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Die Spiele des Computer-Killers

Die Spiele des Computer-Killers

Titel: Die Spiele des Computer-Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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Miniformat auf der Suche nach einer Wärmequelle und geradewegs auf die Stange mit den Woks und Töpfen zu. Es traf eine der größeren Pfannen mit schwerem Boden, und glitzernde, bösartige Splitter regneten auf den Doppelherd herab. Ich hatte mir auch noch die Brandyflasche geschnappt, aber Richard war noch rechtzeitig bei mir, um sie mir aus der Hand zu winden. Er packte mich bei den Schultern und schüttelte mich. Ich kreischte und trat ihn vors Bein — vor das verletzte Bein. Er taumelte rückwärts zum Tisch, stieß die Flasche um und rollte sich auf einen Stuhl.
    »Du Biest. Du beschissenes Biest.« Er rieb sich stöhnend das Schienbein, und ich lief durch den Flur in mein Zimmer.
    Ich riß mir die Kleider vom Leib, als ständen sie in Flammen, und schleuderte sie in eine Ecke. Dann stakste ich einmal quer durchs Zimmer, bevor ich mich an die Frisierkommode setzte, um mich und mein Gesicht zu betrachten. Ich hatte ein bißchen Blut unter der Nase und am Mundwinkel. Ein Ring von Blutergüssen prangte noch immer an meinem Hals, aber meine Augen waren okay, ein bißchen verschwiemelt vom Trinken, ein bißchen hart von der Wut, aber okay. Morgen, beschloß ich, würde ich packen. Zum Teufel mit ihnen. Zum Teufel mit ihnen allen. Ich fahr’ nach Hause zu Mutter.
    Etwa eine Dreiviertelstunde später klingelte es an der Tür. Richard machte auf, und sofort hörte man laute Stimmen.
    »Was zum Teufel ist los?« Ich öffnete meine Zimmertür und schrie durch den Flur. Warren stand halb in der Tür, Zehen an Zehen mit Richard, der immer noch vollständig angezogen war und nach Brandy roch. Warren warf mir einen Blick zu, als ich angelaufen kam, und wandte sich dann wieder Richard zu; sein Gesicht war angespannt und ernst.
    »Was ist los hier?« fragte er.
    »Sagen Sie’s mir«, erwiderte Richard und schob die Brust vor.
    Warren stieß sie mit der flachen Hand hart zurück und sah mich an. »Was ist passiert, George?«
    »Ich dachte, du bist für heute abend abgemeldet?« sagte ich.
    Warren grinste; er vergaß Richard und hob beide Hände. »Hey, ich kann doch mal für fünf Minuten abhauen, oder nicht?«
    Ich hatte keine Zeit zum Antworten, denn Richard schwang die Faust gegen den verblüfften Warren und erwischte ihn kräftig am Kinn. Ich packte Richards Arm, als er zum nächsten Schwinger ausholte. Warren hatte sich rasch wieder gefangen, und er duckte sich und hob die Fäuste, um sich zu verteidigen.
    Richard fing an zu brüllen. »Du Drecksack. Einmal am Abend ist dir wohl noch nicht genug? Du schwarzer Drecksack.«
    Ich hängte mich an seinen Arm und drängte ihn in den Flur während er Warren über meinen Kopf hinweg immer weiter beschimpfte. Mit einem Fußtritt knallte ich Warren die Tür vor der Nase zu.
    »Was, zum Teufel, glaubst du, was du da machst?« kreischte ich, und Richard brüllte zurück.
    »Ich bin froh, daß ich dem Drecksack eine reingehauen habe. Er verprügelt dich, verpißt sich mit meinem Mädchen und kommt dann her und will noch mal. Mach die verdammte Tür auf.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Mach sie auf, oder...«
    »Ich habe Warren gebeten, herzukommen und mir bei dieser Story zu helfen. Warren hat mich nicht verprügelt. Warren ist überhaupt nicht beteiligt.«
    Richard trat gegen die Tür. »Er hat sich immerhin mit meinem Mädchen verpißt.«
    »Mit Diane?«
    »Was glaubst du, mit wem sonst?«
    Ich zerrte ihn zurück und lehnte mich mit dem Rücken an die Tür. Dann deutete ich den Flur hinunter, und Richard wich zwei Schritte zurück, während ich mich niederhockte und vorsichtig die Klappe am Briefkasten hochhob.
    »Warren?«
    »Ja?«
    »Verpiß dich.«
     
    Dafür sind Küchentische da: zwei Gläser, zwei Paar Ellbogen und eine Flasche Brandy. Richard hatte sich entschuldigt, ich hatte mich entschuldigt, und Warren war auf dem Weg zurück in seinen Plüschkokon und in die schläfrigen Arme Dianes.
    »Was sollte ich denn sonst denken?« fragte Richard, der inzwischen betrunken war, während ich immer nüchterner wurde.
    »Na, es ist aber nicht Warren.«
    »Drecksack.«
    »Du hast ihn einen schwarzen Drecksack genannt.«
    »Ist er doch auch, Scheiße.«
    »Diane ist auch schwarz. Schwärzer als Warren.«
    »Aber sie ist hinreißend. Das Biest.«
    »Okay. Was ist denn passiert?«
    Richard fing von hinten an. Er erzählte mir, wie Warren auf irgendeiner Party aufgekreuzt war, auf der er mit Diane gewesen war. Er kam nicht auf den Gedanken, daß sie ihn eingeladen haben mußte. Warren

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