Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
Vom Netzwerk:
die ganze Schalker Hoffnung in sich trug: Olaf Thon. In seiner allerersten Saison mit der Profi-Mannschaft debütierte der Mittelfeld-Jungstar beim Spiel gegen Charlottenburg als damals 17-Jähriger und sollte noch in dieser Saison eine feste Größe werden. Sein erstes Tor gelang ihm beim Heimspielsieg gegen den SSV Ulm (3:0). In der Schalker A-Jugend gab es noch ein weiteres hoffnungsvolles Talent: Michael Skibbe. Auch er sollte eigentlich in dieser Saison sein Debüt bei der Profi-Mannschaft geben, doch im Spiel der Westfalenliga bei Arminia Bielefeld zog ersieh eine Meniskusverletzung mit einem Kreuzband- und Innenbandriss zu.

46. DAS JAHRHUNDERTSPIEL
    Sportlich konnte man sich nicht beklagen. Täubers Tore sorgten dafür, dass man Immer ganz oben mitspielte, und auch im DFB-Pokal kam Schalke so weit wie lange nicht. Nachdem Hertha BSC Berlin mit 2:0 besiegt wurde (Hinspiel 3:3 n.V.) wartete Schalke im Halbfinale auf einen Erstligisten als Gegner. Gezogen wurde das »Hammerlos« FC Bayern München: ein Segen für die Schalker Vereinskasse und ein Pokalabend, den alle Beteiligten ihren Lebtag nicht mehr vergessen werden.
    Mitternacht war längst vorbei, da standen fassungslose Fußballfreunde im ausverkauften Stadion und konnten immer noch nicht glauben, was zuvor geschehen war.
    Schon im anderen Halbfinalspiel ging es packend zu: 5:4 für Gladbach gegen Werder Bremen nach Verlängerung, aber nicht einmal der Bayern-Trainer Udo Lattek, ein Fußballlehrer mit der Erfahrung aus tausend Spielen, konnte sich an ein vergleichbares Ereignis erinnern. 4:4 nach neunzig Minuten, 6:6 nach zwei Stunden, zwölf Tore und kein Sieger.

    Drin das Ding: Olaf Thon trifft drei Mal beim 6:6 gegen Bayern München
    Am Tag vor dem 80. Geburtstag des FC Schalke 04 entwickelte sich ein Spiel aus dem Moment heraus, ganz ohne taktische Zwänge, gesteigert bis zur atemberaubenden Spannung, die auch an die Gesundheit ging. Einem 60 Jahre alten Fan aus Hamm kostete die Aufregung das Leben, zwei Besucher, die gleichfalls mit Herzinfarkt zusammenbrachen, mussten auf die Intensivstation eingeliefert werden. Fritz Walter, Ehrengast im Parkstadion, stand hocherregt am Tresen des Palisanderraums und fühlte seinen Puls.
    Schalke lag schnell 0:2 hinten, Thomas Kruse 1:2, Olaf Thon 2:2. Im Gegenzug postwendend das 2:3 durch Michael Rummenigge. Wieder Ausgleich durch Thon, sogar die Führung durch Peter Stichler, zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit, der Ausgleich wieder durch Michael Rummenigge. Verlängerung. Und dann: »Mein Gott, Walter!«. Walter Junghans, bis dahin fehlerfrei, ließ einen harmlosem Kullerball durch, Dieter Hoeneß staubte ab, 4:5. Dann Bernhard Dietz, er rackerte und riss das Ding noch einmal rum, 5:5 in der 116. Minute. Nur eine Minute später wieder Dieter Hoeneß, 6:5. Der Fernsehreporter sagte damals: »Das ist die Entscheidung.« Doch dann letzter Spielzug, letzte Sekunde, Dierßen-Freistoß, Kopfballabwehr, Thon knallhart aus dem Fußgelenk, 6:6. Der Reporter sagte: »Das gibt es nicht, meine Damen und Herren, das gibt es nicht!«.
    Olaf Thon hatte gerade erst vor drei Tagen seinen 18. Geburtstag gefeiert und wurde nun ob seiner drei Tore von 70.000 Schalkern auf Schultern getragen. Udo Lattek zeigte sich total begeistert und wollte Schalkes Riesen-Talent am liebsten sofort zu den Bayern lotsen: »Für Olaf Thon gebe ich zwölf Millionen.« Auch im anstehenden Nachspiel im Münchener Olympiastadion zeigte »David« Schalke kaum Respekt gegenüber »Goliath« Bayern und trotzte ein 2:3 ab. »Spiel verloren und Sympathie gewonnen«, titelte die WAZ.

47. NEUE SAISON, NEUES GLÜCK
    Bereits im vorletzten Spiel der Saison machte Schalke durch ein 2:0 bei Fortuna Köln den Aufstieg klar, zwar hinter dem Karlsruher SC, aber am Ende doch souverän. Und das, obwohl der Schalker »Mittelfeldmotor« Manfred Drexler beim Pokalspiel in Berlin einen Knöchelbruch erlitt, für den Rest der Saison ausfiel und später sogar seine Laufbahn beenden musste. Danach übernahm er den Job als »Schuster der Nation« - er ist bei der Nationalelf bis heute der Zeugwart und Adidas-Vertreter.
    Im letzten Spiel gab es ein 5:0 über Rot-Weiss Essen, das damit faktisch in die Dritt-klassigkeit abgestiegen war. RWE legte allerdings Protest ein, denn mehrmals versuchten die Schalker Anhänger das Spielfeld zu stürmen. Schiedsrichter Neuner musste häufig unterbrechen (die längste Unterbrechung dauerte zwölf Minuten). Essens Torhüter

Weitere Kostenlose Bücher