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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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ohne ein weiteres Wort auf den Weg. Karin schaute ihm nach. »Nimm noch jemanden mit.«
    Er war schon auf der Treppe. »Die sind alle beschäftigt, ich schaffe ihn alleine her, das geht.«
    Schon war er weg.
    »Mutter? Du hast es gehört, Burmeester kommt.«
    Von Aha erschien mit wirr stehendem Haar und übernächtigten Augen auf dem Flur und hielt Karin Blätter entgegen.
    »Petra Winter wollte den Bruder von Lola für sich interessieren. Das sind Zwillinge, so eng, wie die Beziehung zwischen den beiden beschrieben wird. Stell dir vor, die musste jeden Tag zu einer Telefonzelle wandern, um sich bei ihm zu melden. Wenn sie es nicht schaffte, dann ließ er die Leitung der Freizeit nach ihr suchen, und sie wurde zum Telefonieren verdonnert.«
    »Mal sehen, was unserer schweigsamen Lydia dazu einfällt. Ihr seid nah dran, prima.«
    Karin betrat den Raum und setzte sich wieder an den Tisch. »Lola, dieses hübsche, nach Vanille duftende Mädchen musste täglich telefonieren, nahm den weiten Weg zu einer Telefonzelle auf sich. Mit wem sprach sie da, und was hielt J.   R. Ewing davon?«
    Lydia blickte überrascht auf. Und schwieg.
    Tom und Jerry suchten mit Hilfe des Platzwarts die Wohnwagen der neuen Wintercamper auf, bislang hatten sie niemand gefunden. Sechs Wagen standen noch aus. Die Wege zu den bewohnten Unterkünften waren fein säuberlich geräumt, sie kamen zu Fuß gut vorwärts in dem weitläufigen Gelände des Campingplatzes. Vereinzelte Menschen schauten neugierig auf die Neuankömmlinge, die »Kalle«, wie sie den Wart nannten, herumführte.
    »Na, hast du noch ein paar Individualisten gefunden? Morgen ist Angrillen, vergiss das nicht. Theo macht Glühwein, und Gerda hat schon die Speckläppchen mariniert. Und wenn die Kaltfront kommt, bauen wir einen Iglu um den Grill. Bring die Neuen gleich mit.«
    Kalle berichtete von der unbeschreiblich schönen Gemeinschaft auf dem Platz, jeder hilft jedem und so, alle mögen sich, wenn man sich ein bisschen bemühte, war es kein Problem, in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Camper-Romantik pur.
    »Kommt Jungs, dahinten sind die restlichen Wagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da jemand illegal lebt. Hier bleibt nichts verborgen, wissen Sie, die Wände sind dünn, der Lebens- und Stauraum ist begrenzt, und niemand wird schief angeguckt, wenn er mal im Unterhemd zum Waschraum joggt. Man kann hier auch seine Ruhe haben, wenn man will. Bloß verstecken kann man sich hier nicht, irgendwann muss jeder in den Waschraum.«
    * * *
    Sechzehn Uhr. Alfons Verfürth sprang auf, wie von der Tarantel gestochen. Natürlich, er wusste, wo er suchen musste. Louise war in Rees. Zwar war es schon länger her, aber wenn die beiden sich mal sonntags auf Kaffeefahrt begeben hatten, dann ging es an die Reeser Rheinpromenade.
    Es gefiel Louise dort so gut, die Aussicht, die unmittelbare Nähe zum Fluss. Man konnte auf der Terrasse des Cafés Op de Poort sitzen, wo er, zugegebenermaßen hinter seiner Sonnenbrille verborgen, den leicht bekleideten Radlerinnen nachschaute. Man hörte nicht nur die Rheinschiffe tuckern, man konnte sich fast mit den Partikulieren unterhalten. Louise mochte das Hotel mit dem bunten, abstrakten Kunstwerk vor den Fenstern, den Bärenwall, der in den Skulpturenpark mündete. Wenn sie den Ort für ein Was-auch-immer-Treffen gewählt hatte, dann hatte sie mit Sicherheit Rees gewählt.
    Er rannte zur Tür, ließ sie hinter sich ins Schloss fallen und startete das Auto. Mit quietschenden Reifen machte er sich auf den Weg. Nichts wünschte er sich mehr, als sie dort anzutreffen. Egal mit wem. Hauptsache, er würde sie zurückgewinnen. Wenn ihr bloß nichts passierte.
    * * *
    Burmeester bog ein in die Himmelsstiege und bremste vor der Verfürth’schen Einfahrt. Kein Wagen weit und breit. Kaum war er ausgestiegen, kam Henner Jensen zu ihm gelaufen.
    »Du hast ihn um Minuten verpasst, er ist gerade mit durchdrehenden Reifen gestartet und aus dem Ort gebrettert. Hoffentlich schlingt er sich nicht um den nächsten Baum.«
    »Sein Auto steht immer noch vor dem Haus. Hast du gesehen, mit welchem Wagen er unterwegs ist?«
    »Ein Japaner, warte, es fällt mir gleich ein, ich muss mir erst die einzelnen Logos vor Augen führen. Ja, ein Toyota. Frag mich nicht weiter, ich kümmere mich nicht um Fahrzeugtypen, ich kann Schiffe auseinanderhalten. Silberfarben mit einer Aufschrift von Sixt.«
    »Die Autovermietung?«
    »Genau.«
    »Hast du dir die Autonummer merken

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