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Die Sonnenmacher

Die Sonnenmacher

Titel: Die Sonnenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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Wolndur. »Ich beschloß, sie mir alle anzusehen. Und er lag hier ohnmächtig auf dem Boden. Ich holte Melris, und wir schafften ein Bett und Decken herbei.«
    Darzek warf den beiden einen anerkennenden Blick zu und fragte: »Ist ein Arzt hier gewesen?«
    »Ja, ein Freund von mir. Er versprach, den Fall nicht zu melden. Er meinte, es sei nichts mehr zu tun. Ich war mir sicher, daß Sie Vezpro nicht verlassen hatten, wußte aber nicht, wo ich Sie finden könnte.«
    »Ich hätte es auch nicht besser machen können«, sagte Darzek. »Haben Sie versucht, mit ihm zu sprechen?«
    »Wir haben nur versucht, ihm etwas zu essen zu geben, es ihm bequem zu machen. Wir hatten Angst, er könnte verschwinden.«
    »Er sieht jetzt etwas besser aus«, sagte Melris. »Ich glaube, er hat lange nichts gegessen. Irgend etwas ließ ihm keine Ruhe. Ihn interessierte nicht einmal das Essen.«
    »Und trotzdem wollte er niemandem etwas sagen«, meinte Darzek nachdenklich.
    »Wir wissen ja gar nicht, ob er überhaupt sprechen kann«, entgegnete Melris.
    Darzek überlegte. »Das stimmt. Er hat nie etwas gesagt, als ich ihn sah. Wir müssen es herausfinden. Es wäre eine große Hilfe, wenn er reden könnte, sagen könnte, was ihm zugestoßen ist. Vielleicht hat es nichts mit Vezpro zu tun.«
    »Aber er ist doch überall dort aufgetaucht, wohin nukleares Material geliefert werden ist«, sagte Melris.
    »Wir müssen versuchen, ihm Fragen zu stellen«, antwortete Darzek. Er ließ sich neben Melris auf die Knie. Sie warteten. Nach einiger Zeit bewegte sich Qwasrolk unter der Decke, drehte sich um und starrte sie aus seinem schrecklichen Gesicht an.
    Melris beugte sich lächelnd über ihn. »Wie fühlen Sie sich? Haben Sie Hunger?«
    Sie bot ihm eine Nährpille an, aber er regte sich nicht. Der lippenlose Mund öffnete sich nicht, die Zähne blieben zusammengebissen. Melris sagte sehr nervös: »Qwasrolk, können Sie uns sagen, was mit Ihnen geschehen ist?«
    Endlich brachte er ein Wort heraus. Er wiederholte es zweimal, und Darzek konnte es dann verstehen. Er sagte: »Fehler.«
    »Wo?« fragte Melris.
    Darzek verstand schließlich. Es hieß ›Plan‹ oder ›im Plan‹. Plötzlich begriff er. Qwasrolk hatte ein Experiment durchgeführt, und es war schiefgegangen, und er versuchte noch immer herauszufinden, warum. Deshalb die Zeichnungen, die hingekritzelten Berechnungen, die Darzek in dem Gebüsch entdeckt hatte.
    »Ist das auf Nifron D geschehen?« fragte Darzek plötzlich.
    Die lidlosen Augen sahen ihn an. »Fehler – Plan – Nifron D.« Er war jetzt leichter zu verstehen.
    Dann überstürzten sich die Worte, und Qwasrolk versuchte, sich aufzurichten. »Immer noch Fehler in Plan.« Er mußte es zweimal wiederholen, bis sie verstanden hatten.
    Dann sagte Darzek: »Wieder ein Experiment mit einem Fehler? Wo soll es stattfinden?«
    »Hier.«
    »Hier auf Vezpro?«
    »Ja.«
    »Können Sie uns zeigen, wo genau?«
    »Ja.«
    Und bevor sie sich noch bewegen konnten, war er verschwunden.
     

 
22.
     
    Darzek faßte sich als erster. Er ging sofort zum Eingang und blickte hinaus. Er sah Miß Schlupe etwa zwanzig Meter entfernt stehen und sich besorgt umblicken. Er winkte ihr, und sie kam zu ihm.
    Er wandte sich an Wolndur und Melris und deutete auf die Wand, die den Tunnel abschloß. Gleichzeitig war sie die seitliche Begrenzung des Ladens. »Was befindet sich auf der anderen Seite?« Sie sahen ihn mit großen Augen an.
    »Das hier müssen die Überbleibsel eines unterirdischen Transportsystems sein«, sagte er. »Einzelne Abschnitte wurden vor langer Zeit abgetrennt und als Märkte und Pilzfarmen verwendet. Wenn man einen Übermittler in einem ungenutzten Teil installiert, hat man den perfekten Platz für ein unterirdisches Labor. Wie weit geht der Tunnel?«
    Sie starrten ihn noch immer sprachlos an.
    Miß Schlupe schob die Bretter auseinander und steckte den Kopf herein. »Alles in Ordnung?«
    »Wo ist dein Trupp?« fragte Darzek.
    »Ich habe etwa hundert mitgebracht. Der Rest kommt, wenn man sie ausfindig gemacht hat.«
    Darzek trat vor den Laden, um sich die Wand in hellerem Licht anzusehen. Sie wirkte sehr massiv. »Wahrscheinlich dauert es Tage, bis sie durchbrochen ist. Ein Loch würde schon genügen, um durchzuschlüpfen und zu sehen, was sich auf der anderen Seite befindet. Wir brauchen wahrscheinlich eine Menge Taschenlampen, und ich habe auf Vezpro noch keine gesehen.«
    »Dann hast du dich nicht sehr gut umgesehen«, meinte Miß Schlupe.

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