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Die Spionin im Kurbad

Die Spionin im Kurbad

Titel: Die Spionin im Kurbad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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ihn in Banden geschlagen und seiner Freiheit beraubt zu haben?«
    » Ich vermutete eher, dass er Ihrem Charme erlegen ist, Fräulein Altea. Oder dem Ihrer liebreizenden Gefährtin.«
    » Mirr!«, sagte ich. Aber ich hatte schon eine Idee, wo sich der Stopfen aufhalten könnte. Aufmunternd sah ich zu Vincent hoch und trabte zum Gartentörchen. Ganz richtig, hier hatte der Kater eine Nachricht hinterlassen. Ich maunzte also lauthals. Immerhin, Vincent verstand. Er folgte mir, trat auf den Pfad und rief nach Bouchon.
    Es dauerte nicht sehr lange, und es raschelte im Unterholz. Der Graue stürmte den Abhang hinunter, dass die Blätter nur so flogen.
    » Hast gesagt, ich dürfe!«, keuchte er.
    » Darfst du auch. Aber dein Freiherr macht sich wieder einmal Sorgen.«
    » Bouchon, du alter Räuber«, sagte Vincent und hob ihn hoch. » Kerl, unerlaubtes Fernbleiben wird mit Sahneentzug nicht unter drei Stunden geahndet.«
    » Mauamaumau …«, jammerte Bouchon und wand sich in den Armen des Neffen.
    Altea betrachtete das Schauspiel und nickte dann.
    » Ein Schlawiner, was? Warten Sie, ich hole meinen Korb. In dem habe ich ihn schon einmal im Hotel abgeliefert.«
    » Das wird das Beste sein.«
    Ich gab in der Zwischenzeit dem Stopfen eine kleine Übersicht über das Geschehen, und er vertraute mir an, dass es sehr leicht gewesen sei, an dem Zimmermädchen vorbei ins Freie zu schlüpfen.
    » Oben auf dem Dach, da hatte ich doch noch Angst. Aber im Wald war es schön.«
    » Übertreib es nicht, Bouchon.«
    » Ich wär doch am Abend wieder zurückgekommen.«
    » Das weiß der Freiherr aber nicht.«
    Altea brachte den Korb, der noch ein bisschen nach den Würsten roch, die sie morgens eingekauft hatte, und der Stopfen ließ sich hineinstopfen. Altea aber sagte sehr leise: » Danke, Major. Aber verzeihen Sie meine Neugier …«
    » Ich verzeihe sie Ihnen nicht nur, ich werde sie auch befriedigen. Wenn ich diesen Ausreißer abgeliefert habe. Erlauben Sie mir, Sie und Ihre Frau Mutter zu einer Erfrischung einzuladen?«
    » Sicher. Aber wir wollen jetzt um drei die kleine Ausstellung besuchen, die der Photograph Tigerstroem angekündigt hat.«
    » Hat er? Wo?«
    » In der Kaiserkrone .«
    » Ich bringe meinen Onkel mit. Und danach sehen wir weiter. Hier sind zu viele neugierige Ohren.«
    Vincent schleppte Bouchon ab, und Mama musste sich der bohrenden Fragen der anderen Gäste erwehren. Altea erlöste sie mit dem Hinweis, man müsse sich für die Vernissage umziehen.
    Ich blieb also allein im Garten zurück, da auch die anderen plötzlich aufbrachen, um sich zu putzen.
    Putzte mich auch.
    Und beim Putzen bedachte ich die kleine Szene eben.
    Vincent hatte sich recht vertraulich Altea gegenüber gezeigt. Gar nicht mehr so abweisend. Irgendetwas hatte sich geändert. Er hatte seine starre Maske fallen lassen und war auch nicht mehr ganz so steif. Er musste sich also Gedanken über Altea gemacht haben.
    Und als ich an der Schwanzspitze angekommen war, fiel es mir ein: Er war heute Morgen dem Mann gefolgt, der den Umschlag mit ihr getauscht hatte. Offensichtlich hatte er etwas von ihm erfahren. Es hatte wohl sein Misstrauen ihr gegenüber beseitigt.
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Ausstellung
    Die Damen machten sich, adrett gekleidet, zu Tigerstroems Ausstellung auf – vorn rum über die Straße. Ich hinten rum über den kleinen Pfad hinter den Gärten. Am Zaun der Kaiserkrone fand ich eine deutliche Markierung und blieb leise maunzend davor sitzen.
    Gleich darauf kam Filou angehoppelt.
    » Mama! Hach, warum sitzt du denn vor dem Zaun?«
    » Nun, mein Junge, hier ist ein Besitzanspruch angebracht, den ich nicht zu ignorieren wage.«
    » Aber Mama …«
    » Filou, du bist erwachsen. Ich werde dein Revier nur betreten, wenn ich dazu von dir aufgefordert werde.«
    Schwanz hoch, die Schnurrhaare nach allen Seiten abstehend, blinzelte der kleine Kater mich an.
    » Ich erlaube dir einzutreten.«
    » Danke, mein Freund.«
    Ich schlüpfte durch die Latten, und Filou streckte mir seine Nase entgegen. Ich pustete ihn an. Roch noch immer nach meinem Kind.
    » Komm, ich zeige dir alles«, forderte er mich auf, und ich ließ mich durch den Garten führen. Er hatte allerlei verschwiegene Ecken und Winkel gefunden. Er berichtete mir auch von seinem Leben mit seinem Menschen, der sich als sehr großzügig erwiesen hatte.
    » Aber sein Freund, der ist auch nett, aber immer sehr müde. Und er krakelt ständig Papier voll.«
    » Macht Altea auch oft,

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