ich meine, wann ist es so weit?«
    »Ich bin im dritten Monat. Irgendwann Mitte Februar ist es so weit. Ich hoffe ja auf den Valentinstag.« Dorie schaute Julia an, und ihre grünen Augen blitzten. »Und bevor du fragst, ja, ich habe tatsächlich vor, das Kind zu behalten. Ich weiß nicht, wie es sonst so mit meinem Leben weitergehen soll, aber das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich dieses Kind bekommen werde.«
    Julia fuhr auf: »Ich habe doch nicht gesagt …«
    »Gut«, unterbrach Dorie sie mit ungewöhnlich fester Stimme. »Ich weiß, dass du nicht mehr zur Kirche gehst, Julia, aber ich schon. Ich gehöre nicht zu diesen verrückten bombenwerfenden Abtreibungsgegnern, aber ich persönlich halte nichts von Abtreibung. Ende der Diskussion!«
    »Ich fasse es nicht, dass du immer noch diesen ganzen katholischen Voodoo mitmachst«, murmelte Julia.
    »Doch, tue ich«, rief Dorie. »Na ja, das meiste jedenfalls. Die Sache mit der Scheidung muss ich wohl irgendwie überstehen.«
    Ellis schlang die Arme um sie. »Du lieber Himmel! Ein Baby! Das ist ja der Wahnsinn! Ich kann es gar nicht fassen. Wir bekommen ein Baby, Leute!« Sie schaute über Dories Kopf zu Julia, die sich mit verschränkten Armen auf dem Stuhl zurücklehnte. »Sie ist schwanger! Ich wette, das hast du nicht gewusst, Hellseherin Julia.«
    »Nein«, stimmte diese zu. »Das habe ich absolut nicht kommen sehen.«
    »Ich kann kaum glauben, dass dir das nicht aufgefallen ist, Julia«, sagte Dorie. »Ich laufe alle fünf Minuten aufs Klo, so kommt es mir jedenfalls vor, und stopfe mir unablässig irgendwas in den Mund. Ich bin ständig so müde, dass ich mich kaum auf den Beinen halten kann.«
    »Aber du hast mit uns Wein getrunken.« Julia klang vorwurfsvoll.
    »Nichts da«, lachte Dorie. »Ihr wart nur so beschäftigt damit, euch zu betrinken, dass es euch gar nicht aufgefallen ist, dass ich mein Glas in die Spüle geschüttet habe. Seit dem positiven Test im Juni habe ich keinen Alkohol mehr angerührt.«
    »Was hält Stephen denn davon?«, fragte Julia.
    Dorie blickte hinunter auf ihren Bauch. Sie antwortete mit leiser Stimme: »Er weiß es noch nicht. Ihr seid die Ersten, die es erfahren.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Ellis. »Im Juni hast

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