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Die Spinnenfrau

Die Spinnenfrau

Titel: Die Spinnenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn das Haus durchsuchen?«, fragte Glenda.
    »Nein, da verlieren wir nur Zeit«, sagte Suko. »Außerdem hat Agneta zu dir gesagt, dass sie sich melden wird, John.«
    »Dann warte ich.«
    »Gut. Wir dann auch.«
    Irgendwie war die Stimmung zwischen uns schlechter geworden. Man merkte es. Da lag was in der Luft. Keiner von uns wollte mehr untätig bleiben, und dass wir es mussten, das ärgerte uns.
    Und dann war es Glenda Perkins, die aufstand. »Ich halte es nicht mehr aus«, sagte sie mit einer entschlossen klingenden Stimme.
    »Wo willst du hin?«, rief ich.
    »Zur Tür. Ich schaue mich mal draußen um.«
    »Okay.«
    Sie verschwand. Ihre Schritte verklangen. Dann hörten wir, wie die Tür geöffnet wurde, und vernahmen auch Glendas kurzes Hüsteln. Einen Moment später rammte sie die Tür wieder zu. Der Knall war bis zu uns zu hören. Glenda hatte sie nicht von außen geschlossen, sondern von innen und war Sekunden später wieder bei uns. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Auch atmete sie heftig und sagte dann: »Sie sind schon da, Freunde.«
    »Wer?«, fragte Shao.
    »Die Spinnen …«
    ***
    Suko fand als Erster die Sprache wieder. »Und wo genau hast du sie gesehen?«
    »Im Flur.«
    »Okay. Wie viele waren es?«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Ich habe sie nicht gezählt, aber wenige sind es nicht.«
    »Sie schickt ihre Vorhut«, sagte Suko. »Ich denke, dass sie uns einschüchtern will.«
    »Das kann sein.«
    Ich stand ebenfalls auf. »Wir sehen es uns mal aus der Nähe an.« Ich nickte Suko zu. Die beiden Frauen blieben sitzen, und wir gingen den kurzen Weg bis zur Tür.
    »Es ist deine Wohnung«, meinte Suko grinsend und machte mir Platz.
    Ich öffnete die Wohnungstür, schaute dabei sofort zu Boden und sah erst mal keine Spinnen. Das änderte sich, als ich die Öffnung vergrößerte, meinen Kopf vordrückte und nach rechts blickte. Dort ging es zu den Fahrstühlen.
    Die Spinnen waren zu sehen. Sie waren nicht mal weit von meiner Wohnungstür entfernt. Dort hatten sie sich zusammengefunden, gingen nicht mehr weiter, sondern blieben auf der Stelle, wobei sie sich auch nicht ruhig verhielten, sondern einen Kreis gebildet hatten, der ununterbrochen zitterte.
    »Ja, das sind sie«, sagte auch Suko, der neben mich getreten war. »Und was machen wir?«
    »Mal schauen.«
    »Wir könnten sie zertreten.«
    »Nicht schlecht. Es sei denn, sie würden uns zu einer bestimmten Person führen.«
    »Glaubst du an Märchen, John? Die sind geschickt worden, um uns nervös zu machen. Und wir haben den Beweis, dass Agneta es geschafft hat, das Haus zu betreten.«
    »Kann sein.«
    »Ich bin auf jeden Fall dabei«, erklärte Suko.
    »Wie meinst du das?«
    Er lachte. »Wenn du die Spinnen zertreten willst, bin ich dabei. Ist ja kein Problem.«
    Das war es wirklich nicht. Wir hatten es hier mit kleinen Tieren zu tun und nicht so großen wie die Vogelspinnen. Ob sich unter diesen Tieren auch giftige befanden, das wussten wir nicht.
    Suko warf mir einen Blick zu. »Alles klar?«
    »Wir können.«
    Die Spinnen hatten in der Mitte des Flurs so etwas wie ein Nest gebildet. Da hockten sie zusammen, aber sie merkten auch, dass sich ihnen etwas näherte.
    Das waren wir.
    Wir taten ihnen noch nichts, doch sie spürten, dass sie gleich dran sein sollten. Auf einmal löste sich der Kreis auf. Als hätte jemand hineingeblasen, so spritzten die Tiere auseinander. Und wir erlebten, wie schnell sie laufen konnten. Sie huschten auf ihren Knickbeinen weg und suchten nach irgendwelchen Löchern, in die sie sich verkriechen konnten.
    Suko und ich waren schnell. Normalerweise zertrete ich keine Spinnen, aber hier war es etwas anderes.
    Suko trat noch schneller zu als ich. Er schien einen Stepptanz durchzuführen, so zackig bewegte er sich, aber er räumte unter den Tieren auf, und er trat sogar noch welche in meine Richtung, damit sie unter meinen Sohlen zerknackten.
    Alle schafften wir nicht, aber nur wenige hatten die Flucht vor unseren Füßen geschafft. Eine letzte huschte noch weg. Sie hatte die Lifttür erreicht. Da war sie dann plötzlich weg.
    »Das wird unserer Freundin nicht gefallen«, meinte Suko. »Mal schauen, was ihr noch einfällt.«
    »Sie wird es gespürt haben«, sagte ich.
    »Möglich.« Suko stand da und drehte sich auf der Stelle. Zudem sah er aus, als wäre er dabei, über etwas nachzudenken, und ich fragte ihn: »Was hast du?«
    Er winkte ab. »Ach, ich bin mir nicht sicher, was ich tun soll. Sie ist im Haus. Aber wo?

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