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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Hitparade, und Burmeester, du übernimmst hier, es sei denn, du kannst nicht recht mit Spinnen, dann müssen Tom oder Jerry her.«
    »Ich überlebe das, ehrlich. Die beiden sind übrigens immer noch auf der Suche nach unserem Hausmeister, ich habe vorhin im Büro vorbeigeschaut, sie haben ihn noch nicht und trinken Kaffee mit dem Ersatzmann aus Krefeld. Nenn es Bestechung, damit er die Heizungsanlage in Gang hält. Sie halten ihn bei Laune, damit er die Heizung nicht abschaltet, bis es eine offizielle Abnahme gegeben hat. Ich bleibe hier, das geht schon klar. Wenn ihr wüsstet, was ich in Indien an krabbelnden Kleintieren erlebt habe. Mich kann so schnell nichts schockieren, was sechs, acht oder gar keine Beine hat.«
    »Dann los, und Gero, du musst nicht mit in die Garage, ich hol dich gleich ab.«
    Von Aha stand mannhaft auf, zog sich den Schal wieder eng um den Hals, die Hosenbeine noch in den Socken, und suchte in den Jackentaschen nach seinen Handschuhen. Sein Atem beschleunigte sich hörbar. »Ich komme mit, was denkst du denn. Schließlich wohne ich direkt gegenüber, ich kann doch vor meiner eigenen Haustür keinen Rückzieher hinlegen.«
    Kaum war er aus dem Wagen gestiegen, wurden seine Finger erneut von einem leichten Zittern befallen. Spinnen auf Papier oder im Autolack, okay. Auf Handgelenke tätowiert, das ging auch noch, aber lebendige Spinnen ließen ihn nicht kalt. Das war schon immer so gewesen.
    Der große Markt in Wesel war weiträumig abgeriegelt, hinter den Absperrungen sammelten sich Reporter und besorgte Bürger, ein Pulk von Menschen beobachtete neugierig, was vor sich ging. Einzelne erboste Mitmenschen riefen ungeduldige Parolen in Richtung der Uniformierten.
    »Alles für nichts und wieder nichts, ich will zu meinem Auto.«
    »Die ganze Garage zu sperren, Wahnsinn! Mann, mein Auto steht fast in Flüren.«
    »Willkür! Die machen mit uns, was die wollen.«
    Mitten in der Menge entdeckte Karin zwei Gesichter, die ihr bekannt vorkamen. Sie schaute genauer in die Richtung, bereute es aber sofort und versuchte, sich geschäftig abzuwenden. Zu spät.
    »Huhu, Karin, hier sind wir!« Johanna Krafft, gestützt von Henner Jensen, winkte ihr zu, Karin wies einen Streifenbeamten an, die beiden durchzulassen.
    »Was macht ihr hier?«
    Johanna antwortete mit schmerzverzerrtem Gesicht. »Ich muss doch zum Röntgen ins Marienhospital. Mein Internist hat mich überwiesen, wegen dem Hexenschuss.«
    »Davon weiß ich ja gar nichts, wie ist das passiert?«
    Henner erläuterte. »Sie hat sich beim Schnüffeln das Kreuz verrenkt. Nun kann sie nicht mehr als Lese-Oma in den Kindergarten und wird ungemütlich. Leider mussten wir fast am Rhein parken, weil ihr die halbe Innenstadt absperrt. Man munkelt von mörderischen Riesenspinnen im Untergrund. Arachnophobiker sollten die Innenstadt meiden, oder?«
    Karin nickte matt und wies den nächststehenden Beamten an, die beiden zur Rückseite des Gebäudes durch die dortige Absperrung zu geleiten, damit sie weiter zum Krankenhaus gehen konnten.
    »Ich kann euch nichts sagen, ihr müsst hier schnell weg, das ist Fakt. Wenn die Lage sich geklärt hat, erzähle ich euch alles. Und du, werte Mutter, packst dich so schnell es geht wieder auf dein Sofa.«
    Erst im sicheren Auto ordnete Gero seine Bekleidung. Mittlerweile konnte er normal atmen, und eine gesunde Farbe kehrte in sein Gesicht zurück. Sie unterhielten sich über das Überwachungsvideo, das bereits zur Intensivauswertung der Spurensicherung übergeben worden war.
    »Eine vermummte Person hat das Auto mit einem Schlüssel geöffnet, echt?«
    Karin steuerte auf die B   8 in Richtung Dinslaken zu. Vor ihnen lag eine dunkle Wolkenwand. »Wenn ich es dir sage. Auf dem Bildschirm sieht man, wie eine Person in dicker Winterkleidung, ob Mann oder Frau kann man nicht erkennen, mit einem Karton in den Händen die Parkebene betritt. Sie schaut sich lauernd um, klickt dann das Fahrzeug auf. Sie öffnet die Beifahrertür, stellt die Kiste vorsichtig ab und achtet dabei darauf, dass eine Schnur durch die Gummidichtung nach außen geleitet wird. Dann schließt sie die Tür und zieht ruckartig an der Leine, bis deren Ende zum Vorschein kommt, knüllt sie zusammen und stopft sie in die Jackentasche. Ein Druck auf das Knöpfchen, die Türen sind wieder versperrt. Wer sich in das Auto setzt, bemerkt nicht, dass hier manipuliert wurde. Es folgt ein flotter Abgang ohne Szenenapplaus.«
    »Raffiniert, dann hat also er oder sie mit

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