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Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
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Hallmann war beim Stande von 3:0 verletzt worden, als er beim Ballholen hinter dem Tor von einem Fan angesprungen wurde. Essen musste mit zehn Spielern weiter spielen, der Protest war erfolgreich, aber auch das Wiederholungsspiel gewannen die Königsblauen zwei Wochen später mit 3:2. Auch von den Schalker E-Junioren hörte man Tolles: Die E1-Jugend erzielte in dieser Saison ein Torverhältnis von 291:1.

    Teuerster Spieler auf Schalke: Dieter Schatzschneider
    Die Planungen für die neue Saison 84/85 waren schon weit gediehen. Die Leistungsträger konnten allesamt gehalten werden, zudem hing Bernhard Dietz noch eine Saison dran und HSV-Torjäger Dieter Schatzschneider wechselte an den Schalker Markt. Schatzschneiders Rekordtransfer in Höhe von 1,2 Millionen Mark, der bis dato teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte, war äußerst umstritten, denn dem Torjäger eilte der Ruf voraus, in neunzig Minuten auf dem Platz nicht viel mehr zu laufen als ein Stehgeiger beim Tanztee. Zum 80. Geburtstag gab es auf Schalke ein Jubiläumsspiel gegen Inter Mailand (damals mit Karl-Heinz Rummenigge), doch da es wie aus Eimern regnete, kamen gerade einmal 20.000 Zuschauer ins Stadion, um sich dieses Spektakel anzuschauen.
    Die Luft in der 1. Liga schien zu Anfang dünn zu sein: Gegen Gladbach gab es direkt eine 1:3-Auftaktniederlage, zu Hause dann noch eine gegen Bochum (2:3). Auch bei Dieter Schatzschneider platzte der Knoten erst beim Spiel gegen seinen alten Verein Hamburger SV (3:0), als er zwei Tore beisteuerte. Auch im DFB-Pokal lief es wieder ganz gut, zumindest hatte Schalke den BVB im Wiederholungsspiel mit 3:2 ausknocken können, erst im Achtelfinale war Schluss (gegen Hannover 96 mit 0:1).
DER WALD STIRBT, DIE TANNE STEHT
    Doch nun schlug das Verletzungspech zu: Klaus Täuber musste passen, Michael Opitz und Caspar Memering standen nicht zur Verfügung und auch Bernhard Dietz fiel vor dem Nachholspiel der Hinrunde bei »Schlappis« Waldhof Mannheim verletzt aus. So musste improvisiert werden, und nach einer Pause von 251 Tagen kam noch einmal der 40 Jahre alte Klaus »Tanne« Fich-tel zu seinem 513. Bundesliga-Einsatz. Er war damit der älteste Bundesligaspieler aller Zeiten. Einige Wochen später feierte Klaus Fichtel, der zu dieser Zeit auch die Schalker Amateure trainierte, ein weiteres Jubiläum. Im Heimspiel - wieder gegen Waldhof Mannheim - absolvierte er sein 521. Ligaspiel und kam am Ende seiner Karriere im Alter von 41 Jahren gar auf 552 Einsätze. Lediglich Karl-Heinz Körbel (Eintracht Frankfurt, 602) und Manfred Kaitz (Hamburger SV, 581) können mehr aufweisen.

    Klaus Fichtel erntete den Respekt der Fans
    Wegen der Verletzungsserie wurde noch mal nachgelegt: Frank Hartmann und Norbert Eilenfeldt verstärkten den Kader. Olaf Thon hatte unterdessen in nahezu allen  Spielen auf allerhöchstem Niveau gespielt, was ihm eine Einladung zum Länderspiel gegen Malta einbrachte. Schalke hatte wieder einen Nationalspieler!
    »Neben dem Sieg war Olaf Thon die angenehmste Überraschung. Er hat sofort erkannt, worauf es ankommt, ist selbst gegangen und hat geschossen. Ein Bombeneinstand.« Vor Millionen von Fernsehzuschauern gab Teamchef Franz Beckenbauer unmittelbar nach dem 3:2-Sieg in der WM-Qualifikation auf Malta diese Erklärung ab. Nur einer war bis dato bei seinem Länderspiel-Einstand jünger als Olaf Thon: Uwe Seeler wurde 1954 von Sepp Herberger schon als 17-Jähriger berufen. Am Ende der Saison landeten die Schalker auf einem respektablen achten Platz, weit vor der Borussia aus Dortmund. Unangefochtener Meister wurde Bayern. Doch das positive Abschneiden der Schalker ließ Rudi Assauer träumen: »Vielleicht schnuppern wir in einem Jahr am UEFA-Pokal.«

    Ehrenbürger Gelsenkirchens: Ernst Kuzorra wird 80
HEITER BIS WOLKIG
    Der Auftakt in die Saison 85/86 war alles andere als verheißungsvoll: 0:1 gegen Werder, 0:4 gegen Gladbach, 0:1 gegen Bayern, 2:3 gegen Uerdingen, dazwischen ein 1:0-Sieg über Stuttgart. Vier Niederlagen in fünf Spielen zu Beginn, und schon fand man sich am Tabellenende wieder. Zu allem Übel starb auch noch der ehemalige Mannschaftsbetreuer »Ede« Lichterfeld an Krebs. Gerade mal 41 Jahre alt wurde der »Vorgänger« von Charly Neumann, der sich immer wieder in den Dienst des FC Schalke 04 stellte und dessen großes Hobby der Trabrennsport war. Freud und Leid liegen manchmal nah beieinander, und so feierte Ernst Kuzorra im Oktober seinen 80. Geburtstag, wurde zum Ehrenbürger der Stadt

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