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Die Spionin im Kurbad

Die Spionin im Kurbad

Titel: Die Spionin im Kurbad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Filou folgte mir.
    Altea stand in der Geißblattlaube und sah sich suchend um. Im Haus war Ruhe eingekehrt. Also schlenderte ich zu ihr hin, Filou hopste auf Tigerstroem zu.
    » Alles in Ordnung, Sina?«
    » Mau.«
    » Dann lauf nach Hause. Die Vorstellung ist zu Ende.«
    Mama tauchte ebenfalls neben Altea auf und schüttelte den Kopf.
    » Was für eine unangenehme Person, diese Bette Schönemann.«
    » Sie hat es sich selbst zuzuschreiben. Ich habe dir doch erzählt, wie sie sich neulich aufgeführt hat, als ich Tigerstroem besucht habe.«
    Vincent kam ebenfalls dazu und murmelte: » Malermodell, etwas abgetakelt.«
    » Aber wirklich! Sie scheint vergangenem Ruhm allzu heftig anzuhängen. Man sah sie einst auf Heiligenbildchen abgebildet.«
    » Immerhin hat sich Frau Viola ihrer angenommen«, meinte Mama. » Sie scheinen sich gut zu verstehen.«
    Vincent schnaubte leise. Dann fragte er: » Möchten die Damen sich bei einem Glas Wein von der Aufregung erholen?«
    » Das möchten die Damen, und Sie werden dabei unsere Neugier befriedigen, wie Sie es versprochen haben, Herr Major.«
    » Ich halte mein Wort, Fräulein Altea.«
    Und ich wünschte ebenfalls nichts sehnlicher, als meine Neugier befriedigt zu bekommen. Also folgte ich den vieren – der Freiherr schloss sich uns an – in den Garten der Goldenen Traube, wo wir ein abgeschiedenes Eckchen fanden. Ein Tisch im Schatten einer alten Buche bot auch mir ein gemütliches Plätzchen zu Alteas Füßen. Es war so angenehm warm und lauschig, dass ich beinahe eingedöst wäre. Denn noch plauderten der Freiherr und Mama über die üblichen Belanglosigkeiten, Vincent und Altea schwiegen.
    Dann aber zuckten meine Barthaare, denn Vincent rückte seinen Stuhl zurecht.
    » Die Unannehmlichkeiten, Frau von Lilienstern, denen Sie heute durch den Kurkommissar ausgesetzt waren, fürchte ich, verdanken Sie der Nichte des Generals.«
    » Frau Viola? Wie das?«
    » Es scheint, dass Sie sie überaus verärgert haben. Sie hatte nichts Eiligeres zu tun, als zu Runkel zu laufen und ihren aus der Luft gegriffenen Verdacht zu äußern.«
    » Ja, aber um Himmels willen, wie kommt sie darauf, wir hätten Beziehungen zu dem armen Bisconti gepflegt? Oder ihn gar umgebracht? Hat sie so schlechte Manieren, mich zu verleumden, nur weil ich mich empört habe, dass sie Katzenjunge ertränkt?«
    Die Stimme des Freiherrn erklang.
    » Sie hat ausgesucht schlechte Manieren, und ihr Hirn scheint die Konsistenz eines zu lange gekochten Kartoffelknödels zu haben. Hat mich heute bei meinem Wandelgang bereits mit lästigen Tratschereien belästigt, und als ich ihr eine Abfuhr erteilte, hat sie sich Bette Schönemann angeschlossen. Denkbar wäre es, dass bei ihr die Sticheleien auf fruchtbaren Boden gefallen sind.«
    » Tja«, meinte Altea. » Die Königin des Kitsches schien nicht glücklich darüber gewesen zu sein, dass Tigerstroem mich und die Katzen als Modelle vorzog. Und dass sie von gehässiger Natur ist, hat die Szene eben ja deutlich genug gemacht.«
    » Ich frage mich, woher die Damen sich kennen.«
    » Möglicherweise weiß es General Rothmaler.«
    » Wir fragen ihn, Mama. Aber wichtig scheint es mir nicht weiter zu sein, denn der Major hat den Kommissar ja in die Schranken gewiesen. Erzählen Sie! Wodurch?«
    » Durch eine kaiserliche Order.«
    » Die da lautet?«
    » Den Louis Fortunat de Bisconti, auch bekannt als Luigi Ciabattino oder Lewis Cobbler, gebürtig jedoch ein schlichter Ludwig Schuster, ausfindig zu machen und vor Gericht zu bringen.«
    » Ein Mann von großer Persönlichkeit, wenn er sich mit so vielen Namen schmücken kann. Tatsächlich stellte er sich meiner Mutter und mir als Bisconti vor.«
    » Seine prachtvollste Identität. Hat er einen Beruf angegeben?«
    » Nein, nicht, dass ich mich erinnern könnte. Aber ich habe auch nur wenige Sätze mit ihm gewechselt – damals, vor drei Jahren. Und du, Mama?«
    » Er war mit der Kommerzienrätin Berger bekannt, mit der ich einige Male promeniert bin. Sie stellte uns einander vor, und er bot mir eine Emser Pastille an. Sie schmeckte mir nicht, also habe ich sie heimlich ausgespuckt.«
    » Eine kluge Tat, die Dinger schmecken grauenvoll«, warf der Freiherr ein.
    » Sollen aber gegen Halsbeschwerden helfen. Ich hoffe, die heisere Olga muss sie ständig lutschen.«
    » Altea, du bist missgünstig.«
    » Nein, sie tritt Katzen.«
    » Dann soll sie zu lebenslangem Pastillenlutschen verurteilt werden.«
    » Onkel Dorotheus, die

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