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Die Spiele des Computer-Killers

Die Spiele des Computer-Killers

Titel: Die Spiele des Computer-Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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schlug mit den flachen Händen auf das Wagendach. Dann wischte er sich übers Gesicht und legte die Hand vor den Mund. »Ich hätte tun können, was ich wollte. Weißt du, was er machen kann mit dieser Maschine?«
    »Ich bin das nicht. Herrgott noch mal, Warren. Er hat ein Bild nach einer Fantasie gemalt und sie außerhalb seines Kopfes passieren lassen. Aber es ist nicht real. Es ist ein Fake. Das ist seine Methode, die Sache unter Kontrolle zu halten. Ich habe gestern versucht, dir zu erklären, wie das alles gekommen ist.«
    »Ich konnte dich anfassen und fühlen. Verstehst du? Ich konnte dich anfassen. Und als du mich anfaßtest, konnte ich es fühlen. Innerlich.«
    »Ich kann’s mir schon vorstellen. Du brauchst nicht weiterzureden.«
    »Du verstehst nicht, George. Ich wollte es. Ich wollte es so sehr.«
    »Warum hast du nicht? Klink dich ein und hol dir einen runter.«
    Dafür hatte ich noch eine Ohrfeige verdient, aber Warren blieb stumm und mit hängendem Kopf stehen; er lehnte am Wagen, das eine Bein angewinkelt, die Arme über der Beifahrertür. Ich hörte vereinzelte Autos hinter mir vorbeifahren, und irgend etwas glitt ins Wasser und zerriß die Oberflächenspannung mit kalten, glitschigem Klatschen. Warrens Schweigen war sein Untergang.
    »Na, wie schön für dich, du kleiner Scheißer«, sagte ich und stieß mich vom Wagen ab.
    Ich ging hinunter zum Ufer. Das hatte mir gerade noch gefehlt: ein Mann mit Gewissensbissen, der sich auf mich stürzte wie ein Wahnsinniger mit glühenden Streichhölzern unter den Zehen. David hatte ihn im Schleudergang herumsausen lassen und dann zum Trocknen aufgehängt. Kein Wunder, daß Diane am Telefon halb hysterisch gewesen war. Was für eine gute Story sie da hatte, meine Story, wenn sie sie nur erst ganz begriffen hätte.
    Warren kam herunter und blieb neben mir stehen. »Es ist ein gespenstisches Ergebnis, George.«
    »Mit mir zu schlafen oder in ‘nem Anzug zu wichsen?«
    »Hör auf. Das hab’ ich nicht getan.«
    »Ach, wirklich nicht? Was hat dich denn gehindert? Mußte wohl erst noch an spezielle Bedürfnisse angepaßt werden, was?«
    »Dieser Körpersack ist ungefähr so subtil wie ein russisches Kondom, und die Grafik... naja, sie ist gut, aber so gut nun auch wieder nicht.«
    »Na, dann schreib doch einen Testbericht für Computer Shopper. Parallele Datenverarbeitung ist nicht das einzige, was man dem Ding nachrühmt. Und der Käufer muß aufpassen.«
    »Ich rede hier über was Prinzipielles, verflixt.«
    Er stapfte über den Kies davon zum Wagen, blieb dann jäh stehen und kam zurückgestapft. Er beugte sich halb vornüber und breitete frustriert die Arme aus.
    »Hast du eigentlich noch nie jemanden geliebt?«
    Ich legte die Finger an den Mund und versuchte nachzudenken. Meinen Mann Eddie hatte ich geliebt, und was hatte mir das eingebracht? In einem schwachen Augenblick vor langer Zeit hatte ich geglaubt, Warren zu lieben. Und fast hätte er mich jetzt noch mal erwischt. Am Ende hatten sie mich beide gelinkt, aber das war eine andere Geschichte. Die Wahrheit war, daß es eines der besseren Erlebnisse in diesem Sommer gewesen war, Warren wiederzusehen, und mir wäre es lieber gewesen, wenn Diane bei ihrer ersten Wahl, bei Richard geblieben wäre und Warren mir überlassen hätte. Wir hatten ein Kriegsbeil zu begraben, er sah SO gut aus, und er sorgte sich schrecklich um mich. Aber jetzt war es zu spät, und ich sah keinen Sinn mehr in irgendwelchen Bekenntnissen.
    »Es ist so lange her; ich kann mich nicht mehr genau erinnern«, sagte ich.
    »Ich habe nie was anderes gewollt als dich.«
    »Und das Geld.«
    »Und das Geld.«
    »Und du hast das Geld gekriegt. Besser als nichts, oder? Ich hab’ ein ganzes Leben gelebt, seit du mit deiner Beute abgehauen bist.« Ich kickte einen Stein ins Wasser und ging am Kiesufer entlang davon.
    Er brüllte mir nach — »Ein mieses Scheißleben« — und folgte mir. Schnell hatte er mich erreicht, riß mich herum, packte mich beim Kinn und stieß mich zurück.
    »Gefällt dir das, he?« sagte er. Er zog mein Gesicht zu sich heran, stieß es wieder zurück und quetschte mein Kinn. »Es gefällt dir, he? Du hast es gern grob, was?«
    Ich griff nach seiner Hand. »Hör auf.«
    »Hör auf? Ach, komm. Du hättest es mir sagen sollen, Babe. Ich hätte dich grob behandeln können. Echt grob.«
    »Warren, du könntest nicht mal einen Sandsack grob behandeln, wenn er einen Rock anhätte. Jetzt benimm dich.«
    »Scheiße«, sagte

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