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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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einem Auto hockt, in dem sich mehrere große Spinnen befinden. Wer weiß, ob schon welche durch die Garage spazieren?«
    »Ich werde runtergehen und einen der Männer bitten, mir ein Handyfoto von einem Exemplar zu schicken, damit werde ich Fachdateien durchforsten. Dann wissen wir bald, mit welcher Art wir es zu tun haben.«
    »Sie gehen da nicht rein, ich habe strikte Anweisung, niemanden durchzulassen.«
    »Ich bin die Kripo, vergessen? Ich gehe da rein, und Sie werden mich nicht hindern.«
    Gero von Aha zog sich die Mütze tief ins Gesicht und schlang seinen Schal eng um den Hals, zog ihn über die Nase, ließ nur einen kleinen Sehschlitz übrig. Die Augen überall gleichzeitig, um die Ecken spähend, vorsichtig, ohne hektische Bewegungen begab er sich über die Freitreppe in die Tiefe, öffnete die Tür und schloss sie sofort wieder. Die Garage war gespenstisch leer, vereinzelte kurze Befehle und das Rauschen der Schutzanzüge hörte er vom nächsten Gang her. Ungefähr zwanzig Meter lagen zwischen ihm und den Männern in Schutzkleidung, als ihn die warnenden Rufe vom Kollegen Heierbeck erreichten, den er in der fremden Montur nicht erkannt hatte.
    »Sind Sie wahnsinnig? Bleiben Sie, wo Sie sind, keinen Schritt näher. Wir haben die Frau, sie starb, soweit ich es beurteilen kann, am gestrigen Abend zwischen zwanzig und zweiundzwanzig Uhr. Genaueres wird Ihnen der Pathologe sagen. Die Todesursache sind mehrere Spinnenbisse, wie die erste Sichtung ergab. Es sind einige von den Viechern im Wageninneren, aber wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob nicht schon welche entwichen sind. Bleiben Sie dort, wir bringen die Frau raus, und dann müssen hier Fachleute rein und die Viecher unschädlich machen. Solange ist die Garage dicht, sagen die Kollegen von der Feuerwehr.«
    »Was sind das für Spinnen, weiß das schon jemand?«
    »Nein. Recht groß sind sie, die Körper allein sind ungefähr fünf Zentimeter lang. Ich tippe auf eine Gesamtgröße von zehn, zwölf Zentimetern. Bräunlich und behaart, nicht so dicht wie Vogelspinnen, irgendwie schlanker gebaut und verdammt angriffslustig. Die springen jede Bewegung an. Zwei haben wir erledigt.«
    »Und genau die brauche ich, wir müssen sie identifizieren.«
    »Ich tüte sie ein und schick sie durch die Schleuse an der Ausfahrt mit raus.«
    »Ich kann sie auch eben holen.«
    So laut hatte Gero von Aha den Kollegen noch nie erlebt. Heierbeck brüllte, dass es nur so hallte in den leeren Hallen unter der Erde. »Sie bewegen Ihren Hintern ebenfalls oben durch die Schleuse, und zwar pronto! Folgen Sie der Auffahrt und haben Sie dabei alles im Blick, die Wände, die Decke, den Boden, jede kleinen Abkastung, alles, verstanden? Solange nicht klar ist, was hier krabbelt und springt, können wir auch kein Gegengift anfordern, ein Todesopfer hier unten reicht. Geben Sie oben bekannt, dass man über die Räumung der Trappzeile nachdenken soll. Der Hausmeister soll einen Plan der Versorgungsschächte parat halten, weil sichergestellt werden muss, dass dort kein Spinnentier von der Größe hineingelangt sein kann. Und jetzt verschwinden Sie!«
    Von Aha fühlte sich bedroht, der Schweiß rann in Bahnen seinen Rücken hinab. Wo war er hier hineingelaufen, blauäugig wie ein Anfänger? Jedem anderen Gegner würde er seine Waffe entgegenhalten, er wäre sichtbar, einschätzbar. Hier lauerte eine Gefahr, mit der sie alle noch nie konfrontiert worden waren.
    An der Ausfahrt waren zwei Folienwände hintereinandergespannt. Im Zwischenraum erwarteten ihn zwei Männer vom THW , ebenfalls in ABC -Schutzkleidung. Er musste die Jacke ausziehen, um sicherzustellen, dass sich kein Tier unter den Bund gemogelt hatte.
    »Das mit den Handschuhen und Socken haben Sie ganz richtig gemacht, da konnte nichts durch.«
    »Es wird gleich eine Tüte mit einem toten Tier hochgebracht, die brauche ich so schnell es geht.«
    Einer der Männer streckte den Daumen des dicken Handschuhs in die Höhe. »Kriegen Sie sofort. Man muss seinen Feind kennen, um ihm angemessen zu begegnen.«
    Von Aha verließ die zweite Folienwand, inzwischen war es hell geworden. Es kam ihm vor, als wäre er eine halbe Ewigkeit im Untergrund gewesen. Er schaute hinauf zu seinem Dachfenster, Mette stand hinter der Scheibe und hob die Hand zum Gruß. Von Aha winkte zurück, ließ seine Hand schnell wieder sinken. Ihm wurde bewusst, dass sie zitterte.
    Karin Krafft saß im Einsatzwagen und ließ sich Einzelheiten der Bergungsaktion per

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